Montag/Dienstag, 09./10.08.99
München - London - Buenos Aires
Am Flughafen mit sicherer Hand die mit
Abstand langsamste Schlange zum Check In erwischt!
Dann mit 30 minütiger Verspätung los und mit nur minimalen Turbulenzen bis Gatwick.
Da dann die Zeit bis zum Weiterflug mit bummeln und zwei Guinness (Assi: Cider) totgeschlagen. Gatwick sieht genauso aus wie Heathrow.
Abflug dann pünktlich, dafür aber weniger Beinfreiheit als innereuropäisch! Shit!
Zusätzlich schalten die die Klimaanlage ein, dass du meinst, dir fallen die Ohren ab!!
Über das gebotene Essen breiten wir den Mantel des Vergessens.
Alles in allem also ein nicht so toller Flug. Hab aber gut gepennt (mindestens sechs Stunden!).
Die Einreise in Argentinien ist phantastisch! Reines Durchwinken. So stellt man sich das vor!
Was allerdings zur Folge hatte, dass die Hotelreservierung am Flughafen noch zu war.
Also erst mal Kaffee (sehr gut)
Zimmer zu bekommen war dann überhaupt kein Akt. Für $70 im Hotel "Ailén" ein nettes Doble gemietet.
Mit Taxi ($37) hin und erst mal Duschen.
Dann zu Fuß die Avenida de Mayo Richtung Congressio. Eingerüstet!
Av. Corrientes wieder runter. Sehr nett: Paseo La Plaza. Viele Cafés und ruhig.
Der Rest der Stadt, vor allem die zwei Fußgängerzonen -
Brutal!! Die LKWs und Busse stinken zum Himmel.
Port Madero ist ein Schicki-Restaurant am anderen. Nicht so doll.
Mittags Pizza beim Schnellitaliener. Gar nicht schlecht.
Nach längerem Bummeln Cafe con Leche im Café "Tortoni". Sehr schönes Café. Können sich die meisten Wiener was abschneiden!!
Nach Pause in den "Salon Hispañol". Vollkommen überfressen!
Sardinen, Langusten, Reis mit Meeresfrüchten
Anschließend nur noch heim und ins Bett.
Mittwoch, 11.08.99
Buenos Airesa
Um 9:00 aufgestanden und im Hotel gefrühstückt.
Dann per Pedes ins San Telmo Viertel. An der Av. Defensa entlang ein "Antiquitäten" (Grusch)-Laden nach dem anderen.
Der Parque Lezana ist ganz nett. Ein Haufen Hunde, Papageien, Katzenrudel. Endlich auch mal etwas ruhiger!
Kaffeepause im Café "Hipopotamus".
Anschließend mit Taxi Mietwagen abholen. Keinerlei Probleme. Wir haben sogar einen Größeren zum gleichen Preis bekommen. Renault 19 in rot. Nicht mehr ganz taufrisch, dafür mit Klimaanlage.
Damit gleich um Cementerio Recoleta. Irre! Besser als der Wiener Zentralfriedhof. Die Särge sind praktisch hinter Glas ausgestellt. Ich will ja eigentlich noch mal nachts hin, aber Assi streikt.
Die Restaurants rundrum sind ziemlich teuer und schick.
Daher weiter zur Plaza Italia und zu Fuß die Av. Serrano entlang. Teilweise sehr nette Häuser.
Schöne Cafés gibt's dann Ecke Av. Honduras.
Aufm Weg hat jeder noch schnell zwei Empanadas verdrückt.
Assi: Schinken, Huhn. Ich: Käse-Zwiebel, scharfes Fleisch
Übrigens: Autofahren ist gar nicht so schlimm, wie's als Fußgänger ausschaut. Man muss sich nur auf ein paar "Spiel"regeln einlassen:
- Fahrspuren gibt's nicht
- Gas!
- Aufpassen, was der andere macht, aber trotzdem so fahren, wie man will.
Dann heim und nach Ausruhphase zum Essen Richtung Paseo la Plaza. Gegessen dann im "Quichilín". Super Steaks!!
Als Absacker noch ein Bierchen im "Anfiteatro" im La Plaza. Super Kneipe, aber Bier schweineteuer.
Anschließend heim und ins Bett.
Donnerstag, 12.08.99
Buenos Aires - Colon
Unter Protest meiner Begleitung früh aufgestanden.
Nach Frühstück gleich los.
Aus Buenos Aires raus war noch einigermaßen chaotisch. Anschließend war's total relaxed.
Die Straßenräuber verlangen alle paar Kilometer Straßenzoll! Außerdem hat's alle 100 Kilometer Polizeikontrollen. Dreimal die Papiere herzeigen müssen!!
Am Wegrand Kormorane und Störche gesehen. (In der Sumpflandschaft nach Zarate)
In Colon so gegen 14:00 angekommen. Kaff!! Alles zu. Man könnte nachmittags glatt verhungern.
Liegt allerdings recht nett am Rio Uruguay.
Zu Fuß lässt es sich leicht ablatschen.
Sogar in der Touri-Info am Hafen spricht man nur Spanisch.
Im Hotel dann seltsame (eindeutige) Töne aus dem Nachbarzimmer. War aber gleich wieder vorbei.
Zum Essen ins "Viejo Almacen". Schön, gut.
Freitag, 13.08.02
Colon - Parque El Palmar - Colon
Wieder unter Protest früh raus.
Nach Frühstück gleich los zum Park.
Urig! Wälder aus Palmen. Keine Übertreibung.
Aufm Weg zum Besucherzentrum steht ein Schild "Füchse kreuzen". "Wer's glaubt", dacht ich mir. Aber schau, keine 20 Meter nach dem Schild flitzt doch tatsächlich ein Zorro über die Strasse! Die müssen das Vieh dressiert haben…
Im Park gibt's dann zwei Wanderungen, die beim Besucherzentrum starten.
Nett. Ein Haufen Vögel. Und Ruinen hat's hier auch.
Geparkt übrigens direkt unter einem Baum voller Papageien! Die plärren ohne Ende (und sch… aufs Auto!).
Des Weiteren gibt's noch drei Stichstrassen zu Aussichtspunkten.
Auf der ersten noch mal den Zorro gesehen.
Auf der zweiten dann Vögel mit ziemlich langen Schwanzfedern. Außerdem ne kleine Fußtour zum Fluss unternommen, Wasserschweine suchen.
Keine gefunden.
Assi wurde allerdings von einer Vogelhorde überfallen. Sie hat gerade noch die Tür zu bekommen. So was Freches! (Die Vögel, nicht Assi…)
Ich war in der Zwischenzeit auf Photoshooting mit zwei ziemlich großen Greifvögeln, die wir bei der Brotzeit gestört hatten. Drum sind sie auch nicht abgehauen ("Könnt ja jeder kommen und unser Essen klauen!"), sondern haben sich recht photogen aufgestellt.
Am Ende des dritten Abstechers beginnt ein kurzer, sehr schöner Rundweg. In einer Flussbiegung haben wir einen Otter beobachtet! Zu putzig!!
Wieder nen Haufen Spuren gesichtet, aber kein Wasserschwein.
Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Wieder zurück nach Colon. Vor lauter Verzweiflung Süßes in ner Bäckerei gekauft.
Abends noch mal ins "Viejo Almacen". (Diesmal große Flasche Wein…)
Samstag, 14.08.99
Colon - Posadas
Unter
heftigem Protest noch früher aufgestanden. Immerhin haben wir fast 700 Kilometer vor uns. Daher auch gleich nach dem Frühstück los.
Tja, mehr gibt's zur Fahrt eigentlich nicht zu sagen (wieder "ausgeraubt", wieder Kontrollen - diesmal immer durchgewinkt worden.) Man kann wirklich von einem 100 Km/h Schnitt ausgehen. Durch die schnurgeraden Strassen und dem minimalen Verkehr stellen auch LKWs keine großen Hindernisse dar.
In Posadas auf direktem Weg (ich war ja jetzt auch Beifahrer!) zum Hotel Posadas gefunden. Nettes Zimmer.
Zu Fuß noch um die Blöcke, dann Cafe con Leche im Café gleich nebenan.
Einwurf Assi: Statt den versprochenen 31°C nur 13°C!
Abendessen in nem Restaurant neben dem Cafe.
Huhn mal ganz anders. (am Spieß mit Käse) + Wiener Schnitzel (Kalb)
Sonntag, 15.08.99
Posadas - Reducciones - Posadas
In der Nacht gespuckt wie ein Reiher, hier wohl besser: Lama!
Kreislauf mit mir am Boden. Am Morgen ging's aber wieder.
Nach dem Frühstück ging's los zu den Jesuiten Ruinen.
Als Erstes zu San Ignacio Mini. Schöne Anlage, die man nicht verfehlen kann.
Erste, neue Erkenntnis: Avocados wachsen auf Bäumen!
Der Rest der Anlage (ziemlich groß) ist schon relativ gut restauriert. Man kann überall rumlatschen. Die Kirche muss riesig gewesen sein.
Außerdem gibt's hier Kakteen
bäume!
Was man sich schenken kann, ist die Ausstellung im Haupthaus. Viel Disney!
Als nächstes nach Loreto.
Zufahrt über Schotter. Wunderschönes Haupthaus.
Die Ruinen hier sind wirklich Ruinen, mitten im Wald. Außerdem ist hier wirklich gar nix los. Wir waren ganz alleine. Sehr romantisch.
Da wir ja eine ähnliche Anlage in besserem Zustand in San Ignacio bereits kannten, konnten wir uns auch hier die Anlage vorstellen.
Anschließend zu den dritten Ruinen nach Sta. Anna.
Erst mal sauber verfahren. Man darf nicht ins Dorf rein. Der Abzweig ist, von Norden kommend, links von einer Fabrik auf einer ziemlich verkommenen Schotterpiste.
Die Wächter waren sehr nett. Einer konnte rudimentär Deutsch und hat uns auch einen deutschsprachigen Führer gegeben.
Die Anlage selbst liegt restaurierungstechnisch zwischen San Ignacio und Loreto. Auch ziemlich groß, sind doch schon einige Teile restauriert.
Etwas gruselig ist der Friedhof, der noch bis 1980 - äh- in Betrieb(?) war. Mit offenen Särgen in den Grüften. Es gab nämlich das Gerücht, hier gäbe es einen großen Schatz.
So richtig schöne Ruinen gibt's hier auch - mit dicken Wurzeln durchs Gemäuer und Bäumen auf den Mauern.
Ausserdem war auch wesentlich weniger los als in San Ignacio.
Ich glaube, dass die Reihenfolge in der wir die Ruinen besichtigt haben, die Beste ist. Nach dem sehr gut restaurierten San Ignacio kann man sich auch die anderen Anlagen gut vorstellen. Speziell für Loreto ist das wichtig.
Auf der Heinfahrt noch eine spezielle Form des Raubrittertums erlebt: Das Aas am Straßenzoll wechselt doch Dollars glatt 1:0,95!!
Gleich anschließend allerdings mit Nandus direkt am Straßenrand besänftigt worden.
In Posadas wieder Milchkaffee im Café Glass. Meine siebenköpfige Raupe haut sich auch noch zwei Medialunas rein!!
Abendessen in der Pizzeria "Los Pinos". Riesig das Teil und gut. Zu zweit 20$.
Leider keine ansprechende Bar gefunden.