Wir lassen es heuer recht entspannt angehen.
Wohnung versiegeln, Radl ins Auto, Taschen dazu und los.
Stopp, Brotzeit richte ich auch noch her.
Die Fahrerei ist dank funktionierender Klimaanlage ziemlich relaxed. Nur dass die Autobahn ab Augsburg gefühlt eine einzige Baustelle ist, nervt etwas.
Geht aber auch vorbei und bei Pforzheim fahren wir eh ab und auf Landstraßen weiter bis Maulbronn.
Das Hotel haben wir auch gleich gefunden. Allerdings nicht den Eingang! Alles zu.
Irgendwo komm ich durch eine Hintertür doch noch rein und im Frühstücksraum finde ich auch eine Angestellte. Die entschuldigt sich mit "Krankheitsfall" und "vorne klingeln". Hab ich ja, reite aber nicht weiter drauf rum.
Gepäck aufs Zimmer und Auto parken.
Dann ist erst mal Zeit für Kaffee und Kuchen.
Frisch gestärkt geht's ins Kloster.
Das ist riesig! Und top ins Schuss.
Zufällig kommen wir gerade rechtzeitig zu einer Führung. Gehma natürlich mit.
Lohnt sich. Die Anlage ist wirklich toll. Und immer noch bewohnt. Super.
Nur dass ich meinen Hut in der Kirche abnehmen muss nervt mich. Entweder kein Eintritt, dann geh ich eine Kirche und nehm den Hut ab, oder ich zahl Eintritt, geh in ein Museum und lass ihn auf!
Die Führung ist aber trotzdem gut.
Anschließend stärken wir uns mit einem Radler aufm Kirchplatz.
Wir latschen noch die ganze Anlage ab, wandern auch noch zum Tiefen See(nicht soooo toll) und gönnen uns dann ein Prä-Siesta-Bier (PSB).
Siesta.
Gegessen wird im Kloster. Gar nicht schlecht. Nur der Service ist schon sehr ruppig!
Kuttelsuppe (super), Maultaschen (ich), Salat, Kalbsmaultaschen (Assi)
Absacker in der Klosterkatz.
Schlecht geschlafen. Es ist ziemlich laut. Ab 4:00 geht's auf der Straße zu - unglaublich. Fenster zu ist bei dieser Hitze auch keine Option. Und ein Stechvieh nervt auch noch. Folglich bin ich ab 6:00 wach und lese.
Gegen 9:00 wird gepackt und ausgecheckt. Kaffee gibt's noch im Cafe gegenüber, dann los Richtung Rhein.
Die Fahrt bis Rüdesheim ist problemlos. Nur dass es regnet, als wir ankommen, ist nicht vorgesehen.
Das Zimmer im Lindenwirt ist auch noch nicht fertig, also warten im Weingarten bei Wein und Himmel und Erde. Überraschend gut.
Dann wird's zum Zimmer beziehen. Ganz OK unterm Dach. Allerdings knarzen die Dielen - brutal! Und das Fenster geht direkt zum Weingarten, wo jetzt das Napalm-Duo los dudelt. Na merci!
Wir schauen uns jetzt mal Rüdesheim an.
Nettes Städtchen, allerdings brutal überlaufen. Amis und Japaner in Rudeln. Speziell die Drosselgasse (in der unser Hotel liegt) ist Rentner-Ballermann. Der Altersschnitt der Gäste hier ist nämlich gewaltig hoch.
Zwischendrin nieselt es wieder und wir nehmen Radler zur Überbrückung.
Als wir einmal rum sind, testen wir einen Rüdesheimer Kaffee. Und schau - sehr fein! Haut aber auf nüchternen Magen ganz schön rein.
Nach der Siesta gibt's Abendessen im Gutsausschank Philipp. Grüne Soße mit Eiern und Kartoffeln (Assi), Winzerweck (ich), Limburger mit Musik (teilen)
Nach Schnapserln zur Verdauung latschen wir in einen Scotish Pub. Guinness, Kilkenny, Jameson und Auchentoshan. Nebenbei sehen wir noch, wie die Rote Brut den AC Mailand mit 3:0 von Platz jagt.
Als der Gsindel Anteil zu hoch wird heim und noch a bissl lesen.
Entspannt raus und erst mal Frühstück.
Schlafen war OK. Ab 24:00 herrscht Ruhe am Rentner-Ballermann.
Nach Hot Dog und Mini Croissants werfen wir uns in die Radlklamotten, packen den Rucksack und bauen unsere Räder zusammen.
Am Rhein geht’s entlang, mit teils recht netten Ausblicken auf Landschaft, Fluss und Schiffe.
Beim Radl DBBVA will allerdings die Bremse mal wieder eingestellt werden. Quietscht wie Sau. Bringen wir aber im zweiten Anlauf hin.
Zwischendrin hat es sogar einen kleinen Trail. Der wird aber nicht honoriert, weil do san Brennnessln! Man kann es einfach nie recht machen.
Am Weinkran bei Oestrich-Winkel machen wir eine kurze Pause, bevor es bei Hattenberg vom Rhein weg geht. Unser primäres Ziel ist ja Kloster Eberbach.
Gleich nachm Ort geht es ganz schön steil bergauf. Aber nur kurz, dann wird die Steigung human. Allerdings ist es ziemlich heiß!
Vorbei an bekannten (Molitor) und weniger bekannten Weingütern kommen wir zum Kloster.
Sehr schöne gepflegte Anlage. Wir sperren die Räder an und machen uns auf zur Besichtigung.
Schöner Kreuzgang, tolles Dormitorium. Hier wurden ja auch Szenen für „Der Name der Rose“ gedreht. Manchmal meine ich, einen Platz zu erkennen, bin mir aber nicht sicher.
Nach der Besichtigung wollen wir was trinken, aber alle Plätze in der Schänke sind belegt. Ist aber kein Problem, wir sind ja gleich in Kiedrig.
Das ist zwar ein ganz nettes Städtchen, aber über Mittag hat alles zu! Da kannst verdursten.
Bei Robert Weil gibt’s auch nix. Allerdings weiß ich jetzt, warum seine Weine kosten, was sie kosten. So ein Anwesen will ja auch gepflegt werden.
Nur gut, dass es bis Eltville nur drei Kilometer sind und die nur bergab.
In der FuZo gibt’s dann erst mal zwei große Apfelschorlen.
Nicht mehr ganz so dehydriert rollen wir durch die malerischen Gassen dieses wirklich sehenswerten Städtchens. Fachwerk überall, Herrschaftsvillen, Weinhäuser, ein Schloss – schön.
In einem Cafe gibt’s nochmal Radler und Flammkuchen.
Gestärkt fahren wir am Rhein entlang wieder zurück nach Rüdesheim. Natürlich nicht, ohne auch die Hinterradbremse am Kinderrad reparieren zu müssen.
Jetzt ist es wirklich heiß und wir peilen gleich den Biergarten des Jakobushofes an. Radler und Zitronensorbet.
Wir schmeißen dann die Räder ins Auto, halten kurz Siesta, zivilisieren uns und gehen zum Essen ins Stadt Frankfurt. Schweinemedaillons mit Reherl (Assi), Cordon Bleue (ich)
Bei Bierle, A&A (Asbach mit Riesling Auslese) und Treber recht lang gesessen.
Zum Absacker heute in den Irish Pub auf Guinness, Kilkenny, Powers(!) und Jameson.
Normal raus und frühstücken.
Dann rein in die Radlklamotten und die Radl ausm Auto räumen. Da schauens immer, die Spielzeugautobesitzer.
Wir rollen gemütlich zur Fähre, die uns nach Bingen bringen soll.
Gefühlt steigen tausend Leute aus, aber außer uns nur drei weitere zu.
Vom Schiff aus sehen wir gut aufs Niederwalddenkmal, bevor wir auch schon wieder anlegen.
Wir lassen Bingen und das Nahe-Eck links, bzw. rechts liegen und klemmen uns auf den Rhein-Radweg.
Schon nach ein paar Kilometern kommen wir an der ersten Burg vorbei. Es bleibt nicht die letzte. Mehr als 12 Burgen haben wir auf unserem Weg gezählt. Fast alle liegen grandios auf Felsen und Hügeln hoch überm Rhein. Ist schon sehr schön.
Steigung hat's hier absolut gar keine und so kommen wir gut voran.
In Bacharach beschließen wir, Pause zu machen. Natürlich nicht, ohne vorher den malerischen Ort abzufahren. Nettes Dorf. Wir sitzen dann in einem Cafe, hydrieren uns mit Radler und beobachten das Treiben von Touristen und Einheimischen. Ist schwer fest-sitz-gefährdet.
Wir machen uns aber trotzdem wieder auf den Weg. Erst wird aber noch die Kirche besichtigt. Lohnt sich, wie eigentlich alle hier, nicht.
Die Weiterfahrt zieht sich, da DBBVA auf Grund der inzwischen beträchtlichen Hitze mit Magenkrämpfen zu kämpfen hat.
Was uns wundert: Die Leute baden hier im Rhein. Sogar mit Babies. Waren wohl keine Wunschkinder…
Kurz vor St. Goar kommen wir an der Loreley vorbei.
Enttäuschend!
Nur noch ein Felsen in einer Rheinbiegung. Wie kann man deswegen so einen Aufriss veranstalten? Aber darin sind Preußen ja bekannt gut: Im Großreden von Trivialem.
In Goar gibt's nochmal Radler, bevor wir wieder auf einem Schiff einchecken und uns ganz gemütlich zurück schippern lassen.
Schön, die Blicke vom Fluss auf die Burgen. Nur brutal heiß ist es inzwischen. Wir ziehen uns irgendwann in den Schatten zurück.
Bis Rüdesheim zieht sich die Fahrt doch ganz schön. Drei Stunden sind wir unterwegs.
Daheim angekommen packen wir die Räder ins Auto, nachdem wir die Quetschkommod unter absingen schmutziger Lieder verlassen haben. 4,90 € für ein Radler! Geht's noch?
Dann halt Radler im Biergarten bei uns im Hotel.
Nach Siesta und zivilisieren in den Grünen Kranz zum Essen. Zwiespältig. Mein Essen war sehr gut, Assis eine Katastrophe. Sauerbraten (ich), Jägerinschnitzel (Assi) Die schütten hier Soße über panierte Schnitzel! Wie grausig ist das denn?! Außerdem war der Service sehr gewöhnungsbedürftig.
Drum ins Stadt Frankfurt auf Rüdesheimer Kaffee. Mit sehr nettem Service!
Zum Absacker noch in den Irish Pub, in dem Live Musik mit Mitsingen für alle war. Nett.
Als die Musik aufhört, gehen wir auch. Schön war's.
Raus, packen, frühstücken.
Das Auto können wir nur bis elf Uhr stehen lassen, drum Radl auseinanderbauen und mit den Taschen einräumen. Wir wollen noch auf Niederwald-Denkmal, drum das Auto bei der Personenfähre aufm Parkplatz parken. Ich fahr leicht verkehrswidrig in den Parkplatz, was einen geborenen Blockwart veranlasst, mich zu fragen, ob ich die Schilder nicht gesehen hätte. Mein "Hab ich, war mir aber gerade scheißegal" verwirrt ihn scheinbar so, dass er nix mehr sagt. Depp. Ich hab wirklich niemanden behindert oder gefährdet.
Rauf zur Seilbahn ist zu Fuß ein Klacks und dank früh dran ist auch nix los.
Die Bahn ist ja urig. In etwas, das fast aussieht wie Schiffschaukeln wird man über die Weinberge nach oben gegondelt. Sehr entspannend. Inklusive schöner Ausblick.
Ein kurzer Fußweg - Wanderung wäre schon übertrieben - bringt uns zum Denkmal.
Wieder mal Preußischer Protz. Und die Lyrik auf dem Trum ist für mich pazifistischen Bayern auch eher grenzwertig. "Der Deutschem bieder, fromm, kräftig" - so einen Mist schreiben die da groß hin. Klingt wie "dick, dumm, wasserdicht". Weiter geht's dann mit glühendem Blut und so Mist. Wirklich fast unerträglich.
Die Aussicht von da oben ist aber toll! Nachdem wir die genug genossen haben, gondeln wir wieder runter.
Es ist jetzt schon heiß. Drum noch zwei große Apfelschorlen im Ratskeller, dann zum Auto und ab Richtung Wiesbaden.
Ist ja wirklich nur ein Katzensprung.
Dank Navi finden wir auch das Hotel gleich, checken ein, parken das Auto und machen uns auf einen ersten Rundgang.
Ganz nett.
Da die Kirche erst um 14:00 aufmacht noch Radler am Marktplatz.
Das Warten hätten wir uns auch sparen können. Wie alle Kirchen bisher im Urlaub nicht wert, innen besichtigt zu werden.
Am Kurpark ist ein riesen Auftrieb wegen eines Triathlons. Lustig, die ausgemergelten Hungerhaken zu beobachten, denen es scheinbar mordsmäßig Spaß macht, ihre Räder durch die Stadt zu schieben.
Uns wird's dann endgültig zu heiß und wir lassen die Zeit im Cafe Spital bei selbstgemachter Limo vorbei ziehen.
Aufm Heimweg reservieren wir noch im Hotel Palace. Hat nix mit Hotel zu tun. Das ist ein scheinbar sehr angesagtes Restaurant.
Ach ja, den Kochbrunnen sehen wir uns auch noch an. Da kommt wirklich heißes Wasser raus. Seltsam.
Nach der Siesta ins Palace und sehr gut gegessen. Gazpacho, Spanferkelkoteletts (ich), Pasta mit Scampi (Assi)
Da es uns hier sehr gut gefällt, einiges los ist und es auch noch gute Getränke gibt, setzen wir uns hier recht lange fest, bevor wir gemütlich zurück ins Hotel wandern.
Frühstück gibt's heute in einer Kaffeerösterei gegenüber. Guter Kaffee.
Dann latschen wir die Altstadt ab. Hat noch einige nette Gassen die Stadt. Nur die Kirchen muss man sich innen mal wieder nicht anschauen. Sind eher fad.
Aufm Marktplatz ist heute wirklich Markt. Nett. Recht schönes Angebot, wenn auch logischerweise nicht viel anders als bei uns.
Wir schauen uns noch das Theater an, dann geht's vorbei am Ironman Camp zur Kurhalle. Die ist toll! Groß, hoch, reich dekoriert - schön. Auch sehr beliebt bei Hochzeitspaaren, so wie es aussieht. Mindestens drei flitzen von Fotostopp zu Fotostopp.
Gleich hinter der Kurhalle entdecken wir einen Biergarten, der den Namen auch verdient. Radler muss sein! Es ist schon wieder ziemlich heiß.
Wir wandern wieder zurück Richtung Stadt und gehen bei einem Japaner Mittagessen. Fein! Nur Kimchi, der koreanische, eingelegte Kohl könnte mir noch Probleme bereiten.
Wir latschen los mit Ziel Neroberg. Auf der Taunusstraße planen wir aber um. Es ist einfach zu heiß.
Wir beschließen, den Nachmittag im Spital bei der ausgezeichneten Limonade zu vertrödeln.
Gute Entscheidung. Das Kimchi schlägt brutal zu und ich schaff es gerade noch ins Untergeschoss…
Dann aber wirklich im Schatten abhängen und Limo nuckeln.
Aufm Heimweg noch ein Bierle, dann Siesta.
Essen nochmal im Palace. Gazpacho (die ist aber auch gut) und Riesling Hendl (ich), Salat und Wiener Schnitzel (Assi)
Heute geht's komischerweise weniger zu als gestern. Trotzdem noch sitzen geblieben.
Nach Bierle und Schnapserl Richtung Hotel, aber in einem Pub hängen geblieben. Guinness, Jameson und Glenmorangie. Dann aber endgültig heim.
Frühstück heute vorne am Platz. Nachm Auschecken und Auto beladen.
Gestärkt geht's dann los Richtung Rheinland-Pfalz.
Nochmal vorbei an Eltville, nochmal durch Rüdesheim und weiter am Rhein entlang bis St. Goarshausen.
Da fahren wir noch rauf auf die Loreley. Ganz nett von da oben, aber auch nicht allzu spektakulär. Wie gesagt, das Bohey um diesen Felsen versteh ich nicht so recht.
Während der Auffahrt fiel uns ein Wegweiser zum "Drei Burgen Blick" auf. Dem fahren wir jetzt natürlich auch noch nach. Ziemlich steil geht's rauf in ein rechtes Kaff, da durch und schließlich zum Aussichtspunkt.
Schon recht nett, aber die dritte Burg ist schon arg weit weg.
Auf anderem Weg fahren wir wieder an den Rhein runter und recht problemlos weiter bis Koblenz.
Dank Navi auch gleich das Hotel gefunden und mehr oder weniger durch Zufall die Tiefgarage dahinter.
Einchecken und los auf einen ersten Rundgang.
Ganz nette Altstadt. Zu aller erst brauchen wir aber was zu Essen und zu Trinken. Im Alt Coburg gibt's Gezupften mit Breze und Radler. Sehr gut. Vor allem die Brezn. So gute findest bei uns nur noch selten.
Dann wandern wir zum Deutschen Eck. Da ist noch Stadtfest. Ansonsten eher enttäuschend. Wieder eine hochgehypte, mittelmäßige Sehenswürdigkeit. Das könnens echt, die Preußen. Auch der Militär-Kaiser hätte von mir aus ruhig weggesprengt bleiben dürfen. Preußen-Protz mit zweifelhafter Inschrift.
Wir latschen durch den Trubel entlang der Mosel zurück.
Ein Restaurant, in dem wir essen wollten, nimmt Reservierungen nur bis 19:30, weil um 20:00 die Küche schließt. Koblenz macht es einem nicht leicht, es zu mögen.
Am Plan gibt's nochmal was zu trinken bevor wir uns zur Siesta zurück ziehen.
Zum Essen gehen wir ins Dormant's. da sitzt man recht nett und die Bedienung ist nicht ganz so unfreundlich wie hier scheinbar üblich. Steak (ich), Salat mit Pute (Assi).
Nach ein paar sehr feinen Nußgeistern wandern wir noch zur Plan auf ein Bierle. Das bekommen wir aber nur mit gut zureden, da das Ordnungsamt will, dass jetzt geschlossen wird und streng kontrolliert.
Nein, Koblenz macht es einem wirklich nicht leicht, es zu mögen.
Nach dem Gnaden-Bier heim und noch lesen.