Heute passt das Wetter wieder, morgen solls aber noch besser werden.
Wir wollen eine neue Tour ausprobieren. Zum Mittagessen zum Heidenhof oberhalb Tscherms. Ich stell noch kurzfristig die Auffahrt um, weil merke, dass es weniger steil geht. Gebranntes Kind (Ungericht!) und so…
Gen halb elf brechen wir auf und radeln auf bekannter Strecke an der Rennbahn vorbei nach Marling. Der Radweg durch das Nest zeichnet sich durch absolut hässliche Wegführung aus!
Bei der Weinkellerei biegen wir dann ab und beginnen, Höhenmeter zu machen.
Schöne Höfe hats hier noch. ..
In recht angenehmer Steigung gewinnen wir an Höhe und die Ausblicke werden schöner.
Erfreulicherweise ist praktisch nix los. Im Gegensatz zum Waalweg, den wir mal kreuzen. Da sind zwar nicht so viele unterwegs wie in Schenna, aber immer noch gut was los.
Wir lassen Schloss Lebenberg links liegen und nach der nächsten Kurve sehen wir schon den Heidenhof.
Wir rollen ein, sperren unsere Räder an und suchen uns einen Platz in dem wirklich schönen Garten. Mit Glück bekommen wir den besten Tisch ganz vorne mit tollem Blick zum Schloss.
Zur Brotzeit gibt’s Speckknödelsuppe (Assi) und Saures Rindfleisch (ich). Fein, gibt’s nix.
Ein älteres Pärchen setzt sich zu uns und wir kommen noch nett ins Quatschen.
Da der Heidenhof ja auch ein Weingut ist, verkosten wir noch ein paar Weine. Mitgenommen werden Weißburgunder und Silvaner. Feine Tröpfchen.
Wir machen uns dann wieder auf den Weg (haben uns eh gut festgesetzt) und lassen es nach Tscherms auf dem steileren Weg runter rauschen.
Auf bekanntem Weg rollen wir rüber nach Lana und fallen im Cafe Plankensteiner ein.
Sportbiere und einfach abhängen. Schön.
Der Heimweg wird normal an der Etsch entlang gestaltet.
Daheim treffen wir Hubsi und Annett. Müssma natürlich gleich auf einen Ratsch auf die Terrasse. Auch die Damen verhalten sich wie zivilisierte Wesen. Geht doch.
Wir müssen uns dann noch zivilisieren, bevor wir zum Untergandlkeller zum Essen fahren. Geht wieder ziemlich zu. Ausnahmsweise keine Rib Eye, sondern Ripperl (ich) und Hendl mit Reherl (Assi).
Wir nehmen doch nochmal zwei Flaschen Schnaps mit. Der ist halt aber auch gut.
Heim und normaler Restabend.
Heute zeitig raus, wir wollen nochmal höher hinaus. Meran 2000 solls nochmal werden. Das ist einfach die landschaftlich schönste Tour.
Zieht sich zwar, bis Madame fertig wird, aber irgendwann sind wir soweit, dass wir los kommen. Radl ins Auto und los geht’s zur Seilbahn. Da mitm Radl hoch strampeln hat halt so gar nichts. Dann lieber mitm Blechkarrn.
Der Andrang hält sich in Grenzen. Am Ticketschalter stehen wir a bissl an, geht aber recht zügig. Allerdings ist es ganz schön frisch! Wir ziehen sogar unsere Jacken an.
Wir kommen noch ganz knapp in die nächste Gondel und rauf geht’s. Hier pferchen sie die Dinger auch nicht so voll wie in Saltaus. Wirklich nur halbe Belegung.
Als wir oben ankommen sind wir a bissl erstaunt: Hier ist es ja wärmer als unten! Also gleich wieder raus aus den Jacken.
Wir radeln heute den Weg unten rum. Während es oben zu geht ohne Ende, sind wir hier entlang praktisch alleine. Wir verzichten dabei auf den Weg von oben zur Weidmannalm, aber der ist eh eher fad. Einen Stich hats hier aber auch – brutal steil! Ich schaffs grad so auf der letzten Rille, DBBVA schiebt.
Bei der Weidmannalm treffen die Wege aufeinander und wir fahren den wunderbaren Bergweg rüber zur Meraner Alm.
Hier windets aber dermaßen, dass heute Windschutz vor Aussicht geht. Schönen Platz an der Hausmauer gefunden und erst mal mit einem goldigen, jungen schwarzen Kater gespielt. So liab!
Wir teilen uns zur Stärkung eine Portion Hirtennudeln. Langt uns dick.
Dann geht’s weiter. Steil zum Abzweig, dann der anstrengendste Teil bergauf. Ich fahr heute sogar das erste Steinfeld! Das hat aber Maximalpuls zur Folge. Gut anstrengend.
Das zweite Steinfeld hab ich eh noch niemanden fahren sehen. Da können wir also guten Gewissens schieben. Das Nette ist, dass man als Radler immer wieder mit Leuten ins Quatschen kommt. Heuer echt keinen einzigen Deppen erlebt!
Jetzt kommt der schönste Teil der Tour. Aufm Grad entlang bis zum Abzweig zur Vöraner Alm. Stetes auf und ab und einen Ausblick in alle Richtungen – gigantisch!
Nachm Abzweig geht’s ja nur noch bergab. Immer noch mit super Panoramen.
Allerdings müssen wir durch ein Rudel Kühe. Aus is! Hektik und Panik bei meinem kleinen Helden. Man muss ja nicht nur den Viechern ausweichen, sondern auch deren Hinterlassenschaften!
Auch das schaffen wir und laufen in der Vöraner Alm ein. Wir nuckeln ein Sportbier und genießen den Blick.
Weiter fahren wir dann den Trail vom letzten Mal. Ist schon sehr spaßig!
DBBVA gibt dann das OK, dass wir den auch nach dem Forstweg weiter fahren. Sehr nett! Macht die Abfahrt gleich noch mehr Spaß.
Ein Stück Forstweg lässt sich dann nicht vermeiden, bevor wir wieder links in den Trail einbiegen, der uns zur Leadner Alm bringt. So ist es echt eine super Abfahrt von der Vöraner.
Auf der Alm geht’s heute gar nicht so zu. Wir bekommen einen schönen Platz und nuckeln noch ein Sportbier und einen Espresso, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Hafling machen. Als wir fahren wollen, bewundert ein Einheimischer mein Radl. Ist ganz hin und weg, so schön findet er es!
Wir pressen runter nach Hafling und basteln uns da die Lichter ans Rad.
Dann hauen wir uns auf die Abfahrt. Geht lange Zeit gut, nur am Schluss ist ein Volldepp unterwegs, der einen Rattenschwanz Autos hinter sich her zieht. Wir überholen, was zu überholen geht, schaffen es aber nicht ganz nach vorne. So ein Idiot. Der Geruch glühender Bremsen spricht Bände!
Aufm Parkplatz schmeiß ich das Kinderrad in den Kofferraum und hau mich auch noch den letzten Trail runter. Heute wieder komplett! Bei dem Hotelklotz steht zwar noch ein Fußgänger Verboten Schild, aber ich fahr ja Radl. Geht. Man muss nur kurz um einen Steinschlag rum zirkeln, dann ist wieder alles frei.
Über Labers und Rametz knall ich nach Obermais und runter ins Hotel. Erster!
Bierle am Pool. Ich bewach dann auch die Liegen, während Madame sich schwimmfertig macht. Dann bin ich dran.
Am Pool liegen und lesen bis es Zeit wird, uns zu zivilisieren.
Zum Essen fahren wir heut ins Restaurant vom Schloss Rametz. Und schau – hervorragend! Katapultiert sich gleich mal ganz nach vorne in unserer internen Wertung! Man sitzt romantisch unter Weinlauben, wird nett und aufmerksam bedient und das Essen ist große Klasse. Kalbsbattuta (grobes Tatar nur mit Pfeffer und Salz), Markknochen, Paprikaeis; Lammkrone, Selleriepu, Paprikacreme (ich); Jakobsmuscheln, Kartoffelschaum, Kräutercreme; Tatar (Assi).
Immer wieder schön, wenn man eigentlich nix erwartet und dann so positiv überrascht wird. Nur die eigenen Weine konnten uns nicht so recht überzeugen. Der Grappa allerdings schon…
Sehr zufrieden heim und noch a weng lesen. (Wir bekommen sogar einen richtig offiziellen Parkplatz!)
Heute ist der letzte vollständige Urlaubstag. Das heißt für DBBVA Pooltag, für mich noch mal eine Ausklangstour.
Ich will die Heidenhoftour a bissl aufpeppen und erst zum Hoferhof und dann einen vielversprechenden Weg runter zum Heidenhof nehmen.
Hat aber alles Zeit, die machen ja eh nicht vor elf auf.
Ich mach mich gemütlich fertig und radel dann los Richtung Marling. Normaler Weg an der Rennbahn entlang. Heute sperren die doch glatt mal die Straße, dass ein Gaul queren kann! So komplett mit Jockey oben drauf.
Über den Kreisel rüber nach Marling und heute direkt durch den Ort. Hab keinen Bock auf die ätzende Radwegführung durchs Industriegebiet.
Bei der Kellerei zweig ich wieder ab und mach mich dran, die Höhenmeter zu bunkern.
Bis zum Abzweig Heidenhof wie das letzte Mal. Ist ja relativ locker. Kann man als Art Meditation betrachten. Das sag ich auch zwei Wanderern, die da rauf latschen. Möcht ich ja nicht.
Die ersten 150 Höhenmeter gehen auch nach dem Abzweig so weiter. Recht entspannt zu treten. Die letzten 150 sind dafür nochmal so richtig steil.
Aber es lohnt sich! Man sitzt auf einer schönen Terrasse mit Traumpanorama ins Etschtal und rüber Richtung Iffiger und Tschöggelberg.
Außerdem ist das Essen gut und die Bedienung, der Juniorchef, nett. Ich hau mir erst eine halbe Mineral rein und Rindfleisch sauer. Gute Portion und dazu ein fantastisches, hausgemachtes Brot. Fein.
Das erste steile Stück fahr ich zurück auf der Straße, dann zweig ich in einen Fußweg ab. Ein paar Wanderer sind zwar a bissl ungläubig, dass ich wirklich da rein will, aber das sagt ja nix.
Die ersten Meter sind easy, dann kommen fünf Meter, die muss ich schieben. Zu eng.
Dann gehts aber los! Absolut genial zieht sich der Weg steil am Abhang entlang mit allem gespickt, was es so spaßig macht: Wurzeln, Felsen, Stufen, Geröll – klasse! Aber deutlich anstrengend! Ich stell nachher fest, dass ich da drin den höchsten Puls des Tages hab!
Nach einer Bachquerung wirds einfacher. Der Weg wird etwas breiter, der Abhang ist weg und die Wurzeln und Felsen werden auch weniger. Fast schon entspannend zu fahren.
Ein letztes grobes Schotterstück rumpelt mich dann runter zum Heidenhof. Da gehts zu – brutal!
Dann wieder mal Instant-Karma: Ein Preuße drängelt sich wirklich an mir vorbei, dass er den scheinbar einzigen freien Tisch bekommt. Ich denk mir noch Arschgesicht und schau halt noch weiter durch den Garten. Und was is? Ein Tisch alleine für mich ganz vorne, da wo die Aussicht so richtig schön ist! So muss das…
Ich halt mich bei dem Trubel aber gar nicht lange auf, sondern nuckel nur ein Glas des wirklich feinen Weißburgunders, nehm davon noch ein Flascherl mit und mach mich dann auf den Weg nach Lana.
Aufm Weg überhol ich eine Horde Radler, elektrisch und normal, die weit vor mir losgefahren sind. Ich frag mich, was die die ganze Zeit gemacht haben? Die fahren wohl so, wie der Autofahrer von Hafling runter.
Ich bin auf jeden Fall schnell in Lana, weil ich heute eine andere Strecke wähle.
Im Plankensteiner Café sitz ich im Schatten, genieße die Ruhe und schleck ein Sportbier.
Und weils so schön ist, noch eins.
Dann mach ich mich auf den Heimweg.
Ich schau noch in dem Bauernladen wegen Mitbringsel, aber der ist mehr Design als richtiges Einkaufen. Außerdem kommt man mit dem Radl absolut beschissen hin. Äußerst geringe Wiederholungsgefahr.
Ich fahr dann lieber noch beim kleinen Supermarkt vorbei, hol einen Schnaps für heute und Brot für die Heimfahrt morgen.
Dann ist auch für mich Pool angesagt. Lesen bis recht spät.
Wir bekommen auch noch ein Getränk aufs Haus. Veneziano für Astrid, Campari Soda für mich. Dabei ratschen wir nochmal ausgiebig mit Gabi. Die mag uns wirklich.
Zum Abendessen gehen wir heute nochmal ins 357, nachdem wir im Sissi leider keinen Platz bekommen haben. Wieder die wunderbaren Pizzen verdrückt. Caponata; Sarde in Saor (teilen); Prosciutto e Funghi (Assi); Pepperoni e Acciughe (ich). Klasse!
Ein letztes Mal wandern wir durch Untermais heim.
Normales Programm daheim.
Abreisetag.
Dreck!
Wir haben zwar verhandelt, dass wir erst um zehn draußen sein müssen, trotzdem zeitig raus.
Alles verpacken, möglichst nix vergessen und das Appartement in einen Zustand versetzen, dass wir uns nicht schämen müssen.
Ich bau dann die Radl auseinander und verstau sie als Erstes. Dann kommt der ganze Rest. Irgendwie sind wir wieder gut voll.
Ein letzter Espresso an der Bar, dann regelt Assi das Finanzielle.
Wir knuddeln noch Gabi und Gitti, dann gehts los.
Wobei wir noch einen Stopp beim Spar einlegen. Parmesan, Billiger Fusel und Wein müssen auch noch sein.
Jetzt aber.
Dank MeBo sind wir schnell in Bozen. Da ist kurzer Stau, weil die Peoples einfach zu blöd fürs Reißverschlusssystem sind, dann gehts problemlos weiter Richtung Brenner und Österreich.
Nichtmal bei Sterzing ist Stau! Auch die österreichische Mautstelle geht heuere problemlos.
Zirler Berg, Garmisch, Oberau – nirgends Stau heuer! Sehr schön!
So sind wir sehr zeitig wieder daheim, wo uns, kaum sind wir daheim, ein plärrender Kater begrüßt.
Mit Auto ausräumen und in die Wohnung schaffen endet auch unser Urlaub