Ostsee
2007 Woche 2
Montag, 13.08.07 heiter - warm
Schwerin - Wismar
Nach dem Frühstück regeln wir das Finanzielle, spielen noch kurz mit dem extrem süßen Haushund und schon geht's los Richtung Wismar.
Astrid lotst mich wieder ganz ausgezeichnet.
Die Fahrt selbst ist schnell hinter uns gebracht. Sind ja kaum 50 Kilometer.
Auch in Wismar sofort zum Hotel gefunden. Und Garage gemietet.
Die Zimmer sind natürlich noch nicht fertig. Also erst mal kleiner Rundgang zur Touriinfo am Markt und da wegen eines Ausflugs nach Poel beraten lassen. Der Brüller hier: Eine österreichische Touristin kommt rein und fragt atemlos nach einer "Trafik". Was auf den Gesichtern der Angestellten völlige Verständnislosigkeit hinterlässt. "Wie bitte? Was suchen Sie?" - "A Trafik! Wo isn dou de Näxte?" Da ich ja freundlich bin und man jeden Tag eine gute Tat begehen soll, hab ich übersetzt.
Auf dem Markt gemütlich Milchkaffee geschlürft.
Die Zimmer sind dann aber immer noch nicht fertig. Also runter zum Alten Hafen und einen geräucherten Scampispieß verputzen. Fein!
Am Baumhaus die Schwedenköpfe photographieren, dann muss noch eine Matjessemmel sein. Sehr gut!
Mit dieser Unterlage geht's ins hiesige Brauhaus.
Das recht gutes Bier braut. Mumme (Dunkles) für DBBVA und Pils für mich.
Am Stadtbach geht's zurück zur Nicolaikirche. Die ist schön. Sehr schön sogar. Ewig hoch, dreischiffig und durch den Backstein sehr "warm". Zum tollen Raumeindruck kommt auch noch eine sehenswerte Orgel.
Warum die Ketzer aber das Kreuz immer mitten rein hängen müssen?
Nach ausgiebiger Besichtigung gehen wir über die Schweinebrücke. Auf den vier Brückenköpfen stehen Bronzeferkel. In vier verschiedenen Stellungen. Sehr liab!
Unser Zimmer ist jetzt bezugsfertig. Und recht schön. Vier Sterne merkt man doch.
Einrichten, dann Siesta.
Gegessen wird heute in einem uralten Wirtshaus namens Zum Weinberg. Phänomenales Ambiente! Hohe Räume mit Holzdecken aus dem 17. Jahrhundert und auch dem entsprechende Einrichtung machen das Ganze schon zu etwas Besonderem. Was noch dazu kam war ein sehr freundlicher Service, eine gute Weinauswahl und sehr gutes Essen. Soljanka, Schollenfilets mit Püree, Scholle Finkenwerder Art. Nur die Portionen waren unmenschlich groß! Da braucht's einen Aquavit drauf. Dabei festgestellt, dass "Linie" klasse ist, "Jubilaeums" aber nix taugt.
Nachdem uns der Chef noch ne Menge über Haus, Gäste, Dreharbeiten etc. erzählt hat, latschen wir zum Markt. In einem Weinhaus gibt's für jeden noch einen gemütlichen Schoppen als Absacker. Hier übrigens wirkliche 0,25!
Da es jetzt doch schon spät wird heim und noch etwas lesen.
Dienstag, 14.08.07 heiter - warm
Wismar - Poel - Wismar
Etwas länger liegen geblieben. Das Hotel ist ohne Frühstück, daher kein Zeitdruck.
Heute wollen wir Poel erkunden.
Wir packen alles Nötige und fahren mit dem Auto bis über den Damm. Da lassen wir die Kiste stehen und satteln unsere Räder. Gegen den Uhrzeigersinn wir die Insel umrundet.
Recht unspektakulär geht es auf Teer nach Gollwitz. Hier wollen wir eigentlich unseren Koffeinpegel einrenken. Gefällt uns aber nix! Also weiter.
Jetzt auf schönen Naturwegen immer am Strand entlang Richtung "Am Schwarzen Busch". Hier ist es besser. Milchkaffee und Käse- bzw. Apfelkuchen.
Der folgende Weg bis Timmendorf ist sehr schön wenn man immer dem folgt, der am nächsten zum Meer verläuft. Schmale Weglein, unterbrochen von tiefem Sand. Hier hat's auch die schönsten Strände. Allerdings auch hässliche, nackte Menschen. Da siehst Du Sachen, die willst Du eigentlich dein ganzes Leben lang nicht sehen! Buääähh!
Kurz vor Timmendorf fängt ein Campingplatz an. Also in Südafrika würde man so was ja "Squattersiedlung", in Brasilien wohl "Favela" nennen. Nicht schön.
Da wir doch etwas transpirieren, beziehen wir zum Flüssigkeit auftanken Stellung in einem schönen Café am Hafen. Alsterwasser (so heißt das Radler hier) geschlürft und SZ gelesen.
Weiter geht's an einer Steilküste bis zum süd-westlichsten Punkt unserer Rundfahrt.
Wir besuchen noch Timmendorf Ort und Wangern auf der Suche nach Fischsemmeln, werden aber nicht fündig. Erst im Hafen von Kirchdorf gibt's einige sehr schöne Einkehrmöglichkeiten. Und Scampispieße mit Knofelsoße. Fein, aber ausnahmsweise mal nicht viel.
Gestärkt radeln wir noch die letzten paar Meter zurück nach Fährdorf.
Radl ins Auto und zurück nach Wismar.
Da es heute wirklich schweißtreibend war, noch ins Brauhaus auf eine Mumme.
Gegessen wird heute im Hotelrestaurant.
Sehr gut! Scampisuppe, Filets in Senfsauce, ½ Ente. Wie schon ein paar mal erwähnt: lecker, aber die Portionen einfach zu groß.
Es muss also noch ein kleiner Verdauungsspaziergang sein. Am Markt ist heute aber überhaupt nix los. Einmal umrunden, noch kurz Geld holen, dann zurück aufs Zimmer.
Mittwoch, 15.08.07 heiter - warm
Wismar
Das Radlzeug von gestern ins Auto packen und los geht's auf einen Stadtrundgang.
Früh morgens hat es ja ganz schön geregnet. Jetzt ist es nur noch bedeckt. Und nicht kalt.
Als erstes was für den Koffeinpegel tun. Milchkaffees und Kuchen.
Am Markt Photostopp für die Wasserkunst und den Alten Schweden.
Vorbei am schönen, gotischen Archidiakonhaus zum Turm der Marienkirche. Nur zum Turm. Die Kirche wurde 1960 gesprengt.
DBBVA muss ich mit Gewalt von einer Schauwerkstatt wegzerren, in der Kinder Ziegel formen dürfen. Eine unglaubliche Batzerei!
Durch den Fürstenhof wollen wir in ein Gartencafé.
Das auch traumhaft liegt. Wirklich im Garten. Mit Blick auf St. Georg.
Aber wie es so ist - genau jetzt fängt es an zu nieseln. Dreck!
Dann halt weiter mit Kultur. St. Georg anschauen.
Diese gotische Kirche ist derzeit noch Baustelle. Schaut aber meiner Meinung nach gerade deswegen gut aus.
Weiter durch schöne Straßen, die Wismar ja immerhin Welterbe-Status gebracht haben, zum Heilig Geist Stift. Phantastisches Deckengewölbe.! Und eine Art Buchstabenrätsel, auf dem man angeblich auf 504 Arten "Deo Gracias" lesen kann.
Das Schöne: jetzt wird's schön!
Und heiß!
Also kurz heim und umziehen. Ist das schöne, wenn man mitten in der Stadt wohnt.
Dann ist stärken angesagt. 2x Bismarck- 1x Garnelensemmel. Die hier ja eigentlich Brötchen heißen.
Mit dieser Unterlage geht's zu einem Besichtigungspunkt speziell für Astrid: Die Hanse Sektkellerei.
Schön da unten. Es wird auch der ganze Prozess der Sektherstellung erklärt. Ist ja immerhin Champagnerverfahren hier. Laut DBBVA schmeckt man das auch am Endprodukt. Ohne Verkostung geht's ja nun doch nicht!
Der letzte kulturelle Stopp unseres Rund- (oder besser Kreuz und Quer-) Ganges ist das Stadtmuseum im Rathauskeller.
Sehr schönes, gotisches (was auch sonst?) Gewölbe. Und sehr informative Ausstellung. Lohnt sich. Vor allem für den horrenden Eintritt von 1 €!
Jetzt gibt's auch was für mich: Ein Weißbier am Markt. Das ich aber mal stehen lassen muss, um die schon am Vormittag geschossenen Photos noch mal bei Sonnenschein zu machen.
Assi gönnt es mir dann zwar nicht, aber ich besteh noch mal auf einer Mumme. Wir sitzen wie Waldorf und Stettler aus der Muppetshow auf unserer Bank und lästern über Gottes Geschenke an die Menschheit.
Wir überlegen zwar, sofort Essen zu gehen, entscheiden aber, uns doch noch frisch zu machen.
Also heim und kultivieren.
Allerdings ohne große Siesta gleich weiter zum Mampfen in ein Fischrestaurant . Das Essen war gut, die Bedienung hoffnungslos überfordert. Meine Vorspeisensuppe ging unter (Gott sei Dank angesichts der Portionen). Dorsch unter Kartoffelkruste mit Knofelsauce, Butt mit Schafskäse gefüllt. Wir sitzen übrigens drinnen, draußen war alles voll. Drum können wir uns eine gelinde Schadenfreude auch nicht verkneifen, als es zu regnen beginnt. Uns beschert das noch zwei Linie, weil wir bei dem Wetter nirgends anders hin wollen.
Als es wieder aufhört drehen wir noch eine kleine Verdauungsrunde, dann geht's heim zu Astrids Piccolo aus der Kellerei.
Donnerstag, 16.08.07 alles - lau
Wismar - Bad Doberan - Rostock
Aufstehen, packen und los geht's.
Bis zum Abzweig nach Poel auf bekannter Strecke, dann weiter auf der Landstraße nach Stove. Da steht eine recht malerische Windmühle, die Astrid unbedingt sehen will.
Steht schon sehr schön da das Ding. Auf die Führung für 2,50 verzichten wir aber.
Ohne Probleme bis Bad Doberan.
Direkt vor dem imposanten Dom geparkt.
Schaut schon von außen nicht schlecht aus. Fast wie eine Burg. Auch der umgebende Park gefällt auf den ersten Blick.
Die Jungs hier nehmen zwar 2 € Eintritt (bei einer Kirche mag ich das ja gar nicht), aber die sind's locker wert. Trotz der relativ bunten Bemalung wirkt der Innenraum nicht kitschig. Die Höhe des Mittelschiffs ist schwer beeindruckend. "Höher mein Herr zu Dir" ist hier nicht nur so dahin gesagt. Durch den sehr informativen und detaillierten Faltplan erfährt man eine Menge über diesen prachtvollen Bau. So ist das hier etwa der älteste bekannte Flügelaltar. Die fast 12 Meter Höhe der Monstranz verlieren sich hingegen in dieser ewig hohen Spitzbogenkonstruktion. Hier kann man sich ziemlich lange aufhalten! Immer neue Details fallen ins Auge. Sehr schön!
Auch der Park durch den wir anschließend noch schlendern gefällt uns. Schön romantisch, mit Bächen, Tümpeln und Brücken, uralten Bäumen und sogar einer modernen Skulptur, die gut mit dem gotischen Koloss kontrastiert.
Ein Stopp hier lohnt sich auf jeden Fall!
Was ich nun von der Innenstadt Bad Doberans nicht behaupten möchte.
Die weiße Häuserzeile am Platz schaut in den Prospekten ja toll aus, ist aber in der Realität leider doch etwas heruntergekommen.
Die beiden Pavillons im Park sind recht nett, Was wir aber beobachten konnten war scheinbar eine übriggebliebene DDR-Mentalität des Services im Café. Da saßen Leute ohne irgendwas vor sich als wir kamen und als wir nach einer ausgiebigen Platzrunde wieder gingen hatten sie immer noch nichts. Hielt uns davon ab, uns zu setzen.
Da fahren wir lieber zum Fischereihof Detlefsen in einem brutalen Nest namens Hütten.
Dieser Hof ist die Wucht! Liegt wirklich wunderschön, baut einen herrlichen Kräutergarten an und verwendet die dann zu ganz ausgezeichneten Gerichten mit Fisch aus eigener Zucht. (Forelle auf Kräutersalat und Aal in Salbeibutter) Das Restaurant ist auch noch schön designed und der Service sehr freundlich. Ein richtiges Kleinod der Gastronomie! Auch relativ weite Umwege wert!
Sehr schön sind auch die tönernen Lichtaufsätze am Weg entlang. Keiner gleicht dem Anderen. Unbedingt drauf achten!
Gut gestärkt geht's weiter nach Rostock.
DBBVA ist heuer ein phänomenaler Copilot. Direkt zum Hotel gelotst.
Da sollten wir uns den Schlüssel vom Computer auswerfen lassen. Aber was sag ich immer? Trau nix, was du nicht selber gehackt hast! Der Mistschlüssel verklemmt sich und kommt nicht raus. Die Wirtin ist aber nach einem Anruf (Handys haben scheinbar doch eine Daseinsberechtigung) im Nullkommanix da und hilft uns sogar mit dem Gepäck.
Die Beschreibung zum hauseigenen Parkplatz ist allerdings etwas verwirrend. Ich find aber trotzdem hin.
Das Zimmer ist sehr schön. Mit riesiger Badewanne.
Nachm Auspacken machen wir uns auf einen ersten Rundgang. Kaum sind wir fünf Minuten unterwegs müssen wir uns unterstellen. Ein recht ordentliches Gewitter!
Als es aufhört zur Touriinfo und Stadtplan besorgen.
Weiter durch die Stadt an ziemlichen Protzbauten vorbei. Alten, keinen sozialistischen.
Astrid schlägt vor, dass wir der hiesigen Brauerei einen Besuch abstatten sollen. Da bin ich schnell überredet!
Das Bier ist ganz OK. Das Zwickel etwas leer, das Porter dafür umso voller.
Wir beschließen, gleich Essen zu gehen. Ist eh schon sieben.
Am Hafen entlang zu Borwin.
Innen sehr nett wie im Wohnzimmer. Der Wintergarten mit Blick auf den Hafen war meiner Begleitung z koid.
Das Essen war sehr gut. Und die Portionen glatt mal wieder menschlich. Jakobsmuscheln, Spaghetti mit Gambas, Seeteufel in Porcetta mit Gemüse Sowohl Muscheln als auch Gambas waren nicht nur zwei oder drei wie von uns daheim gewohnt!
Nach Espressi und Linie heim. War doch ein ereignisreicher Tag.
PS.: Einen nicht unerheblichen Anteil an der Entscheidung ins Hotel zu gehen hat die Tatsache, dass es morgen nur bis 8:30 Frühstück gibt...
Freitag, 17.08.07 alles - lau
Rostock
Fui z'friah raus, do DBBVA. Dafür gibt's aber ganz gutes Frühstück.
Heute packen wir die Räder aus - schont die Haxn!
Wir sind dann sogar zu früh für die Petri-Kirche! Kurze Runde in der Altstadt, dann ist offen.
Die Kirche selbst ist ganz OK, das Highlight, im wahrsten Sinne, ist aber die Turmbesteigung. Besser Befahrung. Es gibt nämlich einen Aufzug.
Wir haben von oben einen wunderbaren Blick über Rostock. In die Fenstergitter sind sogar kamerafreundliche Aussparungen geschnitten.
Wieder unten geht's durch die Gassen der östlichen Altstadt, die Petrikirche ist praktisch der Gründungsplatz Rostocks, zum Markt.
Und auf die Suche nach der Schlange am Rathaus. Eins der "geheimen" Zeichen, die Wandergesellen nennen mussten, um zu beweisen, dass sie in der jeweiligen Stadt auch wirklich waren.
Die Häuser um den Markt und die Marienkirche geben gute Photomotive ab.
Die Kirche ist unser nächster Stopp.
Leider ist ein Großteil wegen Renovierung eingerüstet. Die Hauptattraktion ist aber frei zugänglich. Eine astronomische Uhr aus dem 15. Jahrhundert. Die immer noch funktioniert! Und zumindest die Osterdaten bis 2017 anzeigt! Starkes Teil.
Der Rest der Kirche ist nicht schlecht, aber auch ohne Gerüste käme sie nicht an das Doberaner Münster ran, glaub ich.
Wir schlendern (ja, wir sind brav und schieben die Räder) weiter durch die FuZo zur Uni und dem Kreuzkloster.
Ist übrigens Töpfermarkt. Ganz nett. Teils sogar mit Livemusik.
Das Museum im Kloster überrascht uns a) mit einem verwinkelten, sehr schönen Bau und b) mit einer unerwartet vielfältigen Ausstellung. Von Spielzeug über Gemälde und Kunsthandwerk bis zu Rostocker Geschichte. Gefällt uns ausnehmend gut. Und der Zeitpunkt passt auch: Es schüttet mal wieder wie aus Eimern! Ist aber wieder vorbei, als wir rauskommen.
Durchs Köpeliener Tor fahren wir durch die "Vorstadt"-Gassen runter an den Hafen und genehmigen uns Fischsemmeln.
Mit dieser Unterlage lässt sich auch der Flüssigkeitshaushalt im Alten Fritz ausgleichen.
Nachdem dann auch her der obligatorische Schauer ausgeschauert hat, fahren wir rauf zum Hausbaumhaus. Eine Konstruktion, bei der das gesamte Gewicht des Speichers über Balken in einen Stamm geleitet wird, der im Keller auf der Grundmauer steht. Hier ist das ein Eichenstamm. Und die hält das Haus inzwischen seit über 500 Jahren!
Das alles und noch viel mehr erzählt uns die sehr freundliche und kompetente Kustodin des Hauses.
Bei jetzt strahlendem Sonnenschein den Rest der Altstadt abgeradelt und einen Tisch fürs Abendessen reserviert.
Ums Eck bei unserem Hotel finden wir noch ein sehr nettes Café. Bevor wir noch unseren Milchkaffee austrinken können, fängt es wieder an zu regnen. Gottesurteil: Pilsner Urquell!
Dann aber heim zur Siesta.
Als wir losgehen wollen, pisst es mal wieder aus vollen Rohren. Hilft aber nichts, reserviert ist reserviert.
Im Gastmahl des Meeres bekommen wir recht guten Fisch. Soljanka, Fischfilets mit Pilzsauce und Reis, Grüne Heringe gebraten mit Bratkartoffeln.
Gut voll schlendern wir durch das nächtliche Rostock zurück.
In einer angestrebten Cocktailbar läuft brüllend laute Deppenmusik. Da müssen wir gart nicht mehr reinschauen, das disqualifiziert!
Also noch mal in die Likörfabrik. Astrid zieht sich einen Caipi rein, der schreibt sich Sie! Pilsner für mich.
Man sitzt wirklich gemütlich hier. So wird's auch ziemlich spät, bis wir nach hause kommen...
Samstag, 18.08.07 heiter - warm/lau
Rostock - Warnemünde - Rostock
Wieder lautes Geschimpfe beim Aufstehen.
Nachm Frühstück machen wir uns gleich auf nach Warnemünde.
Da Auto wird am Ortsrand geparkt. Weiter geht's per Rad.
Im Ort an der Promenade geht's unglaublich zu. Irgendein Gesundheitsfestival mit Redn wichtiger Politiker verstärkt das Chaos.
Am Strand sind die Landesmeisterschaften im Beach-Volleyball. Da bekomme ich glatt wieder Lust zu spielen, wenn ich das sehe!
Wir schieben an der Promenade entlang, bis es nicht mehr ganz so zugeht, dann radeln wir noch ein bisschen weiter. Baden wäre hier nicht schlecht, aber der Wind ist relativ frisch. Außerdem liegen die Handtücher im Auto (Ja, wir sind Helden!).
Wieder vorne am Leuchtturm setz ich DBBVA in ein Café und fahr Handtücher holen. Ich komm ja kaum mehr durch jetzt! Menschenmassen!
Den Rückweg wähl ich durch die "Altstadt". Ist ja recht nett. Müssen wir uns doch noch genauer anschauen.
Im Café genehmige ich mir auch noch einen Milchkaffee. Neben Typen, die könnten direkt aus "Wild Hogs" entsprungen sein. Schauen aus wie den bösen Rocker ihre Väter, aber als Spruch: Ich leb ja ganz gesund. Kein Alkohol, kein Nikotin. Nur ab und zu 'n Käffchen. Da brichst ab!
Wir radeln dann durch die sehr schönen alten Straßen Warnemündes. Südlich der zur S-Bahn führenden Brücke wird's fast beschaulich.
Gestärkt wird im Zum Stromer. Sehr gut! Klasse Essen. Kartoffelsuppe mit Räucherlachs, Jakobsmuscheln gratiniert auf Spinat Dazu das gute Störtebeker Pils.
Wir gehen anschließend noch raus zum Leuchtturm bei der Hafeneinfahrt. Schon beeindruckend, wenn so ein riesiges Linienschiff direkt an uns vorbei fährt. Und fast romantisch, wenn ein alter Zweimaster vorbei rauscht. Schön!
Nach langem Schauen noch mal kurz durch die Gassen, noch ein Bierle am alten Hafen, dann lass ich mich von Astrid zurück nach Rostock chauffieren.
Kurze Erholungsphase, Sportschau schauen, dann zum Essen in die Kogge, Das ist ein Restaurant mit dem Ambiente eines Antiquitätenladens. Ja hängt da ein Haufen Zeugs rum! Unglaublich.
Das Essen ist ganz gut. Soljanka (ich liebe das Zeug!), Butt in Riesling Krabben Sauce, Scholle mit Speckzwiebeln.
Dazu gab's live Schifferklavier. Und lauthals mitgrölende Gäste! Erinnert ja fast an Irland.
Nach zwei Verdauungshelfern latschen wir wieder heim. Beide haben wir heute keine Lust mehr auf Ausgehen.
Im Zimmer noch lesen.
Sonntag, 19.08.07 heiter - warm/lau
Rostock - Prerow
Packen, Frühstücken, dann fahr ich mal den Wagen vor.
Und schon geht's los Richtung Darß. Über kleine Sträßchen. Da ist es schöner.
Auch so sind wir relativ früh in Ahrenshoop.
Was uns leicht beunruhigt sind die ganzen "Belegt" Schilder an den Pensionen die ganze Strecke entlang. In Ahrenshoop drum gleich einem "Zimmer frei" Schild nach. Gefällt aber nicht.
Gleich gegenüber ist aber eine Zimmervermittlung. Die Damen sind sehr freundlich und telefonieren gleich wild in der Gegend rum. In Ahrenshoop ist scheinbar nix zu machen. Dafür in Prerow. Auch noch für nen vernünftigen Preis. Gut, benommen.
Dank eines Planes finden wir auch sofort hin. Taugt. Zimmer in einem Nebengebäude.
Wir machen uns gleich auf, den Ort zu erkunden. In einer Fischräucherei hauen wir uns einen Räucherteller rein. Sehr lecker!
So gestärkt können wir auch an den Strand. Vorher aber noch einen Tisch zum Abendessen reservieren. In einem recht hoch gelobten Schuppen . Schaumamal.
Am Strand geht's ganz schön zu. Astrid sucht uns ein Plätzchen und wir verbringen den Nachmittag lesend am Strand. Obwohl es der Windetwas kühl macht, wenn eine Wolke die Sonne verdeckt, übertreibt's DBBVA schon etwas. Mit Windstopperweste am Strand! Wo fast alle in der Badehose rumhopsen und einige sogar baden.
Gen frühen Abend zurück in den Ort auf ein PSB.
Da geht's jetzt zu, das glaubst ja nicht. Brutaler Trubel, aber auch viel zum Schauen.
Nach der Siesta fein angezogen mit dem Rad zum Essen.
War sehr gut. Nur, wie immer hier, zu große Portionen. Marinierter Thunfisch, Bärlauchsuppe, Kaninchenfilet in Schinken mit Linsen, Rinderfilet mit Kraut, Creme Brulee mit Erdbeeren. Wie gesagt, sehr lecker, aber viel zu viel. Dazu übrigens einen sehr guten Deutschen Grauburgunder.
Nach Kaffe und phantastischen Rügener Obstbränden fahren wir noch ins Zentrum.
Vor einer Cocktailbar ist Lagerfeuer. Zieht uns natürlich an. Sehr gemütlich so am Feuer. Die Drinks waren allerdings nicht der Brüller. Zu sauer.
Um 00:30 ist hier wirklich gar nix mehr los und wir radeln wieder heim.