Wir lassen es entspannt angehen.
Den Rest packen, Brotzeit herrichten und Schlüssel bei den Nachbarn abgeben. Dann bastel ich die Räder ins Auto. Gleiche Technik wie Pfingsten. Allerdings mit den Stadträdern. So bleibt noch massig Platz für die Taschen.
Dann gehts los. Über die A99 auf die A9 und auf der ständig gen Norden.
Außer, dass wir uns über die doch sehr rege Bautätigkeit hier in Nordbayern wundern, gibt's praktisch nix besonderes über die Fahrt zu berichten.
In Erfurt müssen wir allerdings unser Navi auf „online“ schalten, weil uns Baustellen im Weg stehen. Sorgt zwar für kurze Verwirrung, hält uns aber auch nur kurz auf.
Das Hotel taugt. Schön zentral und Tiefgarage dabei. Von der zum Zimmer ist es aber etwas abenteuerlich. In dem Hotel gibt's vier Fahrstühle und jeder(!) bedient andere Zimmer! Mit Umweg doch noch geschafft.
Kurz die Taschen ins Zimmer, Schlappen an und los auf einen ersten Rundgang.
Wir kommen allerdings nicht weit. Der Wenigemarkt mit seinen schönen Häusern und vielen Kneipen zieht uns magisch an. Im Platzhirsch genehmigen wir uns ein Bier nach der doch gut vierstündigen Fahrt. Sehr netter Service hier, muss man schon sagen.
Nach ausgiebiger Pause gehen wir gleich mal über die Krämerbrücke. Die längste bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen. Man hat allerdings in keiner Weise das Gefühl, auf einer Brücke zu sein. Recht nette Gasse trifft's eher.
Wir latschen kreuz und quer durch malerische Gassen, vorbei an wunderschönen Häusern, bis wir am Domplatz raus kommen. Der geniale Blick auf den Domberg wird derzeit leider durch Theateraufbauten verstellt. Mist!
Wir ziehen weiter durch die wirklich schöne Altstadt. In einem Restaurant mit Biergarten wollen wir für heute Abend reservieren, aber die sind voll. Köstritzer testen wir trotzdem. Und reservieren dann halt für morgen. Um sieben. Weil später geht nicht. Puuuh! DDR lässt grüßen. Wenn wir was anderes finden, lass ich das ohne schlechtes Gewissen verfallen.
Aufm Heimweg kommen wir noch am Louisiana Steakhouse vorbei. Die sind zwar auch voll, aber gen halb acht sei die Chance auf einen freien Tisch wohl sehr hoch. Schaumamal.
Jetzt ist Siesta angesagt. Einer liest, eine pennt.
Als wir um dreiviertel acht im Louisiana einlaufen, bekommen wir locker einen Platz.
Wir sitzen recht nett im Hinterhof, werden sehr freundlich bedient und essen sehr gut. Ripperl mit Wedges (ich), Gegrillte Ente (Assi). Beides ganz ausgezeichnet. Ich bekomme auch noch eine wirklich scharfe Chilisoße dazu. Passt!
Es gefällt uns so gut, dass wir beschließen, hier zu bleiben und nicht mehr weiter zu ziehen.
Nach Kaffee und Schnapserl sperren wir zusammen mit den sehr sympathischen Bedienungen das Restaurant zu. Ha! Erster Tag im Urlaub und schon die Letzten in der Wirtschaft!
Daheim noch a bissl lesen, dann pennen.
Gemütlich raus und fertig machen für einen Tag Stadtbesichtigung.
Zuerst Richtung Anger. Das Lutherdenkmal ist aber noch im Schatten. OK, dann halt weiter.
Am Anger entlang gibt's all die Läden, die es auch in allen anderen Städten gibt. Für meinen Geschmack furchtbar langweilig. Dass man wirklich wunderschöne Häuser in Konsumtempel umgebaut hat, machts nicht besser.
Wir biegen auch bald ab Richtung Wenigemarkt. Da gibt's Frühstück. Rührei mit Speck für DBBVA, 2 Spiegeleier für mich. Mit Milchkaffee. In meinem jugendlichen Leichtsinn sag ich noch Komm, Sonne passt schon!. Ja, die ersten fünf Minuten. Dann wirds heiß! Sehr heiß! Bin dann froh, wieder weiter ziehen zu können.
Heute gehen wir neben der Krämerbrücke vorbei. Da merkt man wenigstens, dass das eine Brücke ist.
Auf relativ direktem Weg weiter zum Domplatz.
Rechts am Domberg rauf und gleich mal in die Severikirche. Schön! Und zusammen mit dem Dom gleich daneben schon ein beeindruckendes Ensemble. Gefällt uns sehr gut.
Gott sei Dank gibt's hier auch Toiletten, so dass der Nachmittag ruhig weiter laufen kann.
Der Dom ist für Katholen relativ schlicht gehalten. Der Altar – OK, aber sonst schöne, klare Gotik.
Wieder runter und gegenüber rauf zum Petersberg und die Zitadelle anschauen.
Groß!
Siehst du von unten dem Ding nicht an. Man hat von da oben klasse Ausblicke über die Stadt.
Wenn wir so auf die Flora schauen, dann glauben wir allerdings in Griechenland oder Spanien zu sein! So brutal vertrocknet alles, grausam!
DBBVA schreit jetzt aber lauthals nach Flüssigkeit.
Drum wieder runter und gleich gegenüber im Dombiergarten den Durst stillen.
Wir latschen dann noch die Gassen ab, in denen wir bisher noch nicht waren. Wirklich alle ziemlich schön, gibt's nix.
Außer der Anger von unten. Genauso wie von oben lauter belanglose Geschäfte.
Wir biegen nochmal ab und teilen uns an einem Grillstand eine Thüringer in der Semmel. Muss ja sein. Und schmeckt!
Vorbei an Käptn Blaubär und Hein Blöd im Fluss kommen wir wieder zum Wenigemarkt und einem kleinen Durchgang folgend erreichen wir den Erfurter Augustiner Biergarten, in dem sich wunderbar die Zeit vertrödeln lässt.
Nach richtig schön relaxen wandern wir wieder ins Hotel.
Siesta, dann zivilisieren.
Zu einer für uns ungewohnten Zeit gehen wir los zum Essen. Wir haben schon um sieben reserviert. Später wollten sie nicht mehr.
Also wieder über Wenigemarkt und Krämerbrücke ins Zum Güldenen Rade. Und schau – heute sind die Damen im Service äußerst freundlich. Wir sitzen im schönen Garten und hauen uns Thüringer Spezialitäten rein. Thüringer Klöße mit Blut- und Leberwurst gefüllt. Wirklich gut. Aber unmenschlich viel! Das schreit nach Aquavit und Doppelkorn.
Was uns sehr experimentierfreudig macht und wir noch Aromatique (nicht schlecht, nur a weng süß) und Kloßschnaps (gar nicht schlecht) probieren. Letzterer ist übrigens Anis mit Kümmel.
Aufm Heimweg kommen wir nicht am Platzhirsch vorbei. Sitzt man schon sehr schön. Der Platz hier ist einfach klasse. Da könnte man den ganzen Tag verbringen. Frühstück, Mittagessen, Abendessen – geht alles.
Dann aber doch heim und noch a bissl lesen.
Heute machen wir einen Ausflug. Zur Wartburg solls gehen. Deutsche Geschichte im Quadrat.
Drum wird auch im Hotel gefrühstückt. Gar nicht schlecht.
Wir lassen uns dann noch erklären, wie wir auf den Ring kommen. Gar nicht so einfach mit der Baustelle an sehr zentraler Stelle.
Dann gehts los.
Schnurstracks aus der Stadt gefunden und problemlos nach Eisenach gefahren. Da dann rauf zur Wartburg. OK, nicht ganz rauf, nur bis zum Parkplatz. Ab da hatscht man a bissl steiler rauf zur Burg. So manch wandelnde Tonne pfaucht ganz schön, für uns geht es noch locker rauf.
Wir besorgen uns dann gleich Karten für die Führung. Wir haben Glück und müssen nur ein paar Minuten warten.
Die Führung lohnt sich auf jeden Fall! Luthers Studierzimmer, das Gemach des Fürsten und das Glitzer-Ungetüm der Gattin. Das ist so brutal, dass sich unser W(ahnsinniger) W(iggerl) das als Vorbild für die Einrichtung Neuschwansteins genommen hat.
Auch der Sängersaal (Sängerkrieg und so…) ist schon beeindruckend. Wenngleich das alles nicht echt ist, sondern erst viel später romantisierend renoviert wurde.
Nach der Führung gibt's erst mal was zu trinken. Die Wepsen sind hier so lästig und vor allem blöd, dass ich beim Glas abstellen zwei kille, ohne es zu wollen!
Wir latschen noch alles ab, dann marschieren wir zurück zum Auto.
Einstimmig beschließen wir, nicht nach Eisenach zu fahren, sonder zum Baumkronenpfad in Hainich.
Gute Entscheidung. Der ist nämlich richtig schön! Schlimm ist nur, dass man in dieser Höhe so richtig sieht, wie die Bäume unter der Hitze und Trockenheit leiden. Arg!
Wir gehen natürlich alles ab, klettern auf den Aussichtsturm und genießen den Rundumblick.
Aufm Rückweg begutachten wir noch eine ziemlich große Eiche.
Die Parkgebühr zahlen wir im Besucherzentrum (funktioniert irgendwie mit dem Kennzeichen), dann machen wir uns wieder auf den Heimweg. Problemos, dank Navi.
Ich bestehe dann drauf, gleich in den Augustiner Biergarten zu ziehen. Ich hab Durscht!
Aufm Weg teilen wir uns eine Wurstsemmel (hab ich schon gesagt, dass Thüringer echt gut sind?) und reservieren im Zum alten Schwan.
Dann sitzen wir uns bei Gustl gut fest.
Im Schwan recht gut gegessen. Brücken Duo: Schweinenacken, Thüringer, Kraut, Kartoffeln (ich), Schweineragout mit Champignons und Penne (Astrid).
Man sitzt da sehr schön. A bissl ab vom Schuss, trotzdem sieht man das ganze Getümmel. Und das gibt's zur Genüge!
Anständig satt latschen wir noch zum Wenigemarkt. Dass im Platzhirsch ein Platz frei ist, werten wir als Gottesurteil und nehmen noch Bierle und Schnapserl als Absacker.
Irgendwann heim.
Gleiches Prozedere wie gestern. Sprich: Ausgiebiges Frühstück.
Die Fahrt nach Bad Frankenhausen ist absolut problemlos. Rauf nach Kyffhäuser kommt fast sowas wie Bergfeeling auf. Schön kurvig.
Wir bleiben gleich beim ersten Parkplatz stehen und wandern gemütlich rauf zum Denkmal. Angenehm wenig los.
Das Denkmal ist mal wieder brutaler Preußen Protz! Riesig!
Wenigstens verherrlichen sie hier den ersten Willi und nicht den Volldeppen Willi II.
Wobei der Barbarossa eh viel cooler ausschaut. Beide sind wir der Meinung, der sieht aus wie Gimli ausm Herrn der Ringe.
Wir steigen gleich zum Balkon hoch und wenden uns der Oberburg zu. Ist nett. Vom Barbarossaturm hat man einen guten Ausblick auf das diesjährige Bodengemälde. Barbarossa mit Krähen. Nicht schlecht.
Zum Durschtlöschen gibt's jetzt Wasser. Ist wieder gut heiß heute.
Wir schauen noch ins Erdgeschoss des Denkmals. Da hat's Kunst mit der ersten Strophe der Tätärä Hymne (Auferstanden aus Ruinen…).
Bei der Renovierung des Denkmals haben sie entdeckt, dass die Arbeiter damals den Huf als Abfall missbraucht und am Schluss einfach zugemacht haben. Da lag unter Anderem eine Flasche Thomasbräu aus München drin.
Die Treppen rauf sparen wir uns. Zu eng und zu viele Leute.
Dafür schauen wir noch die Unterburg an. Da sind wir praktisch alleine. Ist aber auch nicht sonderlich spektakulär.
Dafür startet von da ein sehr schöner Rückweg zurück zum Parkplatz. Durch den Wald im Schatten. Fein.
Am Kiosk nochmal Wasser (hab ich schon erwähnt, dass es heiß ist?), dann fahren wir die paar Kilometer zur Barbarossahöhle. Und haben Glück, dass wir praktisch als Letzte noch in die Führung in fünf Minuten rutschen.
Die Führung durch die Höhle ist sehr schön.
Zuerst mal hat's konstant 9°. Eine Wohltat!
Dann gibt's hier mal ganz andere Figuren und Formen als in den bisherigen Kalkhöhlen. Hier ist das spektakuläre Zeug nämlich aus Gips und Alabaster. Echt schön! Das alles spiegelt sich auch noch in glasklaren unterirdischen Seen. Toll.
Nach der Führung sofort die Jacke vom Körper reißen, dann gibt's noch was zu trinken im Biergarten (heiß und so…).
Wir fahren weiter zum Panorama Museum. Das ist in der Mitte von nirgendwo, trotzdem wurden die Parkplätze ca. 500 Meter weit weg geplant. Muss man nicht verstehen.
Das Panorama ist ein 360°Gemälde über das Mittelalter und die Welt im Allgemeinen. Das, was der Kerl genommen hat, will ich auch! Das ist wie Brueghel auf Ecstasy!
Dank Audio Guide wird man aber zumindest so einigermaßen durch das Geschehen geführt.
Aufm Weg zum Auto lassen wir das Gesehene sacken.
Bei der Weiterfahrt sehen wir noch einen Wegweiser zum schiefen Turm von Bad Frankenhausen. OK, den schauen wir uns auch noch an.
Schaut schon abgefahren aus. Fast genauso schief wie der in Pisa. Allerdings mit null Touri Kram außenrum.
Jetzt reichts aber mit Kunst und Kultur und wir fahren wieder heim nach Erfurt.
Kurze Siesta, so die nicht diskutierbare Ansage einer Einzelnen.
Zum Essen gehen wir heute noch mal ins Louisiana. Wieder recht gut. Meeresfrüchte Gumbo (ich), Chicken Tequila (Astrid). Mit Pina Colada und Gin Tonic ausklingen lassen.
Aufm Heimweg im Späti noch Bierle besorgt, dann aufs Zimmer.
Nachm Frühstück checken wir aus und packen unser Zeug ins Auto.
Dann gehts los Richtung Naumburg. Den Dom, immerhin Welterbe, wollen wir aufm Weg mitnehmen.
Die Anfahrt zieht sich allerdings. Das depperte Navi hetzt uns teils über echte Mini-Straßen!
In Naumburg wird auch gebaut und die Zufahrt zu den Parkhäusern ist gesperrt. Aufm Hauptplatz geparkt.
Vorm Dom noch einen Espresso schlürfen und das Ding schon mal von außen bewundern. Ist ein ganz schönes Trum!
Das jetzt ernsthaft besichtigt wird. Wieder mit Audioguide. Wieder kostenlos. Sehr gute Einrichtung!
Der Dom ist schon klasse. Sehr interessant ist der Übergang von Romanik zu Gotik. Die ältesten Bögen noch richtig schön rund, die jüngsten schon sehr spitz. Und das an einer Wand entlang! Zusätzlich gibt's natürlich noch hervorragende Werke der Bildhauerei und Malerei. Sehr schön sind die Handläufe am Ostchor von Heinrich Apel.
Wir schauen uns noch den Domschatz (zu DBBVAs Enttäuschung glitzert hier nix) und den Kreuzgang mit Domgarten an. Wirklich schön und harmonisch das Ganze.
Praktisch mit Ablauf der Parkzeit kommen wir wieder am Auto an.
Ab jetzt heißt es „Fahrn auf der Autobahn“. Langweilig. Die Landschaft verwöhnt auch nicht gerade mit Highlights.
Kurz nach Dresden ist auch noch der Mörderstau. Ein polnischer LKW, beladen mit zwei Baggern, ist in der Mitte auseinander gebrochen! Hoffnungslos überladen oder durch gerostet oder beides.
Danach gehts normal durch bis Görlitz. Wir finden auch sofort den Hotel Parkplatz. Der sehr freundliche Hausherr holt uns ab und wir beziehen unser Zimmer in einem wunderschönen, historischen Hallenhaus. Ein riesiges Zimmer übrigens.
Mir reichts für heute, die Fahrerei war doch ätzend. Nur noch auf ein Bier ins N13 gegenüber.
Schräg gegenüber davon entdecken wir das Horschel. Schaut gut aus und wie es hier so ist, ab halb acht gibt's keine Platzprobleme mehr. Sehr gut gegessen. Weinbergschnecken, Sous vide Poularde BBQ Soße, Gemüse, Gratin (ich), Honigmelone mit Schinken, Puten Saltimbocca (Astrid). Mal wieder a bissl was leichteres.
Wir sitzen uns sauber fest und genießen bei Schnaps, Bier und White Russian die laue Nacht.
Irgendwann heim und ins Bett.
Nachm Frühstück (die Eier sind mit Marienkäfern beklebt!) machen wir uns auf auf einen Görlitz-Rundgang.
Am Rathaus ist schon Halli-Galli. Heute wird im Rudel gehochzeitet.
Wir laufen durch ein ruhiges Viertel zum Nicolai Turm und vorbei an der Jesus Bäckerei (ich dachte, der ist Zimmermann?) zum Heiligen Grab, einer Kopie des Originals aus Jerusalem. Ganz nett, aber kein Highlight.
Über den Demianiplatz kommen wir wieder in die Altstadt und auf den Obermarkt. Der ist halt leider großteils Parkplatz. Ist halt nirgends schön sowas.
Jetzt fängts an zu regnen! Und zwar gscheid. Wir flüchten in die nächste Kirche, die Dreifaltigkeitskirche. Ganz nett und vor allem trocken.
Nach der Besichtigung hörts auch schon wieder auf und wir latschen zum Dom.
Der ist schön. Vor allem die Sonnenorgel hat was. Da sind die kleinen Orgelpfeifen wie Sonnen angeordnet. Schön! Außerdem übt der Organist für einen Auftritt abends. Hat schon was.
Wir gehen runter zur Neiße und im Vierradenmühle wird der Durscht gestillt. Mit direktem Blick nach Polen. Als wir zahlen wollen, fängts wieder an zu regnen. OK, Gottesurteil, gibt's halt noch ein Tyskie. Kaum hab ich den ersten Schluck genommen, hörts wieder auf.
Dann bieten zwei Schlauchboote die Show! Den Wasserstand völlig überschätzend, bleiben sie auf der Flußstufe einfach hängen. Die Aktion, bis beide frei sind und runter rutschen zieht die Aufmerksamkeit von drei Kneipen und aller Fußgänger auf der Brücke auf sich. Incl. lautstarkem Applaus, als es endlich auch das zweite Boot geschafft hat. Sehr lustig!
Dass es jetzt allerdings wieder pisst ist schon fast unverschämt.
Egal, ab ins Hotel und mit Regenutensilien ausrüsten. Die wir natürlich nicht brauchen werden, so viel schon mal vorweg.
Wir wollen jetzt ins Gründerviertel. Da solls schöne Renaissance Häuser haben.
Stimmt!
Ganze Straßenzüge sind damit gesäumt. Der größte Teil davon schon wunderbar renoviert, allerdings auch einige Ruinen. Die herzurichten wird geschätzt sehr teuer!
Wir kommen auch noch am wunderschönen Postplatz vorbei. Da ist natürlich schon alles renoviert.
Jetzt ist PSB Zeit. Wieder am Untermarkt im N13.
Wir bekommen a bissl Angst, als eine Freiluftdisco aufgebaut wird und als Soundcheck Helene Fischer läuft! Na ja, erst mal Hotel und zivilisieren.
Dann los zum Gambrinuskeller. Wir bekommen zwar einen Tisch, aber der Ober zickt rum wegen Küche und außen und überhaupt. Um acht! Die haben hier schon andere Essgewohnheiten als wir. Essen gibt's trotzdem noch und wir werden bodenständig, aber nicht schlecht verköstigt. Balkanteller mit Schafskäsesalat und Pommes (ich), Halsgrat mit Zwiebeln und Bratkartoffeln (Astrid). Festsetzen is aber nicht wegen böser Nachbarn und draußen um halb zehn zu.
Ok, dann halt wieder auf den Untermarkt. Da läuft inzwischen Musik, dass mir die Ohren bluten!
Vorm Hotel treffen wir noch Hubsis samt Schwager. Müssma natürlich a bissl ratschen.
Zum Absacker ziehen wir uns aber auf die hintere, ruhigere Seite des Untermarkts zurück. Im Kaffee am Flüsterbogen gibt's eine phänomenale Auswahl an Rum und Whisky. Und Cocktails.
Irgendwann wieder heim, nochmal mit Hubsis ratschen, dann Zimmer.
Um Mitternacht hört Gott sei Dank die "Musik" auf. Gut geschlafen.
Beim Frühstück Hubsis getroffen. Geht der Tag schon mit einem Ratsch los.
Unser Hausherr, Herr Weigmann, lässt es sich dann nicht nehmen, uns eine Führung durch die hauseigene, gotische Kapelle zu geben. Sehr schön! Original Fresken in einem ehemaligen Tresor. Das war der Raum wohl zur damaligen Zeit. Nur Stein und Metall, das brennt nicht. Interessant ist es auf jeden Fall.
Wir packen dann den Rucksack, wir wollen zum Berzdorfer See radeln.
Erst mal die Radl ausm Auto wuchten und zusammenbauen. Ich hätte sie vielleicht mal putzen sollen. Ja sind die dreckig! Hände mit Reinigungstüchern einigermaßen sauber bekommen, dann los.
Zuerst kurz durch die Stadt (wirklich nur kurz), dann auf den, wie sich zeigen wird, schönsten Teil des Weges an der Neiße entlang.
Lustig: Irgendwie fahren wir im Niemandsland! Deutsche Grenzpfosten rechts von uns, polnische links, wir in der Mitte.
Die Neiße ist hier recht natürlich geblieben. Es gibt Störche, Enten etc.. Schön.
Weiter folgen wir immer den Fahrradschildern, bis wir am Nordufer des Sees stehen.
Da hat's zwar einen wirklich schönen Sandstrand, aber null Schatten. Da fahrma gleich weiter.
An einer schönen Wiese mit Kiosk und Stühlen direkt am See kommen wir aber nicht vorbei. Durschtlöschen!
Heute am Sonntag gehts ganz schön zu und wir haben einiges zu schauen. Passt.
Auf einem leider geteerten Radweg fahren wir am See entlang gen Süden. Auffällig: Hier gibt's noch einen Haufen Inliner. Siehst ja bei uns fast nimmer.
Wir kommen zur Blauen Lagune. An der gehts grenzwertig zu. Und kein Schatten.
Wir beschließen, weiter um den See zu fahren. Vielleicht kommt ja irgendwo ein Badeplatz mit Schatten.
Die Strecke ist nett, da großteils auf Schotter, aber Badeplatz gibt's keinen.
Und hast du nicht gesehen, sind wir einmal rum. Gefühlt hätte ich gerade mal auf dreiviertel geschätzt.
Radler an der Strandbar.
DBBVA testet auch mal das Wasser und erklärt es als Nicht schwimmbar.
OK, dann fahren wir halt wieder zurück.
Aufm Weg schau ich mal links hoch und denk mir Das ganze Backsteinzeug, das könnt doch die Landskron Brauerei sein. Eine kurze Handy Konsultation bestätigt das.
Beschluss: Da fahrma rauf! Schaut nicht sehr steil aus, passt.
Wir haben allerdings unser Stadtradl unterm Hintern. Und die Übersetzung ist gnadenlos! Oben schau ich nach, ob auch wirklich der kleinste Gang drin ist. Isser! Leck fett, damit sind wir früher in die Berge!
Der Bau der Brauerei ist schon sehr repräsentativ. Schaut klasse aus.
Auf der Terrasse verkosten wir Helles und Kellerbier. Schmeckt beides, wobei das Kellerbier leicht die Nase vorne hat.
Weiter gehts wieder den Berg runter. Mit den Canti-Bremsen auch a bissi fordernder, als es das mit den modernen Rädern wäre!
Wir kommen auf der Weiterfahrt an der Obermühle vorbei. Eigene Brauerei, Slow-Food – da testen wir doch gleich das Bier und reservieren einen Tisch für morgen Abend.
Ab der Stadtbrücke gestalten wir die Heimfahrt polnisch. Kannst ja einfach rüber.
Siesta und zivilisieren, bevor wir wieder los ziehen. Zu einem vom Feinschmecker ausgezeichneten Restaurant. Das liegt zwar wunderschön im Hof hinterm Flüsterbogen, aber das Essen ist schon sehr beliebig. Viel wollen, wenig können. Europäisch asiatische Tapas (eigentlich nur Zeug ausm Glas), Meeresfrüchte, Fisch, Salbei Ravioli mit Kalb (ich), Wasabi Gurkensuppe mit Knofel, Wolfsbarsch gegrillt mit Aubergine und Kartoffeln (Astrid).
Als der Kellner auf Reklamation behauptet, „zweierlei von der Aubergine“ bedeute „eine Halbe“, wirds abstrus. Dieses „zweierlei von der Aubergine“ war nämlich wirklich nur eine gebratene, halbe Aubergine mit nix.
Nach Schnaps aufs Haus (sie haben dann zugegeben, dass die Auberginen ausgegangen sind!) und Kaffee gehen wir heim.
Da sitzen Hubsis und Rolf heraußen und süffeln. Da machen wir doch auch mit und ratschen noch bis weit nach Mitternacht.
Sonntag tobt auch nicht mehr der Bär und wir haben eine ruhige Nacht.