Montag, 11.08.03
heiß
München - Colmar
Um 7:30 raus - wir haben ja noch was vor heute. Alles packen und einräumen geht gut schnell. Nur Assi muss noch Kopfwaschen…
Also los um 8:45 nach Pasing. Tagebuch und nen kleinen Block kaufen. Andi noch schöne Zeit gewünscht, dann tanken.
9:30 und wir sind auf der Autobahn.
Die gesamte Fahrt war super! Fast nix los, kein Stau, nix! 2:45 Stunden für die ersten 300 Kilometer! Und d waren zwei Stopps dabei (Getränke und Chips).
Auf der deutschen Seite runter bis Freiburg und rüber über Breisach nach Frankreich. Zwar etwas weiter, dafür aber ohne Maut!
In Colmar dann kleiner Nerventest:
Trotz Stadtplan hat Assi keine Peilung, wie wir fahren sollen.
Das kann doch net sein! denk ich mir, sag aber lieber nix.
Nach einer kleinen Irrfahrt durch Colmars Gassen einen Wegeweiser zu einem unserer ausgewählten Hotels gefunden. Nix wie hin!
Auch gleich Zimmer bekommen. Recht nett im Nebenhaus mit Fenster auf den Bach.
Es ist brutal heiß (36° C) und Assi drückt sich, ihren "Baby Elefanten" (siehe Tagebuch Südafrika 2002) zu schleppen. Ich mach's ja gerne, aber ein "Danke" hab ich bis jetzt nicht gehört!!
Ein erster Rundgang verspricht einiges.
Tolle Fachwerkbauten, Kanäle, Geschäfte und ein Haufen Restaurants! Vor allem so viele gute Restaurants!!
Nach Schlendern und einigen Pausen zurück ins Hotel und a wenig Kräfte tanken (d.h. Lesen und Pennen. Wer macht wohl was?)
Um 19:00 wieder raus. Ich hab Hunger! Aber erst noch erkunden, wo man Schifferl fahren kann. (Gleich bei uns ums Eck.)
Essen dann direkt über (!) der Lauch im "Le Petite Gourmande". Sehr nett, sehr ramuntisch! Essen auch gut.
Pilzpastete - Quiche - Baeckeoffa - Choucrute Alsacienne - Creme Caramel - Käse. Dazu ziemlich leckeren, offenen Wein (Riesling). 61€.
Anschließend noch in eine Bar am Hauptplatz und hiesiges Radler (Panaché) getrunken.
Dienstag, 12.08.03
heiß
Colmar
Gut geschlafen. Irgendwann konnte ich sogar die Klimaanlage ausschalten.
Heldenhaft um 8:00 nach einer halben Stunde Kampf mitm Wecker aufgestanden.
Frühstück im Haupthaus auf der Terrasse überm Bach. Recht gutes Buffet. Nur ein Käsroller wieder:
Gabel eiskalt ignorieren Käse und Wurst mit den Griffeln nehmen und dann mit dem Brotmesser versuchen, den Toast aus dem Toaster zu hebeln (ja, da war ein einfacher Hebel genau für diesen Zweck dran!)! Manche Typen fahren schon per Eilzug durch die Kinderstube!
Am Morgen war's noch relativ kühl. Drum schnelle Photosession wg. Licht, dann, bevor überhaupt Gequengle losgehen kann, ab zum Schifferl fahren.
War recht nett auf dem Kanal. Dauert nur 30 Minuten, isses aber wert! Vor allem weil wir sofort mitfahren konnten, ohne Anstehen zu müssen. Nur Reisegruppen vor uns, aber nur noch Platz für Zwei. Tja…
Anschließend durch die wirklich netten Gassen der Altstadt.
Dom angeschaut. Wir haben ja gehofft, dass es da drin kühler ist, aber denkste! Das ist die erste Kirche, in der es drinnen unangenehmer ist als draußen!! Auch optisch nicht soooo der Bringer.
Dann nächstes Quengel-Vorbeugen: Zugfahren.
Mit ner kleinen Bahn und deutschem Kommentar über Kopfhörer noch mal durch die ganze Altstadt. Auch recht nett.
Jetzt ist schwer Kultur angesagt: Musee d' Unterlinden.
Jetzt wird's ja auch schon richtig heiß und so ein Museum ist ja klimatisiert - dachten wir! War aber nix mit kalt. Also Kultur und schwitzen!
Sehr schönes Museum. Die Kommentare des Audio-Guides sind wirklich gut. Hat sogar mir gotische Gemälde schmackhaft gemacht. Und ich steh ja eigentlich gar nicht auf diese Art von Kunst!
Der absolute Höhepunkt ist der Isenheimer Altar. Riesig das Ding! Zweimal aufklappbar und innen mit geschnitzten fast lebensgroßen (!) Figuren. Der Bringer sind allerdings die Gemälde Martin Grünewalds! Schwer expressionistisch für diese Zeit. Die "Versuchung des Antonius" ist der Hammer! Wie eine Mischung aus C. D. Friedrich und Breughel voll auf Droge! Stark!
Der Rest des Museums fällt dem gegenüber schon ab. Ein absolutes Muss ist aber auf jeden Fall.
Dann war's soweit: Geld nachschmeissen aufm Parkplatz. Eh nicht teuer: 3€ für 24 Stunden!
Anschließend Flammkuchen in einem Bistro am Bach.
Dann Siesta.
Vorm Essen noch Panaché, damit man den Wein nicht gegen den Durst schüttet! Hätte wahrscheinlich nette Auswirkungen bei der Hitze!
Essen im Le Marché. Sehr fein! Nur zu empfehlen!
2x Sojasprossensalat mit Crevetten und Minze, Königinpastete, mit Munster gefülltes Huhn auf Sauerkraut, Früchtesuppe, Waldbeerenconfit auf Eis. Dazu ein
sehr feiner Chardonnay.
Die Chefin spricht auch deutsch.
Zum Absacker auf den Hauptplatz und Kaffees und Cognac.
Mittwoch, 13.08.03
heiß
Colmar - Kaysersberg - Colmar
Früh raus heute, wir wollen Wandern und definitiv
nicht in die Hitze am Nachmittag kommen. Gut Frühstücken und dann los.
Gut aus der Stadt gekommen, dann aber mit Hunawihr a bissl "Einkreisen" gespielt. Doch noch gefunden.
Die Wanderung ist recht nett, aber fast ohne Schatten.
Das Schöne ist, dass man durch fünf Dörfer kommt.
Das Üble war in unserem Fall die Hitze!
Los ging's bergauf zu einem schönen Aussichtspunkt auf Riquewihr.
Anschließend runter ins Dorf. Schöne Fachwerkbauten hat's hier schon, aber alles nur auf Touristen eingestellt. Nicht so schön wie in Colmar, wo in den sehenswerten Gassen auch ganz normale Geschäfte zu finden sind.
Weiter über Weinberge nach Mitterwihr. Ein absolut nichts sagendes Durchschnittsdorf. Lohnt sich
nicht!
Wieder über Weinberge weiter nach Beblenheim. Nettes verschlafenes Nest mit schönen Häusern. Und einem Supermarkt, in dem wir Wasser bunkerten! Durch Weinberge ging's jetzt rauf nach Zellenberg. Und jetzt war's
richtig heiß! Bei mir ist es von den
Fingern getropft!
Zellenberg ist nett. Storch aufm Kirchturm, kleine Gassen, nette Häuser und schöne Aussicht. Gefällt mir persönlich am Besten von den fünf Dörfern.
Die letzte Etappe nach Hunawihr war noch mal extrem heiß. Assi meutert auch schön langsam. Aber dann doch noch geschafft.
Wegen der Hitze war's schon
sehr anstrengend.
Beschlossen, noch Keysersberg anzuschauen.
Sofort gefunden, gleich Parkplatz bekommen und schon geht's durch die Gassen der fast autofreien Stadt (na ja, Dorf). Sehr sehenswert! Vor allem der Blick von der alten Brücke den Fluss entlang auf spitze Fachwerkgiebel ist phänomenal.
Jetzt war Brotzeit angesagt. In einer netten Bar auf einer Terrasse überm Fluss. Panaché und Wurstsalat (ich) , bzw. Schinken im Brotteig (Assi) vertiglt. Nur die Bedienung war hoffnugslos unfähig!
Auf Grund lauten Quengelns (
Mia dean de Fiaß weh! I kon nimma geh!) ab nach Colmar und Siesta im Hotel.
Assi pennt fast vier Stunden und behauptet, sie könne nicht mehr aufstehen.
Einwurf Assi:
Ist auch so! Schmerzen über Schmerzen!
Nach Duschen sollte es heute ins Schlessinger gehen (des hamma uns verdient!). Aber ohne Reservierung is da nix zu machen.
Also ins Koifhus. Nicht schlecht und ziemlich billig.
6 Schnecken, Hendl in Riesling mit Spätzle, Guglhupfeis.
Aufm Platz war alles voll, daher noch Radler am Bach beim Hotel.
Todmüde ins Bett.
Noch zwei Photos aus Keysersberg:
Donnerstag, 14.08.03
schwül
Colmar - Dijon
Ausgeschlafen, dann Frühstücken.
Nachm Auschecken gleich los. Ist ja nicht so weit, drum auf Landstrasse gefahren. Man sieht mehr und kosten tut's auch nix! Haben wir auch nicht bereut. Verkehr war minimal.
Nur kurz vor Dijon war die Beschilderung a wenig verwirrend.
Fast vergessen: Die Tankstellendichte ist auch nicht unbedingt berauschend… Schon fast gedacht, jetzt wird's zum Schieben! In Belford kam aber doch noch eine.
In Dijon hat sich Assi selbst übertroffen! Ohne Umweg direkt zum Hotel gefunden.
Einwurf:
Bin selbst ganz stolz!
Allerdings nur eine Nacht ein Zimmer mit Bad frei, sonst Etagenbad und -klo. Das ist für uns alte Säcke nix mehr!
Also weiter.
Zweiter Hammereinsatz von Assi:
Direkt zum nächsten Hotel gelotst!! Einwurf:
Bravo Assi!
Was ich immer sag: Anstrengen muss man sich halt, dann geht's schon!
Zimmer im Hotel Ibis bekommen. Ganz OK und gut zentral.
Dann gleich los, erster kleiner Rundgang. Assi ist ganz begeistert von den - zugegeben monumentalen - Bauwerken.
Gleich noch Platz in einem Restaurant reserviert.
Da das Gemotze (
I hob sooo an Muskelkater! Des duad soooooo weh!) immer lauter wird und es auch anfängt zu tröpfeln Pause in einer Bar.
Einwurf:
Das stimmt aber! Ich weiß nicht ob's gestern schlimmer war!
Anschließend ins Hotel, Siesta.
Um 19:45 los, Essen im Le Cezanne.
Sehr gut!
Rouget auf Artischocken - Hasensülze mit Minze und Orangenzwiebeln - Hähnchen in Honig Limonensoße - Lamm in Knofelcreme auf Tomaten Zucchini - Birne mit Zimteis - Käse. Dazu Roten aus Haute Cote de Nuit.
Keinen Platz mehr in einer Bar bekommen, bzw. da, wo wir einen bekommen hätten, war's meiner Etepetete-Begleitung "zu versifft"!
Also gleich ins Hotel.
Freitag, 15.08.03
warm
Dijon
Lange gepennt.
Dann erst mal zum Markt. Da geht's ganz schön zu. Nicht nur in der Markthalle, auch drum herum hat's Stände mit allem Möglichen. Nett. Den Trubel von nem Cafe aus beobachtet.
Dann Dom anschauen. Von außen wesentlich schöner als von innen!
Weiter zum Palais de Ducs. Vorm Staatssaal ist eine (kostenlose) Ausstellung eines dijoner Photographen. Teilweise sehr schöne, verfremdete Aufnahmen der Stadt.
Gleich weiter mit Kultur und das Musee de Beaux Arts angeschaut. Die Schweine haben allerdings den zweiten und dritten Stock geschlossen. Wegen Hitze!?!? Sehr ärgerlich, weil da oben hätt's moderne Kunst! (Und unten natürlich nix ankündigen…)
Der Wappensaal mit den Gräbern der Herzöge von Burgund ist allerdings schon allein den Eintritt wert! Riesige, geschnitzte Tryptichen an den Wänden, gemeißelte Bögen überm Kamin und in der Mitte die Sarkophage von Johann ohne Furcht, Margarethe von Bayern und Heinrich dem Kühnen. Echt nicht schlecht!
Zudem hatten wir Glück, dass eine wirklich sehenswerte Wechselausstellung geboten war. Yan-Pei Ming. Beeindruckende, sehr düstere Porträts in ganz eigenwilliger Technik. Die Gesichtszüge werden nur ganz grob mit breiten Farbstrichen herausgearbeitet, sind aber trotzdem von einer sehr intensiven Klarheit. Toll!!
Dann noch a wenig durch die Stadt gelaufen.
Die Place Emile Zola schaut net schlecht aus. Eine Menge Kneipen!
Die nächsten Kirchen sind gerade von Katholen belagert. Daher noch eine romanische Krypta unter St. Begnin angeschaut.
Dann auf laut vorgetragenen Wunsch meiner Begleitung zum Crepe spachteln gegangen. Sehr leckere teile haben die hier!
Anschließend ins Musee le Vie Burgouinonne. Recht nett gemacht. Im ersten Stock gibt's eine komplett nachgebaute Ladenzeile mit Apotheke, Friseur etc.. Assi war begeistert.
Das zugehörige Musee d' Art Sacre ist nicht so unseres. Aber sehr schön aufgestellt.
Siesta.
Abendessen im Bistrot Le Marché. Wieder ausgezeichnet! Und wieder drinnen. (Gott sei Dank - im Laufe des Abends pissts mal sauber!)
Petersilienschinken mit Senfcreme - Melone mit Chorizo und Paprika - Charolais-Steak in Pfeffersauce mit Gratin - Kalbsnuss auf Karotten - Epoisse - Fromage de Citeaux.
Wieder keine Bar, drum heim.
Samstag, 16.08.03
sehr warm
Dijon - Beaune - Dijon
Nachm Aufstehen losgezogen, um Senf zu kaufen. Lange nix gefunden. Schließlich in den Galeries Lafayette zugeschlagen: einige Senfs, Cassis, Marc de Bourgogne, Wein, Essiggurken.
Dann ab ins Auto und auf nach Beaune.
Es heißt ja, Dijon ist die Hauptstadt der Burgund, Beaune die Hauptstadt des Burgunders! Schaun mer mal!
Allerdings erst mal den "Toutes Directions" in die falsche Richtung gefolgt. Ein von Parkplatz zu Parkplatz hangeln hat dann geholfen, die richtige Ausfahrt zu erwischen.
Restliche Fahrt recht nett an berühmten Weingütern vorbei.
In Beaune einem Parkhaus Wegweiser gefolgt. Den letzten Platz bekommen. Aber auch nur, weil ich durch den Kofferraum aussteige! Der Arsch nebenan parkt aber auch…
Hier in Beaune ist die Hölle los! Auch noch Markt. Auf diesen wunderbaren Märkten bedaure ich jedes Mal, im Hotel nicht kochen zu können!
Vorm Hotel Dieu ist Schlange, also erst mal so durch die Stadt. Nett. Und kaum von der Haupt-Touri-Meile weg, ist es wie ausgestorben. Der Dom macht wieder mal von außen wesentlich mehr her als von innen. Wir sind immer irgendwie enttäuscht von den Kirchen. Ist aber auch schwer, die spanischen Kathedralen zu übertrumpfen!
Am Hotel Dieu ist jetzt nix mehr los. Also rein.
Phänomenal!!!!
Der Hof mit seinen bunten Dachziegeln ist die Wucht! Aber auch der Rest ist toll. Der Salle des Povres ist schwer beeindruckend. Erstens, weil professionelle Krankenpflege für Arme damals ja nicht unbedingt die Regel war, zweitens, wenn man sich vorstellt, wie das hier ausgesehen haben mag mit so einer Menge Kranker in einem Raum…
Sehr nett ist auch die Apotheke mit Krebsaugen, Kellerasselpulver und noch ein paar anderen Schmankerln dieser Kategorie!
Der kulturelle Höhepunkt ist der Tryptichon Roger van der Weydens. Ein Farbenmeer mit einer fast nicht aufzunehmenden Detailfülle. Sehr interessant die große Lupe, die das Bild quert und mit Hilfe derer man überhaupt erst alle Einzelheiten erkennen kann.
Nach einer kurzen Stärkung wollten wir noch auf der Festungsmauer entlang marschieren, haben aber irgendwie den Aufgang verpasst und sind dafür in nem Weinkeller aus dem XII. Jahrhundert gelandet!
War Klasse! Für 6€ kann man eine Menge (!!) probieren. Und beileibe keinen billigen Fusel! (Drei Weisse, vier Rote in einer Preisspanne zwischen 14 und 28 € !) Abgesehen vom Wein ist der Keller als solcher natürlich auch absolut sehenswert. Glatt noch fünf Flaschen Wein gekauft und eine geschenkt bekommen. (Der ist aber auch gut hier!!)
Beim Heimfahren (Assi fährt…) noch Stopp in Nuits-St.-Georges, einer weiteren Weinhochburg. Jetzt allerdings keine Weinprobe mehr, sondern nur noch Dorf anschauen und ausruhen in einer Brasserie.
Ohne Verfahren am Hotel angekommen. Kein Wunder, ich war ja auch Beifahrer!
Nach Siesta ins Maitre Kanter. Insgesamt mittelmäßig. Nicht schlecht, aber auch nicht der Hit - sowohl essens- als auch bedienungstechnisch. Und dafür dann auch zu teuer. Einwurf:
Später stell sich raus, dass das eine über ganz Frankreich verteilte Restaurantkette ist. Terrine Campagne - Tomaten Tarte - Steak - Hendl - Apfelkuchen - Vanilleeis.
Heute sogar noch Platz in einer Bar gefunden!!!!
Sonntag, 17.08.03
schwül
Dijon - Abbay de Fontenay - Vezelay - la Charité sur Loire
Nachm Aufstehen Auto holen und los.
Auf der Ausfallstrasse noch Geld holen. Mit der EC-Karte komm ich nicht rein, aber mit der Kreditkarte nach zigmal Umdrehen. Abheben war dann kein Problem.
Die Fahrt geht durch teilweise sehr schöne Landschaft, die noch schöner wäre, wenn nicht alles so brutal ausgetrocknet wäre. Irgendwie hat's heuer ganz Europa ziemlich verdörrt!
Die Abbaye de Fontenay ist erstaunlich ruhig! Trotz Weltkulturerbe nur ein Bus da und dem kann man in der weitläufigen Anlage locker ausweichen. (Gruftis! Der Geruch von Tod und Urin! Sogar Assi gibt mir Recht!)
Die Brüder die hier im Kloster waren, waren schon harte Schweine - keine Fensterläden, pennen auf Stroh am Boden… Allerdings nicht lange - die Jungs wurden durchschnittlich gerade mal 35 Jahre alt!! Gibt einem zu denken (besonders wenn man da schon drüber ist!)!!
Die Anlage ist toll! Und auch sehr schön renoviert. Man kann sich das Leben hier wirklich vorstellen. Interessanter Teilaspekt: Hier war die erste "industrielle" Metallverarbeitungsstätte Europas. Recht clever die Kerlchen!
Weiter geht's nach ausführlicher Besichtigung über kaum befahrene Landstrassen zum nächsten Weltkulturerbe, dem Dom von Vezelay. Fahrt übrigens über Avallon - das Avallon von M. Zimmer-Bradley? Wenn ja, muss ich den Fetzen doch noch lesen…
Pünktlich zum bergauf gehen wird's jetzt auch heiß! Eine recht nette Strasse geht's hoch zur Kathedrale. Bevor aber der nächste Kulturschock ansteht, erst mal stärken. Im Schatten sitzen und Cidre und Tarte einwerfen. Bis so ein halbverwester alter Depp den Schirm wegdreht! Machen kannst auch nix, das würde ja unter Leichenschändung laufen!
So gestärkt und aufgeladen in die Kirche und ------ Wow! Das Ding ist wirklich ein Weltkulturerbe! Das Zusammenspiel von Licht und Form ist phänomenal! Sehr schön, also wirklich! Kommt noch hinzu, dass keinerlei Schnickschnack - Bilder, bunte Fenster o. ä. - den Eindruck stört.
Nachdem wir uns daran satt gesehen haben, ncoh um die Kirche rum und den Ausblick auf die Ländereien unterhalb genossen.
Beim Runtergehen in ein absolut klasse Café gefallen. Cabalus. Eine Mischung aus Museum, Galerie, Küche, Gewölbe und Kneipe. Sehr urig!
Am Parkplatz beschlossen, noch bis La Charité sur Loire zu fahren.
Ohne Probleme hin gekommen. Auch sofort ein nettes Hotel an der Loire gefunden.
Dort allerdings erst mal an unserer Wahrnehmungsfähigkeit gezweifelt: Am Loireufer stehen Kamele! Und Llamas! Und noch einiges Getier, das definitiv
nicht in diese Landschaft passt!
Des Rätsels Lösung: Circus in der Stadt. Ein Riesen-Laster mit Löwen(!) auf dem Anhänger plärrt's dann auch laut genug raus!
Das Hotel ist recht nett. Schön altmodisch eingerichtet und das Zimmer hat einen sehr schönen Ausblick auf die Loire.
Nach kurzer Stadtbesichtigung - die Kirche ist OK - Siesta.
Essen im Hotel. Ziemlich gut.
Gebackener Ziegenkäse - Räucherlachs - Steak - Entenhaxe - Roquefort.
Noch ein paar Photos: