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Sonntag, 14.08.11 sonnig - warm München - Tallin

Relativ früh raus, trotz Feier und spät ins Bett gestern.
Herrichten, Katzen ein letztes Mal verpflegen und schon ist das Auto gepackt und wir fahren nach Hallbergmoos. Dank Firmenparkplatz sind wir auf die nicht-fahrende S-Bahn Gott sei Dank nicht angewiesen.
Das bestellte Taxi wartet auch schon und ruck zuck sind wir am Flughafen.

Da kleiner Schock: Trotz Online-Checkin ist die Schlange an der Gepäckabgabe ewig lang!
Geht aber doch schneller als gedacht.
Wir gehen vom Gepäck befreit gleich durch die Kontrolle und kaufen uns noch was zu trinken.
Das Boarden klappt mit den selbst ausgedruckten Tickets super.
Der Flug war langweilig wie immer.
In Frankfurt kaufen wir noch ein paar Bücher. Dürfen ja nicht ausgehen im Urlaub!
Mit uns wartet ein Mädchen mit einer Katze. Die herzzerreißend plärrt. Die Katze mein' ich natürlich! Nach Revier erkunden (an der Leine) geht's dann.
Auch hier starten wir relativ pünktlich.
Und auch dieser Flug war recht ereignislos. Nur der Berliner Vollpfosten hinter uns, der mit seiner Plärrerei die Reihen beschallt, nervt.
Das Gepäck kommt schnell, wenn meine Tasche auch ewig braucht, beim Taxi ist man an diesem doch eher übersichtlichen Flughafen schnell und die Fahrt ins Hotel kostet auch nur 9 €. Also alles super.

Auch unser Hotel.
Wir haben zwar ein kleines Zimmer, aber alles was man braucht drin.

Nach kurzem Einrichten und Umziehen ziehen wir los Richtung Rathausplatz.
Die Stadt macht gleich einen guten Eindruck. Schöne, alte Häuser vermitteln ein tolles, mittelalterliches Flair.
Der Rathausplatz selbst ist super. Recht groß und rund rum von Wirtschaften und Cafes gesäumt. In so einem nehmen wir auch unser erstes estisches Bier. Mei, Urlaubsbier halt. Und hier am Platz auch sau teuer! Dafür sitzt man schön.

Zum Essen geht's ums Eck ins Balthasar, einem Restaurant, das sich ganz dem Knoblauch verschrieben hat. Wobei der nie aufdringlich, sondern immer wunderbar in die Gerichte eingebunden ist. Lachscarpaccio und Kabeljautartar, Scholle mit Schwammerl gefüllt (Astrid), Fleischsuppe, Schweinefiletmedaillons mit Speck und Kartoffelgratin (ich), Knofeleis mit Schoko und Maraccuja (beide)
Wie gesagt - sehr gut! Auch das Eis!
Einziger Ausrutscher war der Knoblauch-Wodka. Brutal! Das Zeug haut dich weg!
Der Service war übrigens auch sehr gut. Und das Ambiente toll. In mittelalterlichen Räumen mit Blick auf den Rathausplatz. Hat uns sehr gut gefallen.

Beim Heimgehen noch eine klasse Kneipe gefunden. Das Hell Hunt (Braver Hund). Mörderische Bierauswahl, angenehmes Ambiente und freundliche Bedienung. Relativ lange gesessen, dann heim gewackelt und noch a bissl gelesen.




Montag, 15.08.11 bedeckt - lau Tallin

Recht gut geschlafen, obwohl die Betten zuerst einen sehr weichen Eindruck machten.
Leider ist das Wetter nicht so toll. Aber zumindest trocken.
Das Frühstück ist gar nicht schlecht hier. Man kann sich Hot Dogs basteln. Die kleinen Würschtl passen genau in die Mini-Semmeln. Dazu haben die hier einen Senf - also da ist Dijon Senf direkt Zuckersirup dagegen.

Dann geht die heutige Tour los.
Die Pikk entlang, wieder zum Rathausplatz. Schön!
Hier erst mal Espresso.

Anschließend durch die Gassen latschen und das Flair auf uns wirken lassen.
In der Touriinfo holen wir uns einen Stadtplan, dann geht's rauf auf den Domberg.
Schön da.
Die orthodoxe Kirche ist sowohl von außen als auch von innen beeindruckend.
Wogegen das Parlament schon sehr rosa ist.
Wenn man da oben durch die wunderbaren Gassen schlendert, kommt man zwangsläufig an tollen Aussichtspunkten vorbei. Noch schöner wären die allerdings, wenn sie Sonne scheinen würde. Temperatur-technisch ist es aber klasse.
Der Dom ist ganz OK, aber da haben wir schon andere Kirchen gesehen.
Über das "Lange Bein" geht's wieder runter in die Altstadt und an der Stadtmauer entlang bis wir wieder am Rathausplatz sind.

Im Tristan ja Isolde gibt's eine kleine Stärkung. 2x Suppe. Sehr lecker und sehr günstig! Und das bei der Lage!

Wir latschen gestärkt die Viru entlang. Gefällt mir aber nicht so gut. Zu billig-touristisch.
Am Tor hat's aber schöne Blumenläden.

Wir gehen dann noch die Vene und Usu ab. Je weiter man jeweils nach Norden kommt, desto ruhiger wird's. Mit immer noch schönen, alten Häusern.

Nachdem uns die Bierpreise am Rathausplatz einfach übertrieben erscheinen, latschen wir ins Hell Hunt. Da kann man im Park gegenüber angenehm bei einem Bierle abhängen.
Am Hotel gibt's noch Blini mitHackfleisch gefüllt. Wegen lautem Hungaaa!! Gebrülls der BBAZ.

Nach (kurzer) Siesta geht's zum Essen ins Vaneema Juures, was so viel heißt wie Omas Platz. Und so ist es auch. Gemütlich, netter Service und leckeres, bodenständiges Essen. Schwammerlsalat, Lamm mit Schimmelkäsesauce (Astrid), marinierter Hering (super!), eine Art Boef Stroganoff (ich). Zwei Wodka renken den Magen nach den Mörderportionen wieder ein.
Heute erst mal heim wegen eines dringenden Bedürfnisses, dann erst ins Hell Hunt auf ein Bier. Bin aber heute ziemlich müde, drum wirklich nach einem Bierle heim.






Dienstag, 16.08.11 alles - warm Tallin

Entgegen aller Voraussagen scheint die Sonne.
Also raus und frühstücken.
Die Hot Dogs sind der Hammer.

Wir latschen anschließend nochmal alle Foto Spots ab, um die Motive in der Sonne zu erwischen. Sind dann einfach schöner.
Rathausplatz, Dom, das volle Programm.
Als Belohnung gibt's danach Espresso vorm Marzipanmuseum. Heute geht's noch mehr zu als gestern. Zu sehen gibt's also genug.

Knapp dem Unterkoffein-Koma entgangen, schauen wir uns jetzt die Heilig Geist Kirche an. Für eine Ketzer-Kirche recht schön mit Schnitzereien ausgeschmückt. Im europäischen Vergleich aber doch eher zweit- oder dritt-rangig.

Wir reservieren noch einen Tisch für abends und beschließen, Radl zu mieten, um nach Kadriorg raus zu fahren.
Einigermaßen gute Meridas bekommen. Meins passt auchganz gut, Astrids ist etwas klein.

Dank wirklich flächendeckendem WLAN (zum Kartenkachel nachladen) mit Handy-Navigation wunderbar zum Park gefunden. Aufm Weg auch noch erkundet, wo wir morgen den Mietwagen abholen sollen.

Im Park erst mal zum Schloss. Die Rückseite ist recht schön, vorne ist leider eingerüstet und eine Bühne aufgebaut.
Wir schießen gleich weiter durch zum Meer und einem etwas protzigen Russendenkmal.
Zurück über Fast-Trails zum Präsidentenpalast samt Ehrenwache und weiter zum KuMu, dem Kunstmuseum. Toller Bau! Und ein wunderbarer Kontrast zu dem mittelalterlichen Gedöns in der Altstadt.

Obwohl DBBVA bergauf über ihre Sitzhaltung motzt, will sie doch auch noch weiter radeln.
Also los zum Ort der hiesigen Massenaufläufe, dem Sängerfestplatz.
Riesig!
Wenn man sich vorstellt, dass der bei Veranstaltungen rappelvoll ist - Reschbeggt!
Auch hier geht es kurz aber heftig bergauf und ich kann mir eine weitere Schimpfkanonade anhören.

Zurück in die Stadt soll's am Meer entlang gehen.
Klappt auch ganz gut. An Riesenschiffen vorbei kommen wir zum Yachthafen.
Als Astrid gerade anfängt zu schimpfen, dass es hier nix zum Sitzen gibt, seh' ich Sonnenschirme am Ende des Hafenbeckens.
Absoluter Glücksgriff.
Man sitzt wunderbar mit Blick auf den Hafen, wird sehr freundlich bedient und das Essen ist klasse. Die besten Muscheln seit langem. Linguine mit Meeresfrüchten (Astrid), Muscheln in Tomaten-Chili Soße (ich)
Da kann man es auch verschmerzen, dass es hier etwas teurer ist.
Der Hammer sind ja hier die Finnen, die zur Fähre vorbei latschen. Jeder hat eine Sackkarre Alkohol im Schlepp! Männer wie Frauen, Alt wie Jung. Und ich hab' mich schon gefragt, warum es hier so viele überdimensionierte Getränkemärkte gibt.
Gerade als wir wieder fahren wollen, fängt es an zu regnen. Und zwar deutlich!
Also noch ein Bierle und einen Cider.

Als es wieder aufhört radeln wir zurück und geben die Räder ab.
Im Sweik ist Astrid zu wenig los, also wieder ins Hell Hunt auf ein Bier und Tagebuch schreiben.

Abendessen gibt's heute im Leib, einem Lokal im Garten des Schottischen Parks. Wo übrigens eine Büste von Sean Connery steht. Ein Denkmal für James Bond! Im ehemaligen Reich des Bösen. Cool!
Im Lokal sitzt man übrigens wunderbar romantisch, wird nett bedient und ausgesprochen gut verpflegt. Salat mit Roten Rüben, Fenchel, Ziegenkäse und Haselnussdressing, Rinderfilet mit Pü und phantastischer Rotweinsoße, Blaubeersuppe mit Frischkäseeis (ich), Salat mit Ente, in Rhabarber mariniertes und gegrilltes Forellenfilet mit Bratkastoffeln und Zwiebelpüree (Astrid)
Ein Gitarrist und eine Sängerin haben nebenher noch einer Feier aufgespielt.
Astrid findet auch noch ihr neues Lieblingsgetränk: Vilu Varga Wodka mit Vanille Aroma.

Heute in eine stylische Bar. Astrid benzt eh schon die ganze Zeit, dass ihr das Hell Hunt zu versifft sei.
Und was is?
Scheiß Service!
Nach einem Bier raus komplimentiert worden. Die machen um 00:00 zu!
Da wir auch müde sind, heim und noch a bissl lesen.






Mittwoch, 17.08.11 heiter - warm Tallin - Palmse

Nachm Auschecken ziehen wir zu Fuß los zu Hertz.
Was die Säcke auf der Webpage verschweigen: Für Zusatzfahrer und Grenzübertritt muss extra gelöhnt werden! Na ja.
Auf jeden Fall haben wir heuer einen feuerroten Citroen C3. Nette Kiste. Fährt sich ganz gut.

Ohne Verfahren zum Hotel gefunden und die Taschen gepackt.
Sofort los auf die "Autobahn".
Rund um Tallin ist noch einiges los. Je weiter man aber in die Pampa kommt, desto ruhiger wird es.
Hammer: Um zu einem Kaff links der Straße zu kommen, gibt es nach jeder Ausfahrt eine Wendespur, so dass man umkehren kann und die "normale" Ausfahrt auf der anderen Autobahnseite nehmen kann. So spart man Brücken! Funktioniert aber auch nur hier, wo absolut nix los ist. Bei uns wäre die Katastrophe vor programmiert!

Als ersten Versuch, eine Unterkunft zu bekommen, steuern wir Kolga an. Angeblich ein altes Herrenhausmit sehr engagiertem Besitzer.
Das ganze entpuppt sich dann aber als riesige Baustelle. Außerdem war niemand zu sehen.
Lieber weiter und in Palmse in der Nationalparkverwaltung beraten lassen. Die sollen angeblich kompetent sein.
Sind sie aber nicht wirklich.
Also im Park Hotel Palmse auf gut Glück fragen.
Und schau, schon haben wir ein Zimmer.

Nachm Zimmerbeziehen brechen wir gleich wieder auf zur Halbinsel Käsmu. Da soll man schön wandern können.
Stimmt!
Vom Parkplatz am Dorfende latschen wir an der Küste entlang zu riesigen Findlingen im Wasser. Schaut gut aus!
Immer weiter geht's durch den Wald von Bucht zu Bucht. Als wir der Meinung sind, es ändert sich eh nichts mehr, kehren wir um und folgen einem Weg ins Landesinnere. Sehr schön! Schmaler Pfad, teilweise sogar leichtes Kraxeln.
Und Schwammerl hat's hier - unglaublich! Wunderbare Birkenschwammerl und Maronen. Ohne groß zu suchen bekäme man locker vier Leute satt.
Wir kommen nochmal an ein Findlingsfeld - angeblich das größte Estlands - und an einen großen , einzelnen Findling, dann wird der Weg breiter und führt uns wieder raus ins Dorf.
Da stellen wir einen eklatanten Mangel an Kneipen fest! Wir finden nur eine Art Kiosk, bei dem man läuten muss, wenn man was will. Klappt. Kaum den Knopf gedrückt, kommt schon der Besitzer in Jogginghose aus dem Haupthaus angesaust und zapft ein wunderbar kühles Bier. Ein Traum!
Zwei Mädels kommen mitm Radl und sind schon halb verhungert, weil es hier wohl wirklich nicht viele Kneipen gibt. Die waren heilfroh um eine Instantsuppe mit Toast!
Wir latschen erfrischt am Strand entlang zurück zum Auto. Wieder an Findlingen vorbei.

Die Heimfahrt geht schnell.
Aber auch da haben wir ein Problem mit Kneipen.
Im Schlosspark finden wir dann ein Restaurant. Da sitzen wir wunderbar auf der Terrasse überm Weiher. Gefällt uns so gut, dass wir gleich für morgen reservieren.

Daheim stellt Astrid fest, dass das Wasser stinkt. Stimmt! Unangenehm.

Gegessen wird heute im Hotel.
Einfach. Um es mal einigermaßen positiv auszudrücken. Salat mit Schrimps (2x), Hühnchen in Currysoße(Astrid), Rindergeschmortes (ich), 3 Kugeln Vanilleeis (wer wohl), Pfannkuchen mit Marmelade (ich).
Zum runterspülen noch 2 Wodka (Y2K und Viru Valga) und 2x Vanna Tallin. Gut das Zeug!
Als Letzte raus und noch lesen im Bett.





Donnerstag, 18.08.11 heiter - warm Palmse

Neues Hotel, neue Frühstücksvariante.
Hier gibt's Fisch! In Senf, in Tomaten und gerollt. Ich find's lecker, Madame aus Niederbayern bleibt lieber beim bekannten Schinken und Käse,

Erster Punkt auf der heutigen Liste ist das hiesige Herrenhaus.
Ein Mordstrum!
Wunderschön renoviert steht es in einem herrlichen Park.
Wir sind vor den Horden da und können ganz alleine durch das Haus schlendern. Alle Räume sind hier mit antiken Möbeln eingerichtet. Zur Freude von DBBVA gibt's sogar ein Ankleidezimmer mit unzähligen Klamotten.
Auf Fotos sieht man, wie heruntergekommen das gesamte Anwesen war.
Sehr schön ist auch der Keller. Mit Küche und Weinstube.
Wir besuchen noch eine Fahrradausstellung mit dem ältesten Stück von 1904.

Ein kurzer Abstecher bringt uns zum Supermarkt wegen Wassers.
DBBVA ist es scheinbar noch zu früh! Sie meint, sich nochmal hinlegen zu müssen. Aufm Parkplatz! Vor allen Leuten! Auf geradem Weg! Mich trifft fast der Schlag, aber es ging Gott sei Dank glimpflich aus. Nix passiert.

Der Weg führt uns um den See an der Schmiede vorbei zurück zum Hotel.

Nächster Anlaufpunkt ist Vöhsu. Hier hat's den einzigen EC-Automaten der Region und für unser Hotel gilt: Nur Bares ist Wahres. Also Kohle bunkern.
Und Wasser. Am Herrenhaus haben wir nämlich eins erwischt, das war so extrem salzig - zum schbeim! Der Geschmack muss jetzt erst mal mit normalem Wasser raus gespült werden.
Bei einem Abstecher sehen wir, dass Vöhsu sehr schöne, praktisch menschenleere Strände hat! Net schlecht.

Ganz entspannt geht's mit Tempomat (sowas hat der kleine Scheißer!) zum nächsten Halt in Pedassare. Über kleine Sträßchen kommen wir zu einem einsamen Parkplatz. Und durch einen Kiefernwald zu einem traumhaften Strand! Der uns auch noch ganz alleine gehört. Super!

Bei unserem nächsten halt in Kirgi wollten wir eigentlich Mittagessen. Dummerweise macht das Restaurant derzeit nur am Wochenende auf.
OK, dann halt weiter nach Altja. Da parken wir praktisch direkt vor einer Wirtschaft. Ist also ein Gottesurteil!
Wasser und Nahrung (Gebratener Kartoffelstampf mit Ei und Roter Bete, Salat mit Röstbrot und Hering).
Ein kleiner Spaziergang führt uns an netten Holzhäusern vorbei ans Meer.

Zurück am Parkplatz geht's zum Bibertrail. Ein ein Kilometer langer Wanderweg zu Biberbauten am Bach. Lohnt sich unserer Ansicht nach aber nicht. Ab Biberspuren sieht man nur ein, zwei kleine Dämme. Auch der Weg an sich ist eher unspektakulär.
Im Gegensatz zum nächsten Trail den wir gehen. Ich ziehe da sogar meine Flip-Flops aus und Treter an.
Auf drei Kilometern wandern wir durch richtigen Urwald. Teils geht es auf Planken durch Moorgebiete, teils auf schmalen Wegen durch Wald, der rein sich selbst überlassen wird. Toll!
Schwammerl hat's hier - unglaublich!
Zwei Dinge sind bei den Wanderungen erwähnenswert:
1) Wir waren ganz alleine unterwegs. Wirklich sonst niemand!
2) Gutes Mückenmittel ist lebenswichtig! Die Viecher fressen dich bei lebendigem Leib!

Aufm Heimweg kaufen wir noch Bier und Chips im Supermarkt. Im Hotelgarten hauen wir uns an Bierbänke, stärken uns und schreiben Tagebuch. Außerdem beschließen wir, noch einen Tag zu bleiben.
Plötzlich regnet es. 5 Minuten lang. Der Ruf zum Aufbruch und Zivilisieren.

Abendessen im Peter Ludwig. Sehr stilvoll. Der Service war klasse (Außerdem schaut der Kellner aus wie Sam ausm Herr der Ringe!), das Ambiente herrlich und die Küche durchschnittlich, aber wesentlich besser als im Hotel. Lachstatar, Meeresfrüchtelasagne(ich), Gegrillte Garnelen, Butterfisch mit Fettucine (Astrid)
Nach einem Schnapserl heim und noch einen Absacker im Hotel.





Freitag, 19.08.11 heiter / wolkig - warm Palmse

Nachm Frühstück geht's los.
Apropos:
Ich hasse die Deppen, die am Frühstücksbuffet ihre Brotzeit für den ganzen Tag herrichten!
Reißen uns buchstäblich die letzte Semmel unter der Nase weg mit der Bemerkung "Müssen wir nach bestellen!" und essen die nicht mal gleich, sondern machen Brotzeit zum mitnehmen draus! Nachbestellen ist bei dem hoch motivierten Personal hier ein Ding der Unmöglichkeit!
Also: Wenn sich jemand im Laheema Park an "geklauter" Brotzeit verschluckt hat - ich war's! Ich hab's Euch gewünscht!

Erster Anlaufpunkt heute ist Sargadi. Ein weiteres, wunderschönes Herrenhaus mit klasse Garten. Wieder darf man komplett ohne Aufsicht das toll renovierte und sehr nett eingerichtete Haus besichtigen. Gäbs ja nicht bei uns!
Wobei dieses Haus wohl noch für offizielle Veranstaltungen wie Hochzeiten verwendet wird und gemietet werden kann.
Im Garten war auch noch eine Ausstellung eines Künstlers, der Holzskulpturen in die Landschaft stellt. Teilweise recht nett.
Zum wirklich sehr positiven Eindruck dieses Nationalmonuments trägt auch noch das Waldmuseum bei. Sehr gute Ausstellung über alle Aspekte eines Waldes. Für Kinder gibt's auch genug zu sehen, da alle Tiere als Schaustücke vertreten sind.

Weiter geht's nach Vihula (Irgendwie kommt bei mir immer die Assoziation "VoKuHiLa" auf). Ist auch ein altes Herrenhaus. Allerdings jetzt ein nobles Hotel & Spa mit entsprechendem Publikum. Taugt mir gar nicht!

Gleich weiter. Richtung Osten.
Am Straßenrand liest DBBVA plötzlich ein Schild, das ihr bekannt vorkommt.
Der zweitgrößte Findling!
Da müssen wir natürlich hin.
Nach kurzem Spaziergang stehen wir vor dem Trum. Ganz schön mächtig das Teil! Schon beeindruckend!

Nachdem wir das Ding gebührend bewundert haben, geht's weiter nach Viinistu.
Das ist a) der nördlichste Punkt, an dem wir jemals waren und b) ein Kaff mit einem unglaublichen Museum.
Nachdem wir uns etwas gestärkt haben, schauen wir uns diese Sammlung des ehemaligen ABBA Managers an.
Nicht schlecht. Also gar nicht!'
Ab Impressionismus ist alles vertreten. Zwar nur estnische Künstler, aber trotzdem sehr sehenswert.

Nach so viel Kultur muss natürlich wieder etwas Natur sein.
Wir fahren zu einem Parkplatz, von dem man zum drittgrößten Findling wandern kann.
Der Hinweg ist wieder sehr schön. Enge Trails und Plankenwege. Und wieder ganz allein! Nur am Stein ist eine Familie, die sich aber bald vom Acker macht. Auf diesen riesigen Klotz führt sogar eine Leiter. Nix wie rauf! Nett! Bei uns würden sie ja da eine Treppe mit Geländer hin zementieren (falls überhaupt), damit ja nix passieren kann. Hier ist es eine recht windige Holzleiter.
Der Weg zurück über eine Alternative Route ist fast etwas langweilig. Forstautobahn.

Der Heimweg führt uns einige Kilometer über Schotter, dann auf der Autobahn bis Vihula und Palmse.

Im Palmse Körts, einem Wirtshaus gleich am Herrenhaus, gleichen wir unseren Flüssigkeitshaushalt in der Sonne sitzend aus und beschließen, hier auch zu Abend zu essen.

Nach der Siesta latschen wir vor und essen recht gut in einem sehr urigen Saal. Panierter Hering, Schweinsbraten (ich), Sauerkrautsuppe, Wammerl mit Püree und Spiegelei und Kraut (Astrid).
Nach Vodka-Nachspeise heim auf ein Absacker Bierle.





Samstag, 20.08.11 Niesel - lau Palmse - Tartu

Frühstücken, dann auschecken.
Auf bekannter Strecke zur Autobahn, dann Richtung Rakvere.
Absolut problemlos. Sogar Mustvee, unsere Peil-Stadt am Peipsi-See ist ausgeschildert. Super!
Bis wir in Rakvere sind.
Am ersten Kreisel ist Rustvee noch beschildert. Am Zweiten nicht mehr! Nirgends mehr!
Wir sind durch das Kaff, bis wir an einer Sackgasse standen (wir sind immer auf der Hauptstraße geblieben.), aber nichts mehr. Niente, Nada, Nothing! Mustvee hat aufgehört zu existieren!
Gut, dann halt anders!
Mit ziemlichen Haken irgendwie an den See nähe Mustvee (DBBVA spricht inzwischen von "Mistvieh") gekommen.
Nicht schlecht. Ein See, bei dem man das andere Ufer nicht sieht hat schon was.

Auf netter Landstraße geht's jetzt gut ausgeschildert weiter zu unserem Zwischenstopp Alatskivi.
Hier hat's ein neogotisches Schloss. Recht nett anzuschauen.
Es gibt auch ein Tubin Museum. Tubin ist ein estnischer Komponist, dessen Musik sich auf Hörproben ganz gut hören ließ.
Leider nieselt es, daher hält sich die Besichtigung des Parks in Grenzen.

Der restliche Weg bis Tartu war recht locker zu fahren.
Wir haben auch gleich das Hotel gefunden.
Recht nett. Schönes Zimmer und Parkplatz.

Nachm Einchecken auf eine erste Erkundung.
Fast ein wenig enttäuschend.
Teils noch recht runter gekommene Häuser und relativ viele Sandler. Fairness halber muss auch gesagt werden, dass bei Regen keine Stadt richtig gut ausschaut.
Stärken in einem Cafe Soljanka, Teig-Hack-Bällchen
Wir latschen noch durch die Fußgängerzone und reservieren einen Tisch im Volga.

Noch auf die andere Flussseite, da ist Show mit Schiffen etc.
Es wird ein riesen Aufriss gemacht, wir warten und was kommt raus?
Ein paar bunte Bälle werden ins Wasser gekippt!
Ich hoffe, die Wetten auf die Aktion. Ansonsten isses ja komplett fürn Eimer.

Das Wetter wird etwas besser und wir setzen uns noch in ein Cafe am Rathausplatz. Da ist großes Remmidemmi mit Fest und Musik. Bierle und ein bissl zuhören.

Zivilisieren im Hotel, dann zum Essen.
Sehr schön!
Klasse Ambiente, guter Service, gutes Essen Pelmeni mit rotem Kaviar, Ente in Orangensauce und Risotto (Assi), Hering im Kartoffelmantel, Chateaubriand (ich) Dazu guten Wein und Wodka als Dessert.
Da wir beide ziemlich müde sind, heim, Bierle an der Rezeption holen und aufs Zimmer.




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