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Montag, 23.08.99 left Salta

Ausgeschlafen.
Nach dem Frühstück ging's auf Stadtbesichtigung. Travellers wollten wir auch noch wechseln. Fehlanzeige in den ersten beiden Banken. In einem Reisebüro soll's angeblich klappen. Dort erfahren wir: "Im Prinzip ja, aber erst ab 11:30". Warum weiß der Geier!

Also erst mal Kirchen anschauen (Museen geht nix; is ja Montag, da sind alle zu). In der Kathedrale ist gerade Gottesdienst (wie jede Stunde bis 13:30!!) also auch nix.
Nächster Anlaufpunkt San Francisco (die, die wir vom Fenster aus sehen). Recht nett, aber von außen ist sie schöner als von innen.

Vorbei am Convento San Bernardo, der in sehr schlichtem Kolonialstil gehalten ist ging's weiter bis zum absolut gigantomanischen Standbild von Güemes. Wirklich etwas übertrieben.

Inzwischen ist es auch schon 11:30 und wir wandern zurück zum Scheck wechseln. Jetzt klappt's auch. Allerdings 3% Kommission!

Weiter auf den Rundgang.
Inzwischen haben wir bemerkt, dass es wunderbar viele Cafés in dieser Stadt gibt.
Die Fußgängerzone Florida entlang Richtung San Martin. Die Markthallen durchstöbert. Sehr schöne Gewürzstände (und alle Wohl- und Unwohl- Gerüche dieser Welt).
Den Parque San Martin entlang geschlendert und Super-Pancho (sprich: Hot Dog) verdrückt.

Da Assi nicht zu Fuß auf den Cerro Bernardo wollte, mit der Seilbahn rauf. Sehr schöner Blick über die Stadt.
Zu Fuß zumindest runter, vorbei an orangen Puschelblumen.

Zum Hotel und Siesta.

Um 17:00 wieder los und durch andere FuZo (Mitbringsel, Karten etc.). Nicht fündig bis auf Karten.
Die im Café Time geschrieben.
Dann Cerveza im "Van Gogh".
Da's jetzt saukalt ist, Essen im "La Posta" Filetspieß und Milanese Napolitana. Ausgezeichnet.




Dienstag, 24.08.99 left sonnig Salta - Quebrada Humahuaca

Wecker läutet um 6:45. bedeckt! Sch…
Doch erst um 8:00 raus.
Nach dem Frühstück los auf der Routa 9 nach Jujuy. Wunderschön! Extrem kurvige Passstrasse durch dichten Urwald. Gerade mal so breit, dass zwei Autos knapp aneinander vorbei passen. Rindviecher und Ziegen laufen über die Strasse, also wirklich romantisch.
Durch Jujuy isses weniger romantisch, da die Strasse durch üble Slums führt. Die armen Schweine, die hier wohnen müssen!

Nach Jujuy geht dann die Quebrada los. Gleich mal vorweg: Absolut großartig!
Leicht, aber stetig steigt die Strasse an. Links und rechts wachsen die berge in bizarren Formen und Farben in den Himmel, bewachsen von Kandelaber Kakteen.
Und das Beste: keine Wolke mehr am Himmel.

Unser erster Abstecher führt uns nach Purmamarca. Ein Dorf, das alle Vorstellungen, die man sich von einem Andendorf macht, erfüllt. Einstöckige Häuser, weiße Kirche am Platz, Indios, einfach alles! Und zusätzlich ist es heiß! Auf 2100 Metern und im Winter. (Assi strippt sogar im Auto)
Von hier aus sieht man auch den Cerro del Siete Colores gut. Ein Hügel, der in allen unmöglichen Farben schillert.

Nach einem Kaffee, den wir in einem kombinierten Tante Emma Laden / Bar nahmen, ging's wieder weiter (unter heftigem Protest Assis, die wahrscheinlich den ganzen Tag hier in der Sonne verbracht hätte).
Mit zunehmender Höhe wird die Vegetation schwächer.

Nächster Abstecher ist Tilcara. Am Platz Hamburguesas (hat rein gar nix mit MacFett oder ähnlichem zu tun) gefuttert. Im Vergleich mit Purmamarca fällt der Ort aber ab. Was nicht heißt, dass er hässlich sei. Er entspricht nur nicht so unseren Vorstellungen (Vorurteilen).

Wir beschließen, das Pucara, eine Indio Wehrsiedlung, morgen anzusehen und fahren weiter.
Auch Humahuaca lassen wir vorläufig rechts liegen. Wir wollen noch auf die Puna, die Hochebene, die vor Abra Pampa liegt.
Die ersten 30 Kilometer geht's noch auf Teer bergauf. Vegetation ist jetzt auf 3500 Metern nicht mehr existent. Die Strasse wird jetzt auch zu einer üblen Schotterpiste. Aber - wir sehen Llamas!! Zuerst auf einem Bergrücken, dann direkt neben der Strasse. Schöne Tiere. Nur schauen tun sie etwas dämlich!
Die Landschaft ist grandios. Tiefblauer Himmel, Berge, die rot, lila, rosa, grün leuchten und ziemliche Weite. Nur die Strasse wird immer übler. Der Beifahrer muss ständig den Schaltknüppel festhalten, damit der Gang nicht raus springt, der Rückspiegel fällt ab und zu allem Überfluss zieht die Mistkarre in dieser Höhe nicht.

Kurz vor Abra Pampa wird's wieder Teer. Allerdings entscheiden wir, dass uns die Vicuñas nicht mehr interessieren, nachdem wir schon so viele Llamas gesehen haben.

Fahrerwechsel und zurück nach Humahuaca. Assi lässt die Kiste ein paar Mal am Berg sterben, sonst weiterhin großartige Landschaft und keine Zwischenfälle.

Im Ort wollten wir erst in eine Residencia, war aber voll.
Also ins Hotel "Turismo". Zimmer so na ja, aber für eine Nacht tut's es.

Der Ort ist klein mit schnuckeligen Gassen.
Eine Bar im Youth Hostel haben wir auch gefunden (Cerveza). Wenn die Sonne weg ist, wird's jetzt empfindlich kalt! Temperatursturz von lockeren 25°!!
Abendessen nebenan im "Humahuaca Colonial". Ziegeneintopf (lecker) und Milanesa (zäh).




Mittwoch, 25.08.99 left left Quebrada Humahuaca - Salta

Heftiger Protest, als es um 8:00 zum Aufstehen wird.
Nach dem Frühstück noch mal zu Fuß zum Platz und das monströse Unabhängigkeitsdenkmal und das Rathaus photographiert.

Nach Tankstop raus aus dem Ort und noch mal durch die wunderbare Landschaft nach Tilcara.
Die Ruinen sofort gefunden.
Den botanischen Garten kann man sich zumindest jetzt im Winter getrost schenken. Die Kakteen wachsen genauso in freier Natur. Die Ruinen selbst sind eigentlich gar keine mehr. Sehr schön restauriert. Wie weitläufig das Gelände ist merkt man, wenn man den Fußwegen folgt. Was sich schon wegen der Kakteen Wälder lohnt!
Wieder der Aha-Effekt: 2500 Meter Höhe, Winter und so warm, dass man im T-Shirt schwitzt!
Vom höchsten Punkt aus hat man einen tollen Blick auf: a) das Tal des Rio Grande und b) auf eine Herde süßer Esel.

Anschließend sind wir noch ins Museo Archeologico, in dem sie Ausgrabungsfunde aus der ganzen Region zeigen. Inklusive Mumien und Skeletten!!

Und weiter ging's.
Ein Halt in Purmamarca musste einfach noch mal sein (vor allem, nachdem wir die Wolkenwände im Tal entdeckt hatten!).
Mit einer jungen Argentinierin gesprochen, die ein Jahr Austauschschülerin in Schleswig-Holstein war. Sie hat bestätigt, dass das immer so ist: Wolken und Sch… Wetter in Jujuy, strahlender Himmel hier. Außerdem noch erfahren, dass das "Innenleben" der Mate Kalebassen normal ist und weggeht, wenn man das Teil drei Tage mit Mate einweicht.
Dann entdeckt, dass der gar nicht so einladend aussehende Comedor einen sehr gemütlichen Hinterhof hat! Die bisher besten Empanadas gegessen. Mit sehr leckerer Tomatensauce zum tunken.
Nach dem Essen noch die Sonne auf den Pelz brennen lassen.
An einem Stand noch Mitbringsel für die Mütter gekauft. Alpaka Schals. Für uns noch nen Freiluft Aschenbecher.

Dann ging's zurück in die Wolken von Jujuy.
Bis Salta die große Strasse genommen. Wenn die Sonne geschienen hätte … hat sie aber nicht mehr!

Diesmal im Hotel "Regidor" einquartiert. Nett.
Allerdings sofort wieder los, um Geburtstagsgeschenk für Helmut zu besorgen. Im Laden nebenan fündig geworden und sehr schönes Messer gekauft.
Für uns auch zugeschlagen und Mate Kalebasse und Bombilla mit goldenem(!) Mundstück gekauft.

Abendessen im "Viejo Jack". Monsterportionen! Assi hat nicht mal ein halbes(!) Churrasco geschafft! (Selber halbe Portion!)




Donnerstag, 26.08.99 left Salta - Cafayate

Nach dem Frühstück ging's los auf die Vuelta de la Valle Calchaquiés.

Erst mal auf Teerstrasse durch die Vororte von Salta bis Chicoana.
Ab jetzt beginnt Schotter. 250 Kilometer lang! Die Strasse ist allerdings in sehr guten Zustand.
So lassen wir die dichte Vegetation bald hinter uns und schlängeln uns in Serpentinen immer höher. Das Ganze wir zusätzlich interessant durch einige kleine und eine größere Bachdurchfahrt!
Die Landschaft ist wieder grandios! Anden at it's best! Wir sind ganz allein, nur ab und zu kommt uns ein Auto entgegen. Und kreuzende Pferde und Rinder nicht zu vergessen.
Über den Cuesta del Obispo Pass kommen wir auf die Passhöhe Piedra del Mulino. Hier hat, aus welchen Gründen auch immer, jemand einen Mühlstein liegen gelassen.
Der Ausblick ist herrlich! Eine Kapelle hat's auch und ein Adler(?) schwebt über uns. Wie auf einer Kitsch-Postkarte.

Ab jetzt geht's bergab. Auf fast kurvenloser Piste, die Namibia Fahrstil zulässt.
Nach einigen Kilo- und Höhenmetern fahren wir durch die Kakteenwälder des faktisch nicht existenten Nationalparks (keine Wege, keine Ranger, nix!).

Kurz vor Payagosta wird das Ganze sogar zu einer Teerstrasse.
Nur eine (ziemlich gache) Bachquerung unterbricht noch unsere Fahrt bis Cachi ("Soi e aussteing und schaung, wia diaf des is?" - "Schmarrn! Aung zua und duach!")

Cachi ist ein netter kleiner Ort mit sehr schönem Platz.
In der Kirche gibt's viele Gegenstände aus Kakteenholz.
Cola und Lomitos auf der Plaza zu uns genommen. Fast 3000 Meter und es ist schweineheiß!
Anschließend noch ins Museum. Auch nett; mit Mumie.

Beim Verlassen des Orts furchtbar verfranzt.
Dann doch noch den Ausgang gefunden.

Und jetzt kam die große Überraschung: Die Strasse wurde miserabel! Und blieb es bis zur Quebrada de la Flecha!
Auf dem Weg gab es auch Landschaftlich keine besonderen Höhepunkte. Es war also nur strapaziös. (Assi war immer ganz nervös, wenn's mal wieder sehr eng zwischen Felsen und Abgrund wurde!). Insgesamt ging's fast 100 Kilometer auf dieser miesen Piste.

Wie schon erwähnt, wurde sie wieder sehr gut kurz vor der Quebrada de la Flecha. Die übrigens auch ein absolutes Highlight dieser Tour ist.
Durch bizarre Felslandschaften, die eine Mischung aus Bryce Canyon und Monument Valley sind, schneidet sich die Strasse Richtung Cafayate. Kurz vor dem Ort wird die Strasse wieder Teer. Man glaubt, man fliegt!

Cafayate selbst ist ein kleines, verschlafenes, gemütliches Nest.
Quartier im Hotel "Emperador" direkt an der Plaza aufgeschlagen.

Dann "Stadt"rundgang. Nächstes Mitbringsel - Körbchen für Annett - gekauft. Außerdem ne Tüte Coca-Blätter. Ich muss sie einfach probieren! Kosten ja nur $1 ne ganze Tüte! Auf Anraten Assis aber heute nicht ausprobiert, da die Dinger angeblich aufputschen.
Dafür noch ein Bierchen in einem schönen Café auf der Plaza.

Abendessen im "La Carreta". Gut und preiswert.
Mal Weißwein (Torrontés) probiert. Ein absoluter Glücksgriff. Sehr lecker. Erinnert irgendwie an sehr guten Gewürztraminer.




Freitag, 27.08.99 left Cafayate - Salta

Nach dem Frühstück ging's weiter auf unserer Rundfahrt.
Heute auf Teer (Gott sei Dank)

Kurz nach Cafayate beginnt die Quebrada de los Conches. Berge aus ausgewaschenem Sandstein, der teilweise bizarre Formen angenommen hat. So sitzt direkt neben der Strasse mal ein Frosch.
Die zwei Höhepunkte sind allerdings das "Amfiteatro" und die "Garganta del Diablo".
Das Amfitatro ist ein halbkreisförmiger Einschnitt in den Fels mit gut 100 Meter hohen, senkrechten Wänden. Der Name kommt von der phantastischen Akustik. Ein Gitarrespieler hat Pink Floyd geklampft. Wie im Konzertsaal!
Der Garganto de Diablo ist auch ein Einschnitt in den Berg, übersät mit Felsbrocken. Um ganz hinter zu kommen, ist gehörig klettern angesagt! (Assi ist mal auf dem Hosenboden zurück gerutscht, als sie nicht mehr weiterkam. Auf alternativer Strecke hat sie's dann doch geschafft.)
Leider ist diese Quebrada ziemlich schnell vorbei.

Jetzt ging's ziemlich flott durch flache Landschaft bis Coronel Mendosa.
Hier noch einen kleinen Abstecher zum Stausee gemacht. Ganz schön groß das Teil. Kilometerweit haben wir Reklame für ein Restaurant gesehen. Als wir dann hinkamen - am Ende der Strasse - war geschlossen!

Also wieder zurück auf die Hauptstrasse und weiter nach Salta.
Hier als erstes in das Tren a les Nubes Büro. Problemlos Tickets für den nächsten Tag bekommen.

In der Stadt tobt der Bär. Vor dem Cabildo wird eine Bühne aufgebaut. Außerdem keine Zimmer mehr im "Regidor" oder im "Colonial".
Also wieder ins "Victoria Plaza".

Assi schreit inzwischen lauthals nach Sandwiches. Also los und was kaufen, bevor sie unerträglich wird!
Nach längerem suchen Sandwich aus der Hand, dann was trinken im "Van Gogh".

Dann das Museum im Cabildo besucht. Die Ausstellung ist so na ja, aber der Bau ist sehr schön. Tolle Innenhöfe und vom Balkon wunderbarer Blick auf die Plaza!

Siesta!

Als wir wieder rauskommen, spielt schon eine Liveband auf der Bühne. Gar nicht schlecht.

Abendessen im "Palazio de la Pizza". Gute Pizza.
Anschließend noch mal auf den Platz. Jetzt sind Trommler und Tänzer dran. Ziemlich gut. Einer schlägt den Takt mir einer Art Bolas. Der Kerl ist super. Leider hören sie dann schon auf.
Noch ein Bierchen im Liverpool, dann ins Bett. Wir müssen morgen sehr früh raus!




Samstag, 28.08.02 left Salta - Tren a les Nubes

Mitten in der Nacht raus (5:45) und ohne Frühstück mit dem Taxi zum Bahnhof.
Dort gab's wenigstens Kaffee. Allerdings schon vorgesüßt (Zuckerwasser!).

Pünktlich ging's dann los.
Zuerst durch die Vorstädte Saltas, bevor's dann bergauf ging.
Erste nette Einlage waren die Zig-Zags. Um auf möglichst kurze Wegstrecke möglichst viele Höhenmeter zu gewinnen, fährt der Zug vorwärts - rückwärts - vorwärts im Zickzack bergan. Einfach aber genial. Insgesamt gibt's zwei davon.

Die nächsten Stunden geht's ständig bergauf. Wir lassen alle "überflüssige" Vegetation hinter uns. Rundherum hat's wunderschöne Berge, teilweise bis zu 6000 Meter hoch!
Llamas hat's auch!
Zwischendurch kommt immer wieder eine schnuckelige, englischsprachige Zugbegleiterin, die uns die Landschaft und Streckenführung erklärt.

Nächste Besonderheit waren die Rondos.
Hier windet sich der Zug in Spiralen den berg hoch. Wenn er länger wäre, würde die Spitze praktisch über dem Ende fahren. Auch davon gibt's zwei.

Im Zug ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Wasser und Empanadas.

Als wir langsam über 3000 Meter klettern, haut's die ersten Mumien um! Nett anzusehen. Und wir haben noch gelacht, dass die mit medizinischer Betreuung werben! Die Sauerstoffflasche war auf jeden Fall ununterbrochen im Einsatz.
Wir haben Coca Blätter gekaut und keine Probleme gehabt.

Kurz vor dem Endpunkt wurde dann die Lok umgehängt.
Es kamen auch die ersten Indios, die alles Mögliche verkaufen.

Um 14:00 erreichten wir dann den Scheitelpunkt der Strecke und auch den wirklichen Höhepunkt auf 4200 Metern.
Den Viaducto La Polvorilla.
Eine irre Konstruktion! 63 Meter hoch und 221 Meter lang.
Hier war auch Aussteigen angesagt. Assi hat sich Llama Socken gekauft. Haben bei der Anprobe angeblich schon extrem geheizt! Insgesamt war hier ein Riesen Trubel. Llamas, Vicuñas, Lämmer, Zicklein zum photographieren, alles aus Wolle zu kaufen.
Ein paar Meter nen Berg hochgegangen. Fast erstickt!!! Die Höhe merkt man brutal!

Dann ging's wieder zurück. Mit Halt in San Antonio de los Cobres. Gleicher Trubel. Außerdem wurde noch die Fahne gehisst. Mit Nationalhymne, die alle mitsangen und allem was sonst so dazu gehört.
Brot gekauft. Lecker.

Weiter bergab. Jetzt kamen Folkloresänger durch die Abteile. War ganz lustig. Einige Argentinier haben sogar mit gesungen. Die haben auch keine Kollekte veranstaltet. Werden scheinbar von der Zuggesellschaft bezahlt.

Als es finster wurde, wurde uns auch noch ein Film geboten: Disneys "Mulan". Auf Spanisch.

Bei einer Verlosung hat Assi ein Buch gewonnen! Auch noch das, das ich haben wollte, aber mir zum Kaufen zu teuer war! Sie sollte dann noch was singen, hat sich aber geweigert. Das Buch gab's trotzdem.

Als wir wieder die Vororte Saltas erreichten, mussten wir die Blech Jalousien schliessen. Scheinbar flogen hier schon öfter Steine.

Zum Hotel einen englischsprachigen Taxler erwischt (so was gibt's also doch).
Dialog: "If you hear bombing this night, don't be afraid!" - "Say what?" - "It's just a political demonstration." - "Na prima!" - "Yes. And there will be a big firework, too."
Mit dem Bombing meinte er am Anfang schon Feuerwerk. So kann man ahnungslose Touris schocken!

Abendessen im "Sol de Convento". Sehr schönes Restaurant.
Anschließend ins "Liverpool". Schweinelaute Livemusik und brechend voll.
Als es uns zu laut wurde, noch ein Bierchen im Hotel Café und dann todmüde um 2:00 ins Bett.




Sonntag, 29.08.99 left Salta - Tucumán

Assi hat die ganze Nacht auf dem Klo verbracht. Geht ihr gar nicht gut. Mein gut gemeintes: "Bleim ma hoit no do, bis da bessa geht." wird mit einem trotzigen: "Du moanst woi, i bleib im Bett und du treibst de mit de hübschn Mädels rum? Konnst vagessn!" abgeschmettert. Die Mädels in Salta sind zwar wirklich hübsch, aber so was von mir anzunehmen… Es gibt kein Vertrauen mehr auf der Welt!

Also ging's ohne Frühstück los, Telefonzellen suchen. Die im Hotel hätten 8,50$/min. verlangt! Die spinnen!
Sind gleich fündig geworden und haben Helmut zum Geburtstag gratuliert.

Dann auf die Strasse Richtung Cafayate, die wir ja schon kannten. Noch mal durch die Quebrada kurz vor Cafayate. Wirklich toll! Auch beim zweiten Mal!

In Cafayate dann Pause. Karten gekauft und Geld holen.
Diesmal haben wir uns auch die fünfschiffige Kirche angesehen. Nicht schlecht. ("Eine der wenigen der Gegend, die einzige Argentiniens" so meine immer noch etwas verwirrte Begleitung)
Ich hab mir dann einen Hamburger gegönnt.
Meine sieche Begleitung hat nur vom Cola genippt und das Klo verpestet.
Vor der Weiterfahrt weiteres Mitbringsel - Wein für Fritz - gekauft.

Durch relativ eintönige Gegend (ziemlich wüstig(?)) ging's der Hauptattraktion der heutigen Etappe entgegen: Den Ruinen von Quilmes.
Das waren Indios, nach denen jetzt die Ruinen, ein Stadtteil von Buenos Aires und ein Bier benannt sind. Haben aber nix mehr davon, wurden alle ausgerottet. Ein weiteres Ruhmesblatt in der europäischen Kolonialgeschichte!

In den Ruinen bin ich alleine herum gekraxelt (sonst wäre ich auch nicht so hoch hinauf gekommen!). Wirklich beeindruckend! Ein Labyrinth von Mauern zieht sich den Hang hinauf. Es ist jetzt, wo nur noch die Grundmauern stehen, immer noch ziemlich schwierig, einen Weg zu finden.
Ganz oben auf dem berg gibt's noch Befestigungen. Musste ich natürlich rauf. Absolut empfehlenswert! Ein Traumblick über das ganze Tal.

Einschub Assi:
Ich saß während Haralds Erkundungstour im Schatten eines Baumes und musste mir wohlgemeinte Ratschläge hinsichtlich meines Zustandes von Einheimischen anhören.

Noch einmal ging's über einen Pass von 3048 Metern. El Infernillo. Ziemlich steil durch (wieder) herrliche Andenlandschaft vorbei an 6000ern.

Kurz nach Taffi del Valle haben wir uns noch das Menhir- (Hinkelstein) Feld angeschaut. Lustig. Wenn die Idioten nur nicht alles beschmieren würden!!

Jetzt ging's durch einen subtropischen Wald in unzähligen Serpentinen runter in die Ebene von Tucumán. Hat sich ganz schön gezogen.

Mit dem letzten Tageslicht in Tucumán eingefahren und im Hotel "Astoria" abgestiegen.
Die Invalide ins Bett gelegt, noch Salzchips (aus dem Ofen, nicht frittiert!), Wasser und Cola besorgt.

Ich bin dann noch durch die Stadt gezogen. Hier tobt der Bär!
Bierchen im "Las Palmas".
Auf der Strasse Freiluft Disco mit höllenlauter Musik aus einem VW-Bus. Menschenmassen wie bei einer Movida!
Nach dem Essen im "La Lañeta" dem Versuch widerstanden, noch weitere Kneipen zu erkunden. Ich musste ja zu meiner Kranken heim, die allerdings tief und fest runzelte.
Als Betthupferl noch Cardinals - Braves.



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