Italien
KroatienWoche 3
Samstag, 27.08.05 bedeckt - warm
Grado - Aquilea - Grado
Nach einigermaßen Frühstück fahren wir nach Aquilea, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Das kann man nicht verfehlen, man muss keine Karten lesen, also fahr ich.
Der Besucherandrang hält sich Gott sei Dank in Grenzen.
Die Basilika steht schon sehr schön da auf diesem weiten, schmucklosen Platz. Löblicherweise ist auch kein Parkplatz direkt davor (siehe Passau - grausam!).
Der Hammer kommt aber Innen: der komplette Boden der nicht gerade kleinen Basilika ist ein riesiges Mosaik! Phänomenal! Vor allem wenn man sich mal diese Arbeit vor Augen führt.
Wir hatten noch zusätzliches Glück, dass der Organist seinen Übungstag hatte. Da kommt gleich eine noch bessere Stimmung auf, wenn die Orgel Fugen dröhnt!
Außer diesem Highlight gibt's noch zwei Krypten. Die eine mit recht bunten Fresken, die andere mit römischen Ausgrabungen. Und auch bei denen hat's die Wahnsinns Mosaike.
Der Rest verblasst dann etwas im Vergleich hierzu. Der Turm ist nicht schlecht und der Ausblick nicht übel, aber eben auch nichts so atemberaubendes wie die Kirche.
Wir machen noch einen kleinen Spaziergang zum ehemaligen Hafen. Man hat einen netten Blick auf die Basilika von da hinten.
Wir beschließen dann, die Museen mit den toten Steinen nicht mehr zu besichtigen und machen uns auf den Rückweg nach Grado.
Reservieren fürs Abendessen gestaltet sich unerwartet schwierig. Hat aber dann doch noch geklappt.
Zum Mittagessen gibt's Sarde in Savor und Spaghetti mit Meeresfrüchten für Zwei.. Sehr lecker! An das Fischzeug hier könnt ich mich gewöhnen.
Auf mein Drängen hin kaufen wir noch Boccia-Kugeln und gehen an den Strand. Inzwischen hat's aufgerissen. Lesen bis es kühl wird, dann wird das Boccia eingeweiht. Im ersten Spiel zieht Astrid mich ab, das glaubst ja net! Bricht dann aber ein und verliert zwei Spiele in Folge.
Zur Stärkung wieder an die Strandbar.
Nach kurzer Siesta zum Futtern. Und heute sind wir wieder sehr zufrieden! (Sardine mariniate, Gambassalat, Boreto Gradese (gemischte Fische in Essigsud gedämpft)) War sehr lecker. Wie auch die Grappe hier...
Die Bedienung hat heute übrigens ihren letzten Tag. Morgen geht's heim - nach Planegg!!
Anschließend ins Altstadtcafé und das Treiben beobachtet.
Nicht ganz so spät heim und ins Bett.
Sonntag, 28.08.05 Regen - lau
Grado
Das glaubst ja net! Da verlängern wir extra, um heute am Strand relaxen zu können und was ist? Es pisst! Und das nicht schlecht.
Drum relativ lang gelesen, dann Kaffee trinken gegangen und Tagebuch geschrieben.
Meine extrem trainierte Mitreisende klagt übrigens über Muskelkater. Vom Boccia!
Als der regen etwas nachlässt machen wir uns auf zu einer Strandpromenaden-Wanderung.
Wegen lautem Hungaa! Geschreis kommen wir allerdings nicht weit sondern gehen erstmal Mittagessen. (Sardellen mariniert, Cozze, Sardinen vom Grill) Wieder lecker!
Dann der Spaziergang an der Ostpromenade entlang.
Bin entsetzt! Auf dieser Seite ist's ja grausam!
Eingezäunter Strand, keine Volleyballnetze, nur Sonnenschirme und Liegen. Da ist's bei uns ja wesentliche schöner.
Aufm Heimweg statten wir noch der Basilika einen Besuch ab. Net schlecht! Gar net schlecht! Auch mit schönen Mosaiken. Die Petition zur Aufnahme ins Weltkulturerbe ist aber meines Erachtens a weng übertrieben. Da fehlt es halt schon noch a bissl...
Jetzt reißt es sogar ein bisschen auf und wir gehen noch an den Strand zum Boccia spielen. Trotz Muskelkaters...
Ablauf wie gestern. Das erste Spiel an die Gekaterte, die nächsten zwei an mich.
Noch kleine Erfrischung in einer Strandbar, dann Siesta mit anschließendem Frischmachen.
Abendessen gleich bei uns ums Eck beim "Toni". Sehr gut (wieder mal). (Heischreckenkrebse, Triglie gebacken, gegrillter Tintenfisch, Fritto Misto) Dazu gab's sehr guten Wein aus der Region (Tocai und Sauvignon sind wirklich sehr lecker) und zum Abschluss Kaffee mit ausgezeichnetem Grappa (Poli).
Auch heute konnten wir beim Verdauungsspaziergang nicht am Altstadtcafé vorbei gehen...
Montag, 29.08.05 sonnig - heiß
Grado
Nachdem heute keine Wolke am Himmel zu sehen ist, verlängern wir halt noch einen Tag.
Das ist halt das schöne, wenn man frei Schnauze unterwegs ist.
Nachm Frühstück werden die Strandsachen gepackt und ab geht's. Allerdings erst mal einen guten Kaffee einwerfen. Der im Hotel taugt nämlich gar nix!
Dann hauen wir uns an den Strand bis 13:00. Mittags wird aber einfach zu heiß.
Da gehen wir lieber in die schattige Altstadt zum Mittagessen. (Bruschetta mit Pilzen und Artischocken, Spaghetti Aglio e Olio, Spaghetti Vongole)
Siesta im Zimmer, bis die größte Hitze vorüber ist. Allerdings ist mir der Knoblauch in den Nudeln nicht so recht bekommen. Ist mir schlecht!
Als es wieder einigermaßen geht noch mal an den Strand. Bis 19:15 gelesen, dann heim und ausgehfertig machen.
Noch mal sehr lecker Fisch gegessen (Sardine marinati, Jakobsmuscheln mit Steinpilzen, Fischsuppe, Spaghetti mit Meeresfrüchten)
Als wir nach zwei bestellten Grappe auch noch eine im Wasserglas spendiert bekamen, waren wir der Meinung es wäre besser, gleich heim zu gehen...
Dienstag, 30.08.05 sonnig/bedeckt - lau
Grado - Grabovac
Nachm Frühstück geht's los.
Bzw. soll losgehen, nachdem ein Grazer seinen Alfa, der quer vor allen parkt, weggefahren hat. Das war schon ein Erlebnis. War wohl das Auto vom Papa, das er nicht so recht im Griff hatte. Der Bursch brauchte fünf Minuten, bis er aus der gar nicht so engen Einfahrt draußen war (Astrid ist einfach in einem Zug raus gefahren...) Hab sehr gelacht!
Bei Aquilea noch einen kurzen Photostopp gemacht, das Wetter war einfach zu schön!
Ansonsten war die Fahrerei recht relaxed. Durch Slowenien sind wir ohne Stopp durch (sind ja auch nur knapp 35 Km).
In Kroatien haben wir dann erst mal Geld gewechselt, bevor wir problemlos nach Grabovac, einem Ort kurz vorm Nationalpark Plitvicer Seen, kamen.
Die Quartiersuche war etwas schwieriger, da Hotels nicht sehr weit gestreut sind und wir nicht genau wissen, wie das mit den Privatzimmern und Agenturen läuft. Trotzdem eins bekommen. Recht nett mit Balkon. (Die Hotels im Park haben wir uns auch angesehen, haben uns aber nicht gefallen. Etwas "ostblockige" Architektur...)
Nach dem Zimmer beziehen erste Handlung in Ex-Jugoland: Slivovica kaufen!
Und den Rest-Nachmittag in einer Bar beim Tagebuchschreiben verbringen.
Später kurz frisch machen und in ein "Bistro" ums Eck. War das mit den meisten LKWs davor - da muss es gut sein! War's dann auch. (2x Suppe, Cevapcici, Cordon Bleu) Riesige Portionen!!
Im Zimmer mangels sonstiger Möglichkeiten Slivovica gesüffelt. Rundrum gibt's einfach nix zum Ausgehen....
Mittwoch, 31.08.05 bedeckt - warm
Grabovac - Plitwitzer Seen - Grabovac
Nach gutem Frühstück, während dessen wir uns mit unserer sehr gut Deutsch sprechenden Wirtin unterhalten, geht's ab in den Nationalpark Plitvicer Seen.
Gleich am (riesigen) Parkplatz werden uns auf einer Tafel verschiedene Rundgänge angeboten. Für den großen, 4-6 stündigen entschieden und die Wanderschuhe angezogen.
Und schob geht's los.
Rückfall in früheste Kindheit. Man erwartet, dass jeden Moment Old Shatterhand und Winnetou in einem Kanu vor den Schoschonen davon paddeln!
Hier wurden nämlich die alten Karl May Filme gedreht. Der Schatz im Silbersee und so...
Wir paddeln nicht, sondern gehen immer bergauf, von einem See zum anderen. Überall stürzt Wasser kaskadenartig von einem See in den nächsten. Ein phantastisches Naturschauspiel!
Ich dachte ja eigentlich, das sei hier so ein Iguazu für Arme, wurde aber eines wesentlich besseren belehrt! Kilometer um Kilometer, Stufe um Stufe ein Wasserfall nach dem anderen. Das Ganze auch noch von toller Flora umrahmt. Dass das Wasser wirklich so glasklar wie in den Filmen ist macht's nicht hässlicher. Außerdem hat's hier Fische, das glaubst nicht! Und Schmetterlinge.
Am ersten richtig großen See ist eine Verpflegungsstation die wir auch nutzen und es fährt ein Schiff bis zu den nächsten Kaskaden. Auch das wird genutzt. Ist eh im Eintritt enthalten.
Dann geht's wieder weiter über Waldwege und Knüppelstege, teilweise direkt am Abbruch des Wasserfalls entlang. Ich bin total begeistert! Nix mehr mit meinen Vorurteilen!
Vom obersten See kann man dann mit einem Bus zurück fahren. Ich hätte ja vorgeschlagen, alles wieder zurück zu latschen, aber die Beste-Begleitung-Von-Allen war damit nicht so ganz einverstanden. Also mitm Bus. Der, wie übrigens auch die Schiffe, mit Elektroantrieb ausgestattet ist. Die passen hier wirklich auf ihr Naturschutzgebiet auf! Keine Benzinmotoren, kein Campingplatz, so gut wie keine kommerzielle Infrastruktur. Hut ab!
Als wir wieder am Eingang angekommen sind, kommt sogar die Sonne noch etwas raus. Also noch mal kurzer Photo-Exkurs. Dabei festgestellt, dass es sehr weise war, relativ früh da zu sein: Jetzt sind doch einige Busladungen unterwegs. Weiter hinten ist es sicher leichter, aber hier rund um den Parkplatz geht's ganz schön zu!
Zur Stärkung gibt's jetzt einen Strudel mit Apfel und Schoko, den Omas an Ständen rund um den Eingang verscheuern. Net schlecht.
Jetzt noch ein Bierle und ich bin so richtig zufrieden!
Außer dass es jetzt regnet! Und zwar kurzzeitig sogar ziemlich heftig. Ist uns jetzt aber ziemlich wurscht. Wir sind rum und warten unterm Dach der Cafeteria bis der Regen etwas leichter wird.
Dann heim und Siesta.
War doch ein ganz schöner Hatsch. Man kriegts nur net so mit wenn einen etwas so begeistert.
Zum Essen in eine andere Wirtschaft als gestern. Vorspeise sparen wir uns heute! (Truthahnsteak mit Pilzen, Raznici gefüllt, Schoko-Palatschinken) Wieder mörderische Portionen. Zu einem Spottpreis.
Allerdings ist der Mangel an touristischer Struktur in der Nähe einer solchen Attraktion doch auffällig. Es gibt einfach nix zum Ausgehen!
Also heim und noch etwas lesen.
Noch drei:
Donnerstag, 01.09.05 sonnig - heiß
Grabovac - Dubrovnik
Nachm Frühstück geht's wieder los.
Auf der Landstrasse bis zur Autobahn. Ab da fast ohne Verkehr und eher langweilig bis Split. Einziger Höhepunkt war ein schöner Gebirgszug den wir querten (wieder mit Winnetou-Feeling).
Ab Split zieht sich's dann. Auf der schmalen und sehr kurvigen Küstenstrasse hängst ewig hinter einem der vielen Penner oder hinter LKWs. Und es sind ja nur 230 Kilometer...
Aber auch das bringen wir hinter uns. Wenn auch mit einigem Fluchen und heftigen Überholmanövern.
In Dubrovnik umkreisen wir erst mal die Altstadt auf der Suche nach einem vom Führer empfohlenen Hotel. Das es aber scheinbar nicht mehr gibt.
Wir kommen dann in einem Privatzimmer unter. Ziemlich gut gelegen. Allerdings teilen sich zwei Zimmer die sanitären Einrichtungen. Na ja, wir sind ja eh den ganzen Tag auf Achse.
Bevor wir losziehen brauch ich aber noch ein kurzes Päuschen. War doch eine ziemlich lange Fahrt.
Dann geht's aber los auf eine erste Tour durch die Altstadt.
Die 217 Stufen bis zum Tor lassen mein kleines Konditionswunder leicht aufstöhnen. De wenn no grod scho wieda nauf ganga waatn..
Die Altstadt Dubrovniks ist ja wirklich genial. Glänzendes Steinpflaster zieht sich auf den "Haupt"straßen entlang durch die autofreie Stadt. Schaut aus, als ob es gerade geregnet hätte.
Außerdem gibt's eine Million Restaurants und Cafés. Net schlecht! Genauer wird das ganze aber morgen erkundet.
Es geht allerdings ganz schön zu in dieser Stadt. Und die Preise sind deutlich höher als an den Seen.
Abendessen gibt's dann in einem lauschigen Lokal in einer kleinen Gasse. Nicht schlecht. Und viel - aber das, glaub ich, brauch ich hier nicht mehr zu erwähnen. (Meersfrüchte-Gemüseteller, Scampireis, Fischplatte)
Ziemlich vollgefressen noch ein bisschen rumschlendern, ein Bierle zischen, dann heim und doch ziemlich geschafft ins Bett.
Freitag, 02.09.05 Sonne - heiß²
Dubrovnik
Dank Klimaanlage recht gut pennen können.
Gleich los und als erstes auf die Stadtmauer, bevor es unmenschlich heiß wird. Schatten gibt's da oben nämlich nicht.
Man kann die ganze Stadt umrunden. Was wir natürlich auch machen. Der Rundgang ist recht schön. Man hat teilweise klasse Ausblicke auf die Altstadt und aufs Meer. Abschnittsweise wohnen Leute direkt am Rundgang und nehmen den bis zu drei Meter breiten Wehrgang als Terrasse.
Von oben haben wir ein Lokal entdeckt, dass außerhalb der Mauer direkt am Meer liegt. Das steuern wir nach unserem Rundgang an und genehmigen uns zwei Eiskaffee.
Dann ist ernsthaftes Ablatschen der kleinen Gassen angesagt.
Wirklich nett.
Und das Beste: In der gesamten Altstadt gibt's keine Werbung! Und keinen McFett oder ähnliches! Respekt!!
Vorm Mittagessen schauen wir uns noch die Ignatius Kirche an. Soll ja eine der besten Barockkirchen des Mittelmeerraumes sein.
Wenn man allerdings aus einer Stadt kommt, in der die Asamkirche steht und die Wieskirche nicht weit ist, dann reißt einen das hier nicht unbedingt vom Sessel.
Wie eigentlich alle Kirchen hier von innen nicht der Rede wert sind. Halt - eine Ausnahme gibt's. Aber dazu später.
Jetzt war erst mal Mittagessenszeit. Gab ja kein Frühstück!
Gebackene Sardinchen und Muscheln. Jede Portion so groß, dass sie eigentlich für zwei reicht!
In einem Café verdauen wir dann und schreiben alle Karten! Helden!!
Eigentlich wollten wir die größte Hitze so hinter uns bringen, aber es wird nicht kühler. Die Steine sind so brutal aufgeheizt, dass es frühestens gegen morgens etwas angenehmer würde.
Wir sind aber heute mal brutal harte Schweine und erklimmen noch die vor gelagerte Festung, um Dubrovnik im Abendlicht photographieren zu können. Ist eh lustig: In der Altstadt überlaufen sie dich und hier oben mit Traumblick sind wir ganz alleine. Oder doch nicht ganz: Eine Katze will unbedingt gestreichelt werden. Bis eine Eidechse ihren Jagdinstinkt weckt.
Apropos Katzen: Davon gibt's hier extrem viele. Aber keiner verscheucht sie. Im Gegenteil - teilweise werden sie noch gefüttert.
Nach der Streichel- und Photosession geht's die 217 Stufen rauf und wir halten Siesta.
Mein Hemd konnte ich übrigens auswinden. Ich war schweißgebadet!
Nach ausgiebigem Duschen geht's wieder runter in die Stadt zum Essen.
Es ist immer noch heiß. Astrid schwitzt nach eigener Aussage beim Essen!
Das wir heute vorm Dom einnehmen. Oktopussalat, Spaghetti mit Meeresfrüchten, Gefülltes Steak) Vor allem letzteres war eine Wucht. Der Wein übrigens auch (Zlatan Plavac)
An einem kleinen Platz spielt eine Jazzband, aber leider war kein Platz mehr frei.
Drum noch ins Gradskavana und dort gemütlich den Abend ausklingen lassen.
So gestärkt und entspannt nimmt man auch die Stufen gleich viel leichter...