Samstag, 19.08.00
Santander - Burgos
Um 9:00 raus und gleich furchtbar von Assi angeschrieen worden (bin immer noch geleidigt!)
Dann los Richtung Burgos. Sehr schöne, gemütliche (Diesel!) Fahrt über einen 1100 Meter Pass. Sehr schön erst durch Wald, dann über die Baumgrenze.
In Burgos gleich ein Hotel mit nettem Zimmer (Wintergarten!) in sehr zentraler Lage bekommen.
Auto in Garage und erst mal ne Cola. Dann Tapas in einer unglaublich lebhaften Bar. Lecker.
Anschließend durch die Stadt geschlendert.
"Dea Sid schaut aus wia da Gramperl!" O-Ton Begleitung.
Samstag ist scheinbar Rudelhochzeitstag. Drei verschiedene rund um die Kathedrale. Die schaut übrigens ziemlich beeindruckend aus. Und frisch renoviert. Hat aber zu bis 16:00.
Also Café suchen.
Direkt neben Sta. Anna Tor eins gefunden. Ist übrigens ziemlich protzig, das Tor. Ein Haufen Figuren und Wappen
Eine kleine Runde auf der Flaniermeile gedreht, dann rein in die Kathedrale. Sehr beeindruckend!! Die 400.- Pts. sollte man ausgeben, da man damit in einige Capillas und, wichtiger, ins Hauptschiff und den Chor kommt. Die Säulen sind
riesig! Die Capillas sind an sich schon kleine Kirchen. Die ham sich nix geschenkt hier!
Die Freitreppe im linken Schiff gibt dem Ganzen etwas palastmäßiges.
Zum Papa Moscas natürlich zu spät gekommen (Figur, die zu jedem Stundenschlag den Mund aufreißt).
Durch Altstadtgassen zur Pza. De las Llemes geschlendert und die Überreste eines ehemaligen Klosters angeschaut.
Bierchen im "Castilla y Leon" vor unserem Hotel (nicht im "Baviera Munich")
Dann Siesta. Die Strassen sind wie ausgestorben.
Um 19:30 los. Wunder über Wunder: Das Leben tobt!
Aperitif in der Fußgängerzone.
Zum Essen ins "Ojeda". Ausgezeichnet. Noch nie so eine leckere Lammhaxe gegessen. Phantastisch!
(Sopa Castellana, Ensaladilla, Cordero Lechal Asado, Ternera Asado, Natillas) Nur der Hauswein taugt nix. War bisher der schlechteste.
Brandy in einem Straßencafé gleich hinter der Plaza Mayor genommen. Im dritten Anlauf! (erst Eiskaffee, dann Eis in den Gläsern, dann passt's.) Es tobt der Bär. Daher noch einen Brandy in der Bar direkt unter unserem Hotelfenster.
Um 2:00 ins Bett.
Sonntag, 20.08.00
Burgos
Nach dem Aufstehen los zum Photographieren.
Der Cid war aber noch im Schatten.
Also zum Tor (war OK) und dann vor der Kathedrale frühstücken. Mein Mut zum Risiko wurde belohnt: "Raqueta" war leckerer Kringel mit Pudding. Angsthase Assi hatte ausgesprochenes Pech mit ihrem Croissant.
Jetzt war auch der Cid in der Sonne.
Auto geholt und ab zur Cartuja de Miraflores. Durch einen ziemlich großen Park geht's zum Kloster. Absolut sehenswert!
Einschiffige, gotische Kirche mit sehr schön geschnitztem Chorgestühl. Der Altar ist phantastisch! Im Führer (50.- Pts) wird er ausführlich erklärt.
Der absolute Hammer ist allerdings das Grabmal. Ganz aus Alabaster und von einer Verspieltheit, die ihresgleichen sucht. Die Detailfülle ist unglaublich. Auf einem achtzackigen Stern liegen die (über-)lebensgroßen Skulpturen. Alles ist verziert und geschmückt, der Wahnsinn!
Auf der Rückfahrt Brotzeit im Park.
Zurück in Burgos auf das Castello gelatscht. Sehr schöner Blick über die Stadt.
Oben dann mal was Neues: Die Sonne scheint und es regnet - ganze 20 Sekunden!
War praktisch ein Gottesurteil. Da oben gibt's nämlich ein nettes Café (Bar?). El Vagón. Das ganze spielt sich um einen alten Eisenbahnwagon ab. Als wir da waren, war's lauschig, wenn's mal voll ist, isses sicher ziemlich gut!
Durch kleine, enge Gassen zur Kathedrale. Die Deppen machen wirklich erst punkt 16:00 auf. Papa Mosca war also schon. Wieder nix!
Da wir keine Stunde warten wollten ins "Pancho" und Championes und Morcilla gefuttert. Ganz schön viel!
Zeit für Siesta.
Früher raus und erst mal entschieden, wo wir heute essen sollten. "La Posada"!
Vorher allerdings noch in die Fressgasse und im "Los Herreros" Fino und Tapas.
Essen war dann auch heute wieder sehr gut, auch der Wein (Yllera).
(Gazpacho, Salat, Solomillo,Entrcote, Natillas)
Beim heimgehen der kleine Schock: Nix mehr los, viele Bars schon zu. Bleibt also nix, als einen Stehbrandy in der Bar neben unserem Hotel. Ponche Caballero probiert. Schwerer Fehler!! Das Zeug ist ja pappsüß!
Um 1:00 schon im Bett gelegen.
Montag, 21.08.00
Burgos - Santo Domingo de los Silos
Ohne Frühstück los.
Assi ist fast ohne zu meckern um 8:15 raus.
Langweilige Fahrt auf der Autobahn bis Soria. Ab Abzweig Sto. Domingo wurd's schöner. Felsige Buschlandschaft.
Sto. Domingo ist der absolute Hit. Hier ist wirklich die Zeit stehen geblieben. Wunderschöne alte, aber frisch renovierte Häuser! Und natürlich das Kloster. Ich glaub, das ist genauso groß wie der Rest des Dorfes.
Im Hotel "Méson Tres Coronas II" einquartiert. Super! Nette Zimmer, urige, gemütliche Bar und sehr freundliche Besitzer.
Jetzt gab's auch Frühstück.
Dann los zur Yecla-Schlucht zum Wandern. Wasser gekauft, Treter an und los. Ein paar Kilometer außerhalb des Dorfes sehen wir den Einstieg. Kein Parkplatz. OK, dann halt noch durch die Tunnel. Da ist ja einer. Und ein zweiter Einstieg. Super. Äh…… Der Weg geht ja nur
zurück Richtung ersten Einstieg. Das sind ja höchstens 500 Meter!! Mit richtig Wandern war's also nix.
Die Schlucht an sich ist aber trotzdem Klasse. Eine Brücke führt teilweise hoch über dem Bach an den senkrecht abfallenden Felsen entlang. Teilweise ist es so eng, dass man mit ausgestreckten Armen
beide Seiten der Schlucht berühren kann! Sehr schön! Allerdings auf Grund der kurzen Distanz doch relativ schnell abgelaufen.
Da das Kloster erst um 16:30 öffnet, sind wir noch nach Covarrubia. Ein sehr nettes, mittelalterliches Dorf mit Fachwerkbauten. Etwas größer als Sto. Domingo.
Die Kirche ist recht schön. Hier liegt der erste Fürst von Castilla y Leon. Das war so ein Raufbold, dass seine Gebeine angeblich immer noch klapperten, wenn eine wichtige Schlacht gegen die Mauren in Gang war.
Ins Museum kommt man nur mit spanischer Führung. Lohnt sich trotzdem.
Auf dem Dorfplatz die erste deutsche Reisegruppe gesehen. Lauter Halbtote! Pfui Deifi!
Zurück in Sto. Domingo innerhalb von 5 Minuten das Dorf erkundet.
Dann auf den Marienhügel für Photo (ich), bzw. ins Café (Assi).
Kurz vor 16:30 wurd's dann so richtig voll im Dorf. Jeder will ins Kloster. Wir auch.
Der Kreuzgang ist phantastisch. Klare, einfache romanische Formen, abgerundet von einem Brunnen in der Mitte und einer 100 jährigen Zypresse in einem Eck. Toll.
Nachdem die Schnell-Schnell-Besucher weg waren, konnte man das Ganze richtig genießen. Ein kleines Spasseken hat sich der Architekt erlaubt: Die mittleren Säulen sind auf allen vier Seiten verstärkt (Statik wahrscheinlich). Nur die im Nordgang ist auch noch in sich verdreht. Sieht lustig aus.
Um 17:45 raus und umziehen, denn um 19:00 passiert etwas ganz besonderes: Ich geh freiwillig in eine Messe! Die Mönche halten die nämlich komplett in gregorianischen Chorälen.
Es ist absolut genial! Kein Brimborium, nur der sehr meditative Gesang (außer bei der Lesung). So stell ich mir innere Einkehr vor. Das hier trifft meiner Meinung nach den Sinn eines Gottesdienstes, nämlich das Umfeld zu schaffen für ein Zwiegespräch mit Gott.
Kann ich nur empfehlen. Mit der Zeit stellt sich eine gewisse Trance ein. (Guter Stoff das Katholenzeug!)
Allerdings: Die Touris sind eine Zumutung. Nicht alle, aber viele! Unfähig, pünktlich zu erscheinen, gehen sie auch noch mittendrin. Eine Unverschämtheit den wirklich Gläubigen gegenüber und äußerst lästig für diejenigen, die die Choräle hören wollen! Zusätzlich gibt's scheinbar nen Haufen TBC Kranker. Wenn die den ganzen Tag soviel Husten, wie in diesen 45 Minuten, dann haben die innerhalb einer Woche keine Lunge mehr! Unglaublich!
Anschließend Bier an der "Plaza Mayor". Die heißt wirklich so!
Essen im Hotel an der Hauptstrasse. Sehr gut
(Sopa Cocido, Sopa Castellana, Cabrito, Cordero) Warum gibt's bei uns eigentlich kein Zicklein?
Brandy bei uns im Hotel an der Bar genommen. Wirklich sehr gemütlich.
Dienstag, 22.08.00
Santo Domingo de los Silos - Segovia
Um 9:00 raus und frühstücken.
Das Zahlen verzögert sich etwas, weil noch keiner da ist (10:00!!).
Dann aber los. Ereignislose Fahrt bis Segovia.
Dort gleich auf den Aquädukt zugefahren. Beeindruckend!
Die Hotelsuche gestaltet sich etwas kompliziert. Durch extrem enge Gassen gefahren.
Nachdem uns das erste Hotel erst um 14:00 sagen könnte, ob Zimmer frei sind (häh??) und das zweite mitten in der FuZo nicht zu erreichen war, im "Hostal Plaza" abgestiegen. Schöne Zimmer, sehr zentral und eigener Parkplatz. Der ist in dieser Stadt auch nötig! Es gibt keine öffentlichen Dauerparkplätze in der Altstadt.
Assi schreit nach Futter. Also erst mal Riesen-Bocadillo auf der Plaza Mayor.
Die ist recht schön und wird auf einer Seite von der mächtigen Kathedrale überragt. Die allerdings, wie sich nach der Brotzeit herausstellte, von innen nicht hielt, was sie von außen versprach.
Durch enge Gassen weiter zum Alcazar geschlendert (warum will ich immer "Alcatraz" schreiben?).
Sieht klasse aus. Disney wusste schon, warum er das hier als Vorbild für seine Burgen nahm!
Rein sind wir allerdings nicht, da der Torre geschlossen war. Assi motzt zwar, dass der morgen sicher auch zu sei, aber das gehfaule Stück will sich nur das Raufsteigen sparen!
Zurück durch viele weitere enge Gässchen, vorbei an romanischen Kirchen und prunkvollen Adelspalästen.
Eine wirklich schöne Stadt, wenngleich ein gewisser Mangel an Freiluftbars zu verzeichnen ist (dito Tapas-Bars).
Auf der Plaza Patatas Bravas gegessen und noch die FuZo entlang geschlendert. Die St. Martin Kirche ist sehr schön gelegen.
Auf Drängen meiner Begleitung zur Siesta.
Nachher in eine Vinothek ums Eck zum Aperitif.
Spitzen Rioja für mich, Fino für Assi und das Best - Tapas umsonst dazu. Die Kneipe ist super. Man kann sehr viele Weine probieren und scheinbar auch kaufen. (Mein Rioja kostet 1900.-)
Zum Essen ins "El Hidalgo". Man sitzt in einem wunderschönen Patio. Sieht man dem Restaurant von außen gar nicht an. Zweimal das gute Menu
(Melone mit Jamon, Fabada, 2x Spanferkel, Tarta Segoviana, Natillas)
Suche nach Coñac-Bar war etwas aufwendiger. Die Bars in einer Art Kneipenstrasse waren meiner Etepetete-Begleitung zu versifft. Zum im Freien sitzen auf der Plaza war's zu windig. Doch noch Bar am Eck der Plaza gefunden. 2x Magno. Am Eck bei unserem Hotel noch mal in eine Bar gefallen. Nach endgültigem Absacker Bierchen an der Hotelbar ins Bett.
Mittwoch, 23.08.00
Segovia
Um 9:00 raus und Frühstück an der Plaza. Assi isst nen Käsekuchen. Das ist wörtlich zu nehmen! (Der Belag sieht aus wie überreifer Chaumes, schmeckt aber nicht ganz so streng.)
Dann los zum Alcazar.
Ist einen Besuch wert. Schöne Höfe, protzige Säle, alles was das Herz begehrt. Nur die Rüstungen… Meiner Meinung waren das schon immer Ausstellungsstücke oder waren nur zum Repräsentieren gedacht. Mit solchen Schuhen kann man nicht kämpfen!
Beachtenswert sind die Saaldecken. Jede anders, jede protzig.
Aus manchen Sälen hat man eine tolle Aussicht. Die wussten schon, wie man's macht damals!
Zum Schluss noch auf den Torre. Phantastischer Blick auf die Stadt mit der Kathedrale.
Das Beste war, dass wir den ganzen Besuch lang ziemlich alleine waren. Als wir vom Torre runterstiegen, brachen die Reisegruppen ein!
Wieder durch verwinkelte Gässchen runter zum Aquädukt. Hund' war'n s scho, de Röma! So etwas Gigantisches ohne Mörtel aufzubauen! Und es steht immerhin schon seit dem zweiten Jahrhundert! Wie das mit den geraden Stützpfeilern funktioniert kann man ja noch so einigermaßen verstehen, aber die Bögen?!
Heute schreie ausnahmsweise ich nach Hunger. (Assis Käsetorte war wohl ziemlich sättigend.) Anfangs keine vernünftige Tapas-Bar gefunden. Dann beim Hotel ums Eck ins "Alejandro". So muss es sein: Außer uns keine Touris, vernünftige Auswahl an Tapas
(Fleischbällchen, Kartoffeln in Joghurt(?), Semmeln mit Anchovis) und billig. Das ganze nur gut 100m von der überlaufenen Plaza entfernt. Komich!
Nachdem das Museo de Arte Contemporario erst um 16:00 öffnet Siesta auf 14:15 verlegt.
Assi mit Kampf um 16:00 aus den Federn geschmissen.
Das Museum ist es nur wert, wenn eine vernünftige Wechselausstellung gastiert. Es gibt nämlich so gut wie keine permanente Sammlung. Wir hatten etwas Pech. Zeugs aus Holz. Mir hat fast nix gefallen. Begeistert hat mich gar nix.
Anschließend ins "Ojo" direkt am Platz vorm Museum. Sehr schön zum Sitzen. Direkt über der FuZo.
Hab was vergessen: Assi lässt sich von Tauben abkacken!!
Jetzt wartet ein Phototermin. Von der Iglesia Vera Cruz hat man angeblich den besten Blick auf den Alcazar. Ist allerdings ein ziemlicher Marsch. Assi geht freiwillig mit!
Der Blick ist wirklich sehr schön. Nur die Sonne kommt nicht weit genug rüber.
Von hier aus sieht man die Burg in ihrer gesamten Länge. Bis zum steilen Abbruch zum Fluss runter. Ist schon fast kitschig, wie es die Vorstellung einer mittelalterlichen Burg befriedigt.
Zurück wesentlich kürzer über steile Stufen.
Siesta fällt zwangsläufig etwas kürzer aus.
Aperitifs wieder in der Vinothek. Assi Cava, ich zwei ausgezeichnete Riojas.
Zum Essen ins "Jose Maria" gleich neben unserem Hotel. Klasse! Als Amuse Geule gab's eingelegten Fisch mit Oliven und Zwiebeln. Bei uns läuft das unter Vorspeise für Zwei! Das Menu:
Crema de Cangrejos y Gambas, Pimientos asados, Cochinillo, Bonito con Tomate, Himbeercreme mit Schoko. Dazu Lau Rioja. Ausgezeichnet! Vor allem das Spanferkel. Wirklich unglaublich, wie zart und saftig das ist. Dann den Obern zugesehen, wie die ein Ganzes zerteilen: Mit nem Teller!!
Coñacs auf der Plaza und einer Kneipe beim Hotel.
Donnerstag, 24.08.00
Segovia - Toledo
Um 9:00 raus. Assi benimmt sich furchtbar und behauptet, ich hätte den Wecker nach ihr geschmissen. Hab ich natürlich nicht!!
Dann Auto holen und los geht's.
Erst mal über einen fast 1900 Meter hohen Pass. Sehr schön da rauf. (Sagt sogar Assi und ihre Einstellung zu Bergen ist ja bekannt.)
Anschließend relativ langweilig, aber schnell auf Autobahn nach Toledo.
Bis auf etwas Verkehr rund um Madrid nix los.
In Toledo wieder mal durch enge Gässchen gekurvt und Hotel gesucht. Einquartiert im Hotel "Pintor El Greco". Nicht ganz billig, dafür sehr schön. Und gut gelegen, wie sich herausstellen sollte.
Dann gleich los und ein Hauptwerk El Grecos in der Iglesia Sto. Tomé ansehen: Das Begräbnis des Conde Orgaz. Sehr schön! Gleich noch das Erklärungsheft kaufen dürfen (sogar das Große!).
Beim Weg zur Kathedrale ohne Stadtplan gleich mal fürchterlich verfranst. Die Gassen sind hier noch enger und wesentlich verwinkelter als in Segovia.
Am Platz der Kathedrale daher als Erstes Plan in der Touri-Info besorgt.
Dann Kathedrale besichtigen (Die hat
keine Mittagspause!). Sehr beeindruckend. Der Platz, den man hat! Man kommt sich fast vor wie in der Blauen Moschee, so weitläufig ist das.
Die Ummauerung des Altars ist sehr schön.
Im Kapitelsaal sind die Porträts aller Bischöfe. Zwei sind von Goya (1804, 1823).
Das Chorgestühl ist auch nett. Obenrum Szenen aus der Reconquista Granadas, unten nicht ganz so feine Szenen aus dem Leben.
"Die ham do Gruppensex!", so meine entsetzte Begleiterin.
Der absolute Hit ist die Sakristei. Das ist eine kleine Pinakothek!! Viele Grecos, Goya, van Dyck, Tizian, Velazquez. Sehr schön. Vor allem "San José y el niño" von Greco. Auch der Goya sticht durch die Lichteffekte aus der Masse raus. Sind schon ziemlich gut, die Zwei!
In der Schatzkammer glitzert's und glänzt's. (Wer solche Ringe trägt,
muss schwul sein!)
Insgesamt hat die Besichtigung gut zwei Stunden gedauert.
Ich finde, das ist die schönste Kathedrale, die wir gesehen haben.
Assi schreit inzwischen lauthals nach Futter. Also rein in eine Bar und Patatas Bravas reingehauen.
So gestärkt zum Hauptplatz. Nicht so toll. Und 700.- für zwei Cola in nem Café!!!!
Das Museo Sta Cruz wird renoviert. Mist! Also nix mit weiteren Grecos.
Dafür Marzipan gekauft.
Sehr lecker!
Weiter zum Brisaga Tor. Da wird auch riesig gebaut. Der absolute Hit dann gleich ums Eck:
Rolltreppen die einen wieder in die Altstadt rauf fahren! Als Rache für Disneys Abkupferei haben sie das wohl von den Amis abgeschaut.
Oben direkt in Santo Domingo el Antiguo gefallen. Geführt von sehr geschäftstüchtigen Pinguinen (auch Nonnen genannt). (Zusätzlich zum Eintritt gleich noch nen Führer verscheuert.) Ist es wert! Altarbilder von Greco. Nicht mehr alles Originale, aber ein paar eben doch. Die haben El Grecos im Überfluss in dieser Stadt! Die Auferstehung ist stark!
In den restlichen Räumen haben sie wüst alles ausgestellt, was das Kloster so hat. Sehr schön ist ein Fresko aus dem 15 Jahrhundert an einem der Fenster.
Weiter durch die Gassen und auf St Roman gestoßen. Die Ausstellung über die Westgoten kann man getrost vergessen, aber der Innenraum der Kirche ist sehr sehenswert. Die maurischen Bögen sind ein sehr interessanter Kontrast zum christlichen Zweck des Baus.
In der Calle Sto. Tomé noch nen Kaffee genommen, dann Siesta.
Zum Essen in ein Restaurant, das mit einem Patio wirbt. Der war allerdings zu. Naja. Das Essen war gut
(Tortilla Española mit Steak, Gazpacho, Perdiz, Cornejo, Marzipan, Melone)
Coñac in nem netten Café, das auf dem Weg zur Kathedrale liegt. Um 23:30(!) war Schicht in dieser Stadt. Keine Bar, nix.
Freitag, 25.08.00
Toledo
Gemütlich aufgestanden und ins Greco Haus.
Auffällig (und nervig) ist, dass es scheinbar nur "Antiquitäten"läden gibt. Wirklich! Sonst nix, keine Lebensmittelläden, keine Klamotten, fast keine Bars. Scheiß Tourikitsch!
Das Greco Haus selber wird mal wieder renoviert. Die Ausstellung ist allerdings offen. Gut! Also rein.
Im ersten Stock hängen die 12 Apostel. Bartholomäus hat nen Kobold an der Kette! Lukas nen Drachen im Kelch! Das Jesusbild ist klasse.
Phantastisch ausgeleuchtet ist "Ansicht und Plan Toledos". Man meint, es wird von hinten beleuchtet.
Interessant ist die Darstellung ein und desselben Motivs (Kaufmann aus "Covarrubia") einmal von Greco, einmal von einem anderen Maler (unbekannt und bei meinem Namensgedächtnis auch weiterhin dem Vergessen preisgegeben…). Während der Andere strikt konventionell für diese Zeit malt, ist Grecos Werk schwer expressionistisch angehaucht.
Im Erdgeschoss noch weitere spanische Meister. Am Besten Zurbarans "Die Tränen des Petrus".
Anschließend war Kaffeezeit in ner Bar ums Eck.
Als nächstes stand die Synagoge del Transito auf dem Programm.
Während wir im Greco Haus noch ganz alleine waren, ging's hier doch schon etwas mehr zu. Aber Gott sei Dank noch keine der vielen Busladungen, die in dieser Stadt unterwegs sind.
Der Innenraum der Synagoge ist schön. Man kann auch noch eine Ausstellung über jüdisches Leben in Spanien anschauen.
Lohnt sich.
Ganz im Gegensatz zur Sta Maria Blanca Synagoge! Die Drecksäcke verlangen 200.- Pts. Für
einen Raum! Und lassen einen nicht mal ohne Blitz photographieren! Furchtbar geärgert.
Bestätigt den Eindruck von dieser Stadt, dass sie hier eigentlich nur abzocken wollen. In Toledo sollte man sich die Kathedrale, das Greco Haus und vielleicht noch Sto. Tomé ansehen (gleich nebeneinander) und dann nix wie weg!!
Zum Abreagieren zur St. Martin Brücke spaziert. Busladungen vorbei gelassen, dann recht netter Blick von der anderen Seite aus.
Stärkung an einer der wenigen Freiluftbars (Salat, Sopa Castellana).
Korrektur: Das Monasterio San Juan de los Reyes sollte man sich auch anschauen. Sehr schöne Kirche. Endlich ist der Chor mal nicht mitten drin. Die Reliefs zu beiden Seiten des Altars sind allerdings recht protzig. Die darf man sogar photographieren! Doch nicht nur Deppen hier. Auch der Kreuzgang ist sehr schön. Die Verzierungen der Säulen sind nett. Alle verschieden. Drachen, Affen, Hunde, sogar ein Zentaur. Der richtige Bringer sind die Wasserspeier! Ein fliegender Mönch!
Assi schreit nach Marzipan. Nachdem ich ja alles tue, was sie verlangt…
Auf der Suche nach dem Museo Taller de Moro am Casa de sieclo XV vorbeigekommen. Ausstellung moderner Kunst in uraltem Rahmen. Nett. Und umsonst! Das versöhnt mich ja fast wieder. (Und das Marzipan!)
Das Museo ist dann auch schnell gefunden. Sehr schöner Bau. Die extrem fein geschnitzten Tore sind klasse. Mindestens genauso schön wie die Synagogen. Und nur 100.-! Mich begeistern ja die Decken in diesem Land.
Noch kurz die Aussicht über den Fluss zum Parador bewundert (wieder ganz schön weit außerhalb), dann Assi mit Gewalt am Marzipan vorbei geschleift in ein Café, in dem's sogar Halbe gibt.
Assi geht dann Nickerchen halten, ich noch photographieren.
Nach der Siesta quer durch die Altstadt zum Essen. Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang an der Rolltreppe angekommen.
Schöner Ausblick.
Essen dann im wunderschönen Garten des "Hostal del Cardenal"
(Gazpacho, gemischte Vorspeise, Spanferkel, Perdiz, Marzipan) War sehr gut. Sehr empfehlenswert, allein schon wegen des Ambientes.
Anschließend gleich hinter der Plaza Zocodover einen sehr schönen Innenhof für den obligatorischen Coñac gefunden.
Um 0:30 war allerdings wieder alles dicht.