Sonntag, 11.08.02
Olifants Rest Camp - Kirkman's Camp
Wieder früh raus (6:30).
Assi, die Verräterin, hat mich in Unterhosen auf der Decke liegen lassen! Rache daheim auf der Couch!
Gleich vorweg: Bei
unserem Morning-Drive haben wir wesentlich mehr Tiere gesehen als beim Offiziellen.
Als erstes - nach Impalas natürlich - liefen uns wieder Assis Freunde über den Weg.
Etwas weiter war's dann soweit: Wasserbüffel! Ganz aus der Nähe! Sehen irgendwie komisch aus; wie mit einer toupierten 50er Jahre Frisur. Haben sich überhaupt nicht stören lassen.
Weiter ging's mit einem Rudel Paviane. Super! Die Verrenkungen, die die Jungs beim Lausen vollbringen sind sehenswert. Assi musste fast über einen drüber fahren, bevor der sich mal bequemte, Platz zu machen.
Dann der Höhepunkt: Löwen! Zwar ziemlich weit weg von der Strasse, aber Löwen! Drei total faule Viecher, von denen sich dann zwei verabschiedet haben und der Dritte auf dem Rücken (!) Streckübungen machte.
Gleich daneben war eine sehr malerische Wasserstelle: Abgestorbener Baum, daneben Elefant mit mächtigen Stoßzähnen, davor ein Krokodil - groß! - und im Wasser planscht ein Nilo. War schon fast zu viel!
Nach einer Pause am Rastplatz (Assi hat laut nach Futter geschrieen. Nach einer Riesen-Boereworst mit Paprikagemüse in der Semmel und einem Pfannkuchen -
"Is dea guat! Ich liiiieeebe dene eanane Pähnkäiks!" - war wieder Stille) ging's noch mal an Wasserbüffeln vorbei.
Kurz vorm Gate noch ein kleiner Höhepunkt: Ein Sekretärvogel, der eine Schlange verspeist. Ein etwas widerlicher, aber faszinierender Anblick!
Auschecken am Kruger-Gate, dann 4 Km bis zum Abzweig zum Mala-Mala Game Reserve, in dem Kirkman's Camp liegt.
Über Schotter ging's einigermaßen holperig so ca. eine dreiviertel Stunde.
Kirkman's Camp ist der Hammer! Ich kann mir nichts vorstellen, was es zu verbessern gäbe! (Doch - den Kaffee)
Erstens liegt's schon sehr schön mit tollem Ausblick über ein Flusstal.
Zweitens ist die Anlage sehr schön. Wunderbarer Pool, blühende Bougainvilleen, alles sehr gepflegt.
Drittens schöne Zimmer mit Terrasse zum Flusstal. Sehr schön im Kolonialstil eingerichtet.
Viertens die Gamedrives. Schon mal vorweg: so tolle Drives haben wir noch nicht erlebt!
Fünftens das Personal. Extrem freundlich, extrem hilfsbereit. Auch dazu später mehr.
Sechstens das Konzept. Alle Ankömmlinge eines Tages werden in einer Gruppe zusammengefasst (können auch nur zwei sein) und bekommen für den kompletten Aufenthalt einen Ranger zugeteilt, der ihnen den ganzen Tag zur Seite steht (böse Zungen behaupten: den Arsch nach trägt!). Auch zu den Mahlzeiten bleibt immer diese Gruppe samt Ranger zusammen. Dadurch entwickelt sich eine sehr relaxte Atmosphäre.
Der Tagesablauf sieht folgendermaßen aus:
6:30 Weckruf
7:00 Frühstück
7:30 Gamedrive mit Spurensucher
11:30 Rückkehr und freie Zeit bis
13:00 Mittagessen und anschließend frei bis
15:00 Gamedrive mit Sundowner
19:00 Rückkehr
19:45 Aperitif an der Bar
20:00 Abendessen, anschließend tot!
Als wir ankamen, war der Gamedrive natürlich schon weg. Überall anders würd's halt heißen "Ja mei, Pech g'habt!". Nicht so hier! Ein freier Ranger hat gesagt, wir sollen uns um nix kümmern, das Auto würde geparkt, wir sollen nur warme Kleidung mitnehmen. Dann hat er uns extra raus gefahren! Die Ranger stehen über Funk in Verbindung. So sehen alle eine Attraktion, sobald einer sie sieht.
Am Fluss trafen wir dann auf Jaco und seinen Tracker Chris.
Mit uns war noch eine italienische Familie in der Gruppe: Andrea die Tochter, Paulo der Vater und Nicoletta die Mutter. Eigentlich recht nett, wenn auch die Alten der englischen Sprache nicht unbedingt mächtig waren.
Der Drive ist toll! Durch Flüsse, über kleinste Wege, mitten durch tiefen Sand - was so ein Land Rover alles meistert ist schon beeindruckend!
Gesehen haben wir Kudus, Zebras, Giraffen, und alles mögliche Bock-Getier.
Dann der Hammer:
Als wir neben einer Elefantenherde stehen, dreht plötzlich ein Bulle ab! Ohren wedeln, trompeten und volle Socke auf unseren Jeep zu. Die Italo-Mama kreischt, Assi wird fast ohnmächtig, Chris lacht und Jaco gibt Gas. Laut Aussage unserer Führer war das nur ein "Mock Charge". Hätte er es ernst gemeint, hätte er nicht trompetet, die Ohren angelegt und wäre gleich auf uns los. Für reine Gaudi war er allerdings ziemlich schnell und ziemlich lange (ca. 500m) hinter uns her!
Nachdem wieder alle Luft bekamen, (ich hab erst mal geschaut, ob Assi noch trockene Hosen hat) ging's gleich zum nächsten Höhepunkt: Ein Löwe! Die zweite Sichtung an einem Tag! Diesmal ein Er. Todesfaul lag er im warmen Sand des Flussbettes.
Als er dann endgültig ins Koma gefallen war, ging's bei uns auf eine frei Wiese zum Sundowner. Sehr schön! Saft und Bier. Jaco ist sehr nett. Chris ist ruhig, hat's aber faustdick hinter den Ohren. Abgesehen davon ist er ein phantastischer Späher. Auf der jetzt in der Dunkelheit stattfindenden Heimfahrt hat er ein Bushbaby im Baum erspäht!
Saukalt war's jetzt. Von ca. 27° bei Sonne auf ca. 8° jetzt!
Um 19:15 waren wir wieder zurück und verabredeten uns für 19:45 an der Bar.
Nach Sherrys (auch die Family nahm Sherry) ging's zum Essen in die Boma.
Die Mama ist so was von hohl! Erst meint sie, Namibia sei eine Stadt, dann, aufgeklärt es sein ein Nachbarland, fragt sie, ob's an Ägypten grenzt! Und die soll Lehrerin sein!!! Vom wirklich nicht vorhandenen Englisch ganz zu schweigen! Ähnliche Schoten gab's im Laufe des Abends noch mehrere!
Zu Essen gab's
Pilzsuppe - Buffet (Strauß, Ochsenschwanz, Quiche, Gemüse) - Creme Caramel oder Eis - dazu ein Nederburg Pinotage und anschließend noch Kaffee und Brandy.
Den Wein nahmen wir dann aufs Zimmer mit.
Übrigens: Alleine in der Nacht aufs Zimmer gehen ist nicht! Man muss immer von einem Ranger begleitet werden. Eine der kleinen Einschränkungen, wenn man ohne Zaun mitten im Dschungel wohnt!
Todmüde eingeschlafen.
Montag, 12.08.02
Kirkman's Camp
Wie angekündigt läutet um 6:30 das Telefon.
Ausgiebiges Frühstück und los geht's zum Morning-Drive.
Highlight waren diesmal die Hippos. Aber wie immer tagsüber liegen sie faul im Wasser.
Ansonsten gab's wieder Böcke, Kudus etc.. Und, nicht zu vergessen, Brotzeit auf einer Wiese.
Alles wieder auf super Pfaden!
Um 11:30 waren wir wieder zurück.
Erst mal faulbären am Pool.
Zum Essen gab's dann Pancakes mit Kudu gefüllt und mit Curry drüber. Sehr lecker!
Anschließend wieder Pool.
Um 15:00 wieder los.
Und gleich am Anfang: Löwen! Zwei Weibchen. Allerdings relativ weit weg. Trotzdem schön!
Auf der Weiterfahrt noch alles mögliche andere Getier gesehen.
Etwas später kam dann über Funk die Meldung: Löwen! Also nix wie hin.
Diesmal waren wir ganz nahe dran. Ca. 5m von drei Löwinnen und drei Jungen entfernt! Phantastisch!! Die Jungen schwankten zwischen Neugier, Angst und Schlafen. Zu süß! Nachdem aber
alle nach kurzer Wanderaktion ins Koma gefallen sind, sind wir wieder los.
Allerdings nicht sehr weit: Platten! Auch bei Land Rovern gibt's so was. Unsere beiden Guides hatten das Problem allerdings schnell im Griff.
Allerdings verliert noch ein Reifen Luft….
Zum Sundowner ein Bierchen und dann weiter durch inzwischen tief dunkle Nacht.
Und heute geht's nicht aus: Mitten auf dem Weg kommt uns ein Leopard entgegen! Wunderschön, aber ziemlich arrogantes Schwein. Der ist direkt an unserem Jeep vorbei, hat uns aber keines Blickes gewürdigt! Jaco hat gleich gewendet und hinterher. Plötzlich sieht der Leopard Impalas und verschwindet blitzartig
auf die andere Seite! Chris hat aber nur gesagt, Jaco soll zu den Impalas fahren. Und Respekt - keine Minute später riesen Aufregung bei den Antilopen, ein gelber Blitz mitten durch und - knapp vorbei! Assi glaub ich war's ganz recht, war aber wirklich haarscharf! Anschließend ist der Leopard dann aber wirklich verschwunden.
Total befriedigt, auch den Letzten der "Big Five" gesehen zu haben, wollten wir zurück zum Camp. Aber: Platten! Mischt! Und jetzt natürlich keinen Reifen mehr. Also über Funk Reifen anfordern und solange warten.
Während des Wartens hat uns Jaco noch ein paar Sternbilder erklärt. Assi ist ganz stolz, dass sie jetzt auch den Skorpion erkennt.
Nachdem der neue reifen dann da und montiert war, ging's ereignislos zurück.
Weiterer Ablauf war ungefähr wie gestern:
19:45 Sherry in der Bar vorm Kamin
20:00 Buffet:
Maissuppe - Hähnchen gefüllt, Lamm Stew, Salat, Gemüse - Jordan Merlot - Kaffee - Brandy.
Mit Jaco noch über seine Heimat Namibia gequatscht (ist er merklich stolz drauf), dann ins Bett.
Dienstag, 13.08.02
Kirkman's Camp - Ezulwini (Swasiland)
Wieder Weckruf um 6:30.
Nach dem Frühstück geht's noch mal auf einen verkürzten Game-Drive. Auch die Family muss heute Vormittag wieder abreisen.
Im Gegensatz zu gestern Nachmittag war's ja fast schon langweilig. Nur die "normalen" Tiere gesichtet. Trotzdem die Fahrt auf diesen Wegen noch mal sehr genossen.
Um 9:45 war's dann soweit. Abschied. Fällt mir hier ja fast noch schwerer als von Chestnut! Chris hat sogar noch unser Auto gewaschen. Und als Abschlusswort, als er Assis Tasche anschleppte:
" I think there must be a baby elephant in there!" Assi war Tomate!
Nachdem wir hier so viele Tiere gesehen haben, haben wir beschlossen, den Kruger Park zu umfahren.
In Hazyview wollten wir dann noch Travellers tauschen.
Also - Bank gefunden - rein - nix los am Schalter - super!
Dachte ich.
Am Schalter war nämlich nix mit tauschen. Erst Schlange stehen vor nem Büro. Na ja, sind ja nur vier vor mir. Geht ja.
Nächster Denkfehler.
Der erste braucht 30 Minuten!
Dafür geht's beim nächsten schnell.
Dafür der Nächste 15 Minuten! Ich dreh ab! Aber jetzt steh ich schon so lange, jetzt bleib ich da!
Der Vierte wird sofort weg geschickt.
Ja! Ich bin dran! Jetzt kann nix mehr schief gehen, so Cheques sind ja gleich gewechselt.
Dritter Denkfehler des Tages!
Mit Ausfüllen einiger Formulare und was weiß ich noch alles (die extrem motivierte Dame war plötzlich mit meinem Pass und den Cheques verschwunden…) hab ich doch glatt die Zeit de ersten spielend übertroffen. Weit mehr als 30 Minuten!
Die Geldausgabe ging dann problemlos. Gott sei Dank - sonst wär ich wahrscheinlich jetzt in einem südafrikanischen Gefängnis wegen Zerlegung einer Bank!!
Die Fahrt zur Grenze war dann OK.
Die Grenzstation ist der Hit! Ein Weidezaun, eine Schranke, eine Wellblechbaracke, davor ein Baum in dessen Schatten der Schrankenwärter (Zollbeamte) mit ein paar Spezln sitzt. Davor wiederum sausen Ziegen und Hühner über die Strasse. Sehr malerisch.
Die südafrikanischen Emigrationsbeamten sind freundlich, die swasilandesischen (?) Immigrationsbeamten bestätigen jedes Vorurteil über Beamte.
Aber gut, alles problemlos über die Bühne gebracht und vorbei an Ziegen, Hühnern und Spezln rein nach Swasiland.
Eigentlich tut's mir ja jetzt schon fast leid, dass wir hier nur eine Nacht bleiben. Die Landschaft ist sehr schön! Berge, Täler, von dicht bewachsen bis sehr karg. In einem der Nationalparks übernachten und wandern wäre sicher nicht verkehrt!
Aber soll nicht sein.
Also durch die Hauptstadt Mbabene (Passau ist im Vergleich dazu praktisch New York!) zu unserem Hotel.
Von außen nicht so toll, aber innen recht schön, Zimmer OK und netter Garten mit Pool und Terrasse. Da es sehr warm ist, Bier auf der Terrasse, dann noch relaxen.
Abendessen im Hotel. Sehr lecker:
Geflügelleberpastete - Salat mit Orangen - Calamari gebraten - Chicken Prawn Curry (sehr scharf!) - Chardonnay.
Müde ins Bett.
Mittwoch, 14.08.02
Ezulwini (Swasiland) - Falaza Game Park
Nachm Frühstück gleich los. Wieder mit Frisch geputztem Auto.
Je tiefer runter wir jetzt kamen, desto weniger interessant wurde die Landschaft. Große Zuckerrohrfelder links und rechts der Strasse. Kulturell hat Swasiland ja nicht so viel zu bieten. Der kurze Abstecher zum Regierungsgelände und Palast ist auch nicht so der Bringer.
Irgendwie zieht sich's bis zur Grenze, wenn du nur 80 km/h fahren darfst!
Grenze selber ist etwas moderner als die gestern. Aber nicht viel!
Während die Swasis wirklich
alles per Hand machen, gibt's auf südafrikanischer Seite schon Computer.
Wieder ein Haufen Stempel im Pass!
Weiter ganz relaxed auf der N12 ohne Zwischenfall bis Hluhluwe.
Auch das Camp problemlos gefunden. Sehr schön! Toller Aufenthaltsraum mit Zeltwänden, die man je nach Bedarf aufrollen kann, Pool und schöne Veranda vorm Speisesaal.
Unser Zelt ist das allerletzte ganz hinten, schon fast mitten im Wald. Sehr romantisch! Affen turnen rum, Vögel kreischen - schön is! Auch die Einrichtung ist OK. Und eigene Veranda.
Unser Gepäck haben die Angestellten aufm Kopf (!) hinter geschleppt. War mir direkt peinlich (wg. Baby-Elefant).
Nach kurzem Entspannen ging's um 15:00 auf einen kleinen Bushwalk. Außer uns noch ein französisches Ehepaar und die Führerin. Sehr schön! Der Frühling bricht hier mit aller Macht aus. Alles blüht gelb und im Hintergrund stehen Giraffen. Super! Wenn auch noch die Sonne scheinen würde, wär's fast zu kitschig. Die Giraffen waren auf uns fast genauso neugierig wie wir auf sie. Außerdem haben wir noch Gnus, Zebras
kämpfende Warzenschweine, Nyalas und Affen gesehen. Laut Führerin ungewöhnlich viele Viecher für einen Walk.
Zurück im Camp werden wir von zwei fetten, fies aussehenden Hunden begrüßt. Waren aber ganz nett.
Angeblich kommen auch jeden Nachmittag Rhinos zum grasen an den Pool! Wir haben extra gewartet, war aber nix.
Da wir noch auf den Night-Drive mit wollten, sind wir schon um 19:00 Essen gegangen. Ja - da waren sie dann! Drei riesige Nashörner, keine 20 Meter vom Weg zum Speisesaal entfernt! War zwar ein bisschen mulmig, aber supergut!
Abendessen:
Shrimps - Lammeintopf - Roastbeef - Kartoffel - Gemüse - Limonen Kuchen - Pinotage. (War Buffet)
Auf dem Night-Drive noch Bushbabies, Gnus, Impalas und Zebras gefunden. (Duiker und Nyalas auch). Kein Highlight, aber recht nett.
Als wir zurückkamen, war die Bar schon geschlossen. Auch nicht so schlimm, da wir schon ziemlich müde waren. Immerhin schon 23:00!
Donnerstag, 15.08.02
Falaza Game Park
Frühstück auf der Veranda. Wird immer abartiger: Inzwischen mag ich Piri-Piri Soße zu den Eiern!
Dann ging's mit der gesamten Franzosen Family auf Gamedrive. Eine Menge Nyalas gibt's hier! Sind recht schöne Viecher. Ob die auch schmecken?
Weiter geht's mit dem "Standard Programm", also Zebras, Gnus, Impalas, allerdings keine Giraffen heute.
Dann standen wir vor ihnen. Fünf graue, riesige Nashörner. Zwei waren nicht ganz so groß. Das waren Neuankömmlinge, die aber momentan noch vom großen Chefe etwas gemobbt werden.
Der tut auch gleich ganz dick und jagt die zwei noch ein bisschen weiter weg. Dann spritzt (pisst?) er einen ganzen Schwall zum Revier markieren.
Und dann kommt der Einsatz:
Wie gesagt, Frühling bricht aus. Chefe also auch selbige Gefühle und einem Weibchen hinterher. Die hat aber wohl Migräne und gibt Chefe das rhinomäßige Pendant zu einer Mords-Watschn, sie springt ihn mit gezücktem Horn an! Chefe geht geschockt rückwärts und rumpelt mit dem Hintern volle Socke gegen einen morschen Baum - der auch gleich umfällt. Das Beste war Chefes Reaktion: Vollkommen erschrocken zusammen zucken und den Kopf einziehen! Wäre er nicht so schwer, wäre er wahrscheinlich gehüpft vor lauter Schreck! Zu gut!
War echt nicht sein Tag - nix mit Vögeln (klingt komisch bei Rhinos…), eine aufgestrichen bekommen, sich den Arsch anhauen und dann auch noch von nem Jeep voll Touris ausgelacht werden!
War also klar, dass er gefrustet war. Unsere Führerin trotzdem
sehr nah ran. Plötzlich haut Chefe den Haken rein und stürmt auf uns los! Vollgas rückwärts hat uns auch keinen Abstand beschert. Erst der zusätzliche Einsatz der Hupe hat ihn dann abdrehen lassen. Puh - relativ knapp!
Nachdem der Puls von allen wieder etwas runter war, und nach etlichen Entschuldigungen unserer Führerin ging's relativ ereignislos weiter. Der Einsatz war ja auch schwer zu toppen.
Im Camp dann erst mal Kaffee.
Was tun bis 15:00? Da wird dann Schifferl gefahren.
Also ab in den nur 5 Minuten entfernten False Bay Park. Hier soll's Hippos und Krokos geben.
Also Auto geparkt und ab auf den 6 Kilometer langen Ingwe-Trail.
Gleich vorweg: keine Hippos, keine Krokos.
Aber der Trail selbst ist wunderschön. Durch dichten Sandwald am Ufer der False Bay entlang, mit Bachüberquerungen. Auch ein Nyala gesehen. Nur der letzte Kilometer ist leider auf Teer auf der Zufahrtstrasse.
Um 14:00 noch schnell Lunch - Thunfischauflauf und Salat, dann ging's ab zum Boot fahren. Inzwischen waren eine Menge Leute angekommen. Wir brauchten zwei Jeeps zum Transport.
Die Bootsfahrt selber fand ich jetzt nicht sooo toll. OK, Hippos gesehen, ein paar Kormorane, aber irgendwie nicht der Bringer.
Als wir wieder zurück sind und im Zelt entspannen, hör ich draußen plötzlich Rascheln, Knacken und Schnauben. Also gleich raus und schauen was los ist. Genau jetzt fällt natürlich unsere Taschenlampe aus. Mischt! Als das Geraschel aber weiterzieht sehe ich's dann. Chefe läuft mit seinen zwei Weibern direkt an unserm Zelt vorbei!
Abendessen heute spät, damit die Masse schon wieder auf Night-Drive ist. Muscheln - Chicken Curry - Warzenschweineintopf - Gemüse - Salat - Käsekuchen. Noch gemütlich Kaffee und Brandy, dann ins Zelt.
Freitag, 16.08.02
Falaza Game Park - Hluhluwe National Park - Ballito
Nachm Frühstück zahlen und los. Diesmal die Taschen selber getragen… Am Tor noch hand geschnitzten Löffel vom Torwächter gekauft.
Beschlossen, da das Wetter eh nichts fürn Strand ist, noch den Umweg über den Hluhluwe-Park zu fahren.
Lohnt sich! Sehr schöne Landschaft. So richtig wie man sich Afrika vorstellt. Außerdem hat's nen Haufen viecher. Gleich am Eingang Gnus, Warzenschweine und Zebras. Dann innerhalb einer Stunde Nashörner, Elefanten und Wasserbüffel. Hab ich schon erwähnt, dass Impalas nicht mehr zählen?
Die Aussichtspunkte auf dem Weg zum Hilltop-Camp waren leider fürn Geier, da dichter Nebel.
Das Camp selber sieht schön aus, nobler als die im Kruger. Allerdings gibt's kein Unleaded Benzin. Mein kleiner Hektiker wird schon wieder leicht nervös.
Von Hügel wieder runter. Jetzt sieht man wenigstens wieder was. Unter anderem Elefanten. Schön. Auf weiterem Weg noch Kroko und sehr schönes (??) Warzenschwein gesehen. Letzter Höhepunkt im Park: Ein großes Pavianrudel mitten auf und neben der Strasse. Sehr putzig. Du musst die Kerle fast umfahren, bevor die mal Platz machen!
Dann raus ausm Park und noch in Mtobatoba tanken, bevor's auf der N2 ohne Probleme bis Ballito geht.
Dort erst mal sauber verfranzt, weil a) Wegbeschreibung schlecht und b) Assi interpretiert, statt nur vorliest!
Aber letztlich doch noch gefunden.
Liegt ja traumhaft! Blick auf die Brandung, netter Garten, großes Zimmer mit direktem Zugang zum Garten. Leider Wetter mies. Trotzdem kurzer Strandspaziergang.
Dann wollten wir unseren Flug bestätigen. Aber - Schock! Irgendwie passt das Flugdatum nicht zu unseren sonstigen Reservierungen! Alles ab/bis 19.08. nur der Flug geht am 18.08.! Gleich bei Ilanga Travel angerufen und Lage erklärt. Waren sehr hilfsbereit. Haben gesagt, sie werden sich sofort mit Iwanowski in Verbindung setzen und alles klären. Wir bekämen dann ein Fax. War dann auch nach einer Stunde da. Alles OK, wir müssen nur unsere Tickets umschreiben lassen. Damit war auch das Programm für morgen klar: Durban anschauen!
Dann noch auf ein Bier ins "Keg & Dolphin". Schöner Pub.
Essen im darüber liegenden "Al Pescatore" war nix (voll), daher ins "Mariners". Lobster Suppe - Pilze in Sosse - Prawns - Baby Kingklip (Mördervieh!) - Kaffee - Brandy.
Noch Lesen im Bett.
Samstag, 17.08.02
Ballito
Nach ausgiebigem Frühstück ab auf die N2 nach Durban; erst mal zum Flughafen.
Die Ticket Umschreibung war der Witz! Unsere Daten waren wohl schon im Computer. Also hat die Dame per Hand einen Aufkleber mit den neuen Flugdaten ausgefüllt und auf unser altes Ticket gepappt. Hat keine fünf Minuten gedauert!
Anschließend in die Innenstadt.
Auto unterm "Workshop" geparkt.
Trubel ohne Ende! Ich glaube alles was Beine hat in dieser Stadt ist auf den Strassen und drängelt auf den Gehwegen.
Zuerst zur Post und Karten abschicken. Schöner Bau.
Dann Rathaus und Kirche angeschaut. Nett.
Dann Haupteinkaufsstrasse entlang ins Inderviertel. Es geht zu wie Sau! Noch schlimmer als im Rest der Stadt. Auffällig im Markt: Irgendwie muss die halbe Stadt an Verstopfung leiden, wenn man von der Menge an Klistieren ausgeht, die hier angeboten werden. Sehr strange!
Anschließend noch in den überdachten Markt. Erst den falschen Eingang erwischt und beim Fisch gelandet. Wegen lautem Protestgeschreis meiner Begleitung gleich wieder raus. Vor der Halle ist es ja so richtig ekelhaft. Die Jungs verkaufen da alle möglichen Teile von toten Tieren. Aber nicht so schön hergerichtet, sondern teilweise noch mit verfaultem Fleisch und Pelz dran! Geruch nach Tod und Verwesung! Keine Ahnung wer so was kauft.
Dann doch den richtigen Eingang gefunden. Glump und Zeug verkaufen die hier! Das best: Inder verkaufen zig verschiedene Gewürzmischungen. Das duftet…
Zurück dann durch ne andere Strasse. Viele Moslems hier. So extremistenmäßig gekleidet - ich mag keine Fanatiker!!
Noch kurzer Abstecher zum Hafen. Is aber nix besonderes, also rauf zum "Workschop", einer großen Mall. Das Beste ist das Essen im "Oriental Fast Food". Brot mit Grillhendl bzw. Hendl-Curry gefüllt. Sehr gut!
Nachdem die Geschäfte inzwischen schließen ab nach Ballito. Problemlos.
Rugby SA-AUS geschaut. Extrem spannend. Praktisch in der Nachspielzeit hat SA noch gewonnen. Langsam glaub ich blick ich's. Die lautstarken Kommentare unseres Gastgebers und seiner Gäste waren schon toll. Muss so was wie das absolute Prestigeduell hier sein.
Abendessen im "Al Pescatore". Sehr gut. Der Chef spricht auch prima deutsch.
Italienischer Salat - Überbackene Aubergine - Gefüllte Pilze mit Penne und Tomatensauce - 300g Steak mit Kartoffeln und Gemüse. Dazu ein phantastischer ´93er Zonebloem Pinotage, Kaffee, Zwetschgen und Birnenschnaps.
Anschließend sind wir noch runter ins "Keg & Dolphin". War heute nicht soviel los. Trotzdem noch Guinness.
Anschließend heim ins Bett.