Montag, 16.08.02
Posadas - Puerto Iguazu
Ohne Wecker aufgestanden. Trotzdem Protest. Manchen kann man's nie recht machen!
Nach dem Frühstück wollten wir noch Traveller Cheques tauschen. Aber - alles dicht. Da Dienstag Feiertag ist, machen die montags alles zu!
Also los, Richtung Iguazu. Vorher allerdings noch mit $20 eine Cola gekauft, um dem Zollaas nix hinterher zu schmeißen!!
War ne ziemlich hügelige Fahrt. Drum haben auch die LKWs etwas mehr genervt. War aber auch nicht schlimm.
In Wanda haben wir uns Edelstein Minen angesehen. Irre! Löcher im Boden voll mit Amethysten, Quarz und ähnlichem. Sieht wirklich unglaublich aus.
Auf der Zufahrtstraße kommt auch echtes Urlaubsfeeling auf.
In Pto. Iguazu dann für Hotel "Saint George" entschieden. Sehr nett! Mit Pool und großen Zimmern für $45.
Zu Fuß dann kleine Stadttour (meine Begleitung hat schon wieder Hunger) und Empanadas gegessen.
Der Ort ist eher uninteressant.
Mit dem Auto dann noch zum Drei-Länder-Eck (Brasilien, Paraguay, Argentinien). Schöner Blick über den Rio Paraná und Rio Iguazu.
Den Handwerksmarkt kann man getrost vergessen. Kitsch-as-Kitsch-can!
Auf den lautstark geäusserten Wunsch meiner Begleitung hin Café con Leche im Hotel am Pool.
Abendessen im 100 Meter entfernten "Charo" Gut und reichlich
Soprema rellena, Bife. Auch der Preis war voll OK.
Dienstag,17.08.99
Puerto Iguazu
Aufstehen wie immer (ca. 8:00, mit Protest etc.)
Nach dem Frühstück gleich in den Park. $5 Eintritt. Gleich mal vorweg: mehr als wert!!!
Am Parkplatz vor dem (hässlichen) Hotel ging's los.
Zuerst den Sendero superior,
"weil der grod dahigeht" (O-Ton Assi).
Es ging zuerst über den Cataratas entlang durch den Wald. Wunderschön!
Für die Wasserfälle selbst fehlen mir die Worte. Das muss man wirklich selbst sehen und erleben! Dass sie einer der Höhepunkte einer Argentinienreise sind ist definitiv richtig.
Wir hatten aber auch Glück, dass wir immer
vor den Bussen unterwegs waren und so alles in Ruhe (soweit das bei dem Getöse möglich ist) genießen konnten.
Nachdem wir also alles von oben begutachtet hatten, ging's auf den Sendero inferior.
Und was kam uns da entgegen? - Nasenbären! Nach wie vor absolut goldig, die Viecher. Allerdings sind sie gut an Menschen gewöhnt. Nicht so scheu wie in Costa Rica. Was den Angestellten des Cafés gar nicht gefällt. Die Viecher plündern nämlich gnadenlos alle Mülleimer, aus denen irgendwas Essbares raus riecht.
Nach kurzer Cafe con Leche Pause (wer hat die wohl angeregt?) weiter direkt vor die Fälle.
Sehr beeindruckend! Gischt spritzt, Regenbogen (-bögen?) leuchten, ein feiner Nebel liegt in der Luft. Ich komme schon wieder ins Schwärmen…
Mit einem kleinen Boot zur Isla San Martin übergesetzt.
Schöne Wege und man kommt sehr nahe an die Fälle.
Nachdem wir wieder zurück waren, besuchten wir noch das Museum und mussten uns dann mit einem (ziemlich teuren) Hamburger stärken.
Meine Begleitung war von der Aussicht auf einen sieben Kilometer Dschungelmarsch gar nicht begeistert. Also gleich zum Garganta del Diabolo.
Dort hatten wir die Chance, einen Bootstrip zu machen. Ohne Motor, nur Strömung.
Zuerst fuhren wir aber per Motorboot zu den Stegen direkt über den gigantischen Fällen. Phantastisch! Die aufgewirbelte Gischt ist so extrem, dass man nicht bis zum Boden der Schlucht sieht.
Dann ging's mit dem Boot los.
Sehr relaxend. Schöne Wälder, kleine, vorgelagerte Inseln, Vögel, Schildkröten und als Höhepunkt ein Alligator; allerdings nur ein Kleiner, aber immerhin.
Nach einem Bierchen fuhr Assi dann zurück. (Unter Protest:
"Ich maaag net auf dea Schüttlstrass fahn")
In der Stadt dann wegen Ausritt erkundigt. Scheint alles ziemlich locker zu sein. Morgen um 9:00 sollen wir wieder auftauchen.
Noch ein Bierchen, bzw. Cafe con Lechen, dann entspannen.
Abendessen wieder im Charo. Wieder gut
2x Surubi, 1x a la crema, 1x a la pimienta>
Mittwoch, 18.08.99
Puerto Iguazu
Heute bin ich unter Protest raus. War irgendwie ziemlich tot!
Um 9:00 zum Reisebüro. $60 gelöhnt und zum Startpunkt unseres Rittes gefahren.
Dann ging's los.
Nur wir zwei und der Führer, der ein hervorragendes Idiotenspanisch sprach (Ich hab alles verstanden!). Assi hatte nen Schimmel (eigentlich Schimmelin) und ich nen Rappen.
Auf wirklich schmalen Dschungelpfaden ging's durch den Wald. Zumindest so lange, bis Assis Pferd ihr Sohn (vom Pferd, nicht von Assi) über den Weg lief. Dann war Streik angesagt. Und zwar so, dass Assi und der Führer Pferde tauschen mussten.
Den ganzen Weg erklärte uns der Führer, welche Pflanzen welche Heilkräfte haben, was die Indios aus welchen Pflanzen machen (Bogensehnen aus Luftwurzeln zum Beispiel). Sehr interessant.
Eine kurze Einlage als Tarzan und Jane war auch geboten. Diese Luftwurzeln halten ganz schön was aus!
Nächster Halt war dann eine Indio Siedlung. Ist schon sehr einfach, wie die leben.
Alles in allem war's eine Supertour, die nur zu empfehlen ist. Dank der Sitzkissensättel hatten wir auch keinerlei Probleme im unteren Rückenbereich.
Buchen kann man sie auch direkt vor Ort bei den Führern. Ist dann sogar $5 pro Person billiger.
Nächster Anlaufpunkt war die brasilianische Seite der Fälle.
Der Grenzübertritt war absolut problemlos.
Am Parkplatz wurden wir von einem Rudel Nassenbären buchstäblich überrannt. Eine Tür zu lange offen und die Viecher sitzen auf der Suche nach was Essbaren im Auto!
Der Weg ist nicht so schön wie in Argentinien, aber es hat auch wunderbare Aussichtspunkte. Man kommt auch sehr nahe an die Fälle, wird allerdings ziemlich nass. Es gischtet gewaltig.
Empanadas am Kiosk gegessen. Wir mussten uns reinsetzen, sonst hätten uns die Nasenbären überrannt! Als wir hinter Hühnergitter saßen, sprangen die Viecher ans Gitter und klammerten sich fest, um was zu erbetteln!!
Auf dem Rückweg wollten wir noch in den Vogelpark, aber die Wahnsinnigen verlangen $8 Eintritt! Haben wir uns dann doch geschenkt. Vögel sieht man auch so genug!
Beschlossen, den Tag faul am Pool ausklingen zu lassen. Lief auch zwei Stunden ganz gut, dann kam eine Horde Engländer. King Edward's School Rugby Team. Nur noch schnell ein Bierchen, dann aufs Zimmer.
Abendessen im "La Rueda". Schönes Restaurant. Etwas teurer als Charo.
Bife acebolleda, Pasta
Donnerstag, 19.08.99
Puerto Iguazu - Corrientes
Nach der üblichen Aufstehprozedur ging's heute auf eine weitere weite Strecke.
Bis Posadas war's uns ja bekannt.
Dann ging die absolute Eintönigkeit los. Die Strasse gerade wie ein Strich und die größten Erhebungen links und rechts der Strasse waren die Rindviecher!! Nicht mal ein Baum!
Dank nicht existentem Verkehr gut bis Corrientes gekommen.
Hier für Hotel "San Martin" entschieden.
In der Touri-Info der Region über die Iberá Sümpfe erkundigt. Einfach 350 Kilometer, davon 120 Kilometer Sch… Piste! Das lassen wir lieber.
In der FuZo Logenplatz im Café. Es tobt der Bär!
Nach kurzer Pause im Hotel Abendessen in der Pizzeria "Eco". Sehr günstig, Pizza gut.
Freitag, 20.08.02
Corrientes
Ausgeschlafen ohne Wecker. Ausnahmsweise kein Protest.
Erst mal eine Bank zum Scheckwechseln gesucht. Nach zwei vergeblichen Anläufen (
"Wechseln Sie Traveller Schecks?" "Ja" - Pause -
"Aber nur die der Citibank!") in der Banque Nacional gelandet. Mit nur 0,1% Kommission sehr schnell geklappt.
Anschließend Spaziergang am Fluss entlang. Der ist brutal breit! Man glaubt, das ist ein See!
Beim Rückweg durch die Stadt (ziemlich betriebsam im Zentrum) Lomitos gefuttert. Sehr lecker! Die Rindfleischscheiben sind so weich wie bei uns Pfannzl.
Plötzlich um 13:30 werden die Gehsteige hochgeklappt. Siesta!
Als gute Gäste passen wir uns natürlich den Gepflogenheiten des Landes an und "ruhen" (Assi) und lesen (ich).
Um 17:00 zu einer weiteren Runde los gezogen. Jetzt ging's auch wieder so richtig zu!
Allerdings fehlen Cafés. Es gibt so schöne, grüne Plätze, aber nix zum draußen sitzen.
Dann doch noch sehr schönes, stilvolles Café gefunden (La Perla). Spitzen Kaffee und sehr leckere Maiskuchen.
Anschließend wieder auf den Logenplatz in der Fußgängerzone. Diesmal ist noch mehr los.
Um 21:00 wegen dringendem Bieselbedürfnisses meiner Begleitung in das Restaurant "La Espuela". Man sitzt sehr schön im Innenhof. Diesmal haben wir uns stark gefühlt und bestellen Parillada. Gut war's. Und gar nicht so viel wie's ausschaut.
Samstag, 21.08.99
Corrientes - Parque Nacional Chaco - Presidente Roque Saenz-Peña
Nach dem Frühstück ging's los Richtung Nationalpark Chaco.
Bis zum Dorf Capitan Solari waren die Strassen wie immer. Aber dann ging's los! Miserable Schotterpiste, durchs Dorf ohne Wegweiser. Meine Begleitung packt ihr bestes Spanisch aus und fragt nach dem Weg:
"Pardon (in tiefstem Texas Südstaaten Slang), Parque Nacional?"
Ist aber relativ einfach: Immer auf der Piste bleiben, die noch halbwegs fahrbar ist.
Im Park sind wir die einzigen Besucher. Der Ranger begrüßt uns sogar per Handschlag und erklärt uns die Wege.
Als erstes nehmen wir uns einen Rundweg vor. Sehr schön! Über Hängebrücke und durch schönen Urwald. Adler, Papageien und von weitem nen Nasenbären gesehen.
Es ist brutal heiß und schwül.
Nach dem Rundweg geht's per Auto weiter. Der Weg ist noch schlechter.
Einen Weg zu einem 800 jährigen Quebracho Baum gelaufen. Von Schmetterlingen umschwirrt wieder durch den Wald. Der Baum ist ganz schön groß.
Und weiter geht's zu zwei Lagunen. An der zweiten meine Begleitung beim bieseln photographiert (mangels Viecher).
Von einem - recht windigem - Aussichtsturm hat man einen wunderschönen Blick über die Lagune.
Dann ging's wieder zurück zur Routa 16, da wir uns den kürzeren Schotterweg ersparen wollten.
Vorbei an Tümpeln mit Reihern, Störchen und Kormoranen (natürlich auch den obligatorischen Rindviechern) ging's problemlos bis Presidente R. Saenz-Peña.
Im Hotel "Presidente" abgestiegen.
Die Taschen sind zentimeterhoch verstaubt!
Nach Siesta das Kaff erkundet und Heineken im "Sahari" (nett) getrunken.
Anschließend gegenüber im "La Cabaña" gut gegessen.
Sonntag, 22.08.99
Presidente Roque Saenz-Peña - Salta
Nach gutem (Aussage von Assi, weil's Schinken gab) Frühstück wieder auf die Strasse.
Anfangs war's wie immer. Einzige Abwechslung und auch was Neues waren pelzige Schweine (sehr süß!) neben der Strasse und ab und zu ne tote Kuh mit Geiern(!) drauf.
Im "Drei-Provinzen-Eck" (Chaco, Santiago, Salta) ging's dann mal richtig zur Sache. Die vollkommen fertige Piste mit üblen Schlaglöchern! Für windige 10 Kilometer haben wir über 30 Minuten gebraucht (und ich hab alles überholt, was da war!).
Auf besserer Strasse in einem Nest zur Belohnung einen Riesen-Lomito gegönnt.
Assi ist dann den Rest der Strecke gefahren.
Kurz vor Salta war dann auch noch Umleitung. Über Schotter durch Slums. Toll!
In der Stadt im "Victoria Plaza" einquartiert. Ziemlich teuer, aber phantastischer Blick auf die Iglesia San Francisco (nachts sehr romantisch beleuchtet)
Nach kurzer Pause ins Café "Monaco" zu Cafe con Leche und Fußball (Boca - Lanus). Die spielen wirklich attraktiven Fußball hier!
In der Touri-Info noch Unterlagen über Cafayate-Tour und deutsche Schlagzeilen geholt.
Im Hotel noch gelesen, dass morgen ein "Tren a las Nubes" fahren würde. Im Verkaufsbüro aber nix mehr bekommen und am Bahnhof nehmen sie nur Cash. Deswegen und wegen des Wetters auf Samstag verschoben.
Abendessen im "La Posta". Lecker!
Als Absacker noch ein Salta-Bier (Tipo München(!)) im "Van Gogh".
Vorm Einschlafen noch Indians gegen Seattle gewinnen sehen.